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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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vnd mit prechtigen worten rhümen / er habe pro substantia (das er doch nicht deudschet / den es möchtens die deudschen lernen verstehn / vnd den betrug mercken) prosubstantia sagen wir habe er gestritten / das ist / er habe er wiessen / die Erbsünde sey ein Wesen / das stehe nun steiff / fest / vnbeweglich / hoch wie der thurm zu Babylon / vnd hat doch eben so viel vnd weniger zur sache gethan / als Claus Narr / mit seinem fasten zueröberung des Schlosses / das gehet nun nicht so hin / denn es gehet die Lere an / so in Gottes Kirchen sol geführet werden / Vnd wil Ireneus ein Lerer der Kirchen sein / vnd gibt Irrthum für reine Lere / lügen für Warheit aus / das sind nicht alleine Nerrische / sondern boshafftige / schedliche wort / dadurch Gott geschendet vnd geunehret / vnd viel einfeltiger Christen geergert werden / dawider Chri stus vnd Esaias wehe schreien / Matt 18. Esa. 5.

Vber das / so verdrehet sich Ireneus auch hier in so wünderlich / das ein jeder Christe den schwindelgeist mus sehen.

Darumb solte sich der Man schemen / vnd den bösen Schwarm / in welchem er so blind vnd bosshafftig hinein stürmet / vnd sich in ewige schanden / auch andere in schaden setzet / fahren lassen / weil er noch rath vnd hülff haben könte / Darzu helffe jm vnd andern der liebe Christus / Amen.

Was ferner die proposition welche der vorigen entgegen gesetzet ist / angehet / setzet er dieselbe lateinisch recht:

Peccatum originis est Accidens.

Aber im deudschen / wolte ers gerne aus grimmigem hass / neid vnd bosheit verkehren / verschlagen / verkleinern / brauchet auch nicht vnsere Wort / wie wir die lateinische rede verdeudschen / sondern nach seinem kopff / sol es so viel heissen / als:

Die Erbsünde ist ein zufelliges / anhangendes anklebendes ding.

vnd mit prechtigen worten rhümen / er habe pro substantia (das er doch nicht deudschet / den es möchtens die deudschen lernen verstehn / vnd den betrug mercken) prosubstantia sagen wir habe er gestritten / das ist / er habe er wiessen / die Erbsünde sey ein Wesen / das stehe nun steiff / fest / vnbeweglich / hoch wie der thurm zu Babylon / vnd hat doch eben so viel vnd weniger zur sache gethan / als Claus Narr / mit seinem fasten zueröberung des Schlosses / das gehet nun nicht so hin / denn es gehet die Lere an / so in Gottes Kirchen sol geführet werden / Vnd wil Ireneus ein Lerer der Kirchen sein / vnd gibt Irrthum für reine Lere / lügen für Warheit aus / das sind nicht alleine Nerrische / sondern boshafftige / schedliche wort / dadurch Gott geschendet vnd geunehret / vnd viel einfeltiger Christen geergert werden / dawider Chri stus vnd Esaias wehe schreien / Matt 18. Esa. 5.

Vber das / so verdrehet sich Ireneus auch hier in so wünderlich / das ein jeder Christe den schwindelgeist mus sehen.

Darumb solte sich der Man schemen / vnd den bösen Schwarm / in welchem er so blind vnd bosshafftig hinein stürmet / vnd sich in ewige schanden / auch andere in schaden setzet / fahren lassen / weil er noch rath vnd hülff haben könte / Darzu helffe jm vñ andern der liebe Christus / Amen.

Was ferner die proposition welche der vorigen entgegen gesetzet ist / angehet / setzet er dieselbe lateinisch recht:

Peccatum originis est Accidens.

Aber im deudschen / wolte ers gerne aus grimmigem hass / neid vnd bosheit verkehren / verschlagen / verkleinern / brauchet auch nicht vnsere Wort / wie wir die lateinische rede verdeudschen / sondern nach seinem kopff / sol es so viel heissen / als:

Die Erbsünde ist ein zufelliges / anhangendes anklebendes ding.

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[0107] vnd mit prechtigen worten rhümen / er habe pro substantia (das er doch nicht deudschet / den es möchtens die deudschen lernen verstehn / vnd den betrug mercken) prosubstantia sagen wir habe er gestritten / das ist / er habe er wiessen / die Erbsünde sey ein Wesen / das stehe nun steiff / fest / vnbeweglich / hoch wie der thurm zu Babylon / vnd hat doch eben so viel vnd weniger zur sache gethan / als Claus Narr / mit seinem fasten zueröberung des Schlosses / das gehet nun nicht so hin / denn es gehet die Lere an / so in Gottes Kirchen sol geführet werden / Vnd wil Ireneus ein Lerer der Kirchen sein / vnd gibt Irrthum für reine Lere / lügen für Warheit aus / das sind nicht alleine Nerrische / sondern boshafftige / schedliche wort / dadurch Gott geschendet vnd geunehret / vnd viel einfeltiger Christen geergert werden / dawider Chri stus vnd Esaias wehe schreien / Matt 18. Esa. 5. Vber das / so verdrehet sich Ireneus auch hier in so wünderlich / das ein jeder Christe den schwindelgeist mus sehen. Darumb solte sich der Man schemen / vnd den bösen Schwarm / in welchem er so blind vnd bosshafftig hinein stürmet / vnd sich in ewige schanden / auch andere in schaden setzet / fahren lassen / weil er noch rath vnd hülff haben könte / Darzu helffe jm vñ andern der liebe Christus / Amen. Was ferner die proposition welche der vorigen entgegen gesetzet ist / angehet / setzet er dieselbe lateinisch recht: Peccatum originis est Accidens. Aber im deudschen / wolte ers gerne aus grimmigem hass / neid vnd bosheit verkehren / verschlagen / verkleinern / brauchet auch nicht vnsere Wort / wie wir die lateinische rede verdeudschen / sondern nach seinem kopff / sol es so viel heissen / als: Die Erbsünde ist ein zufelliges / anhangendes anklebendes ding.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/107>, abgerufen am 02.05.2024.