Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

kleidet hat / erlöset: sondern viel mehr die sünde / vnnd auff solche weise würde die sünde selig / vnnd müste vnser armes fleisch vnnd blut ewig verdampt vnnd verlorn bleiben.

Ebner massen singet sie in ermeltem Lobgesang: Er ist auff Erden kommen arm / das er vnser sich erbarm / vnnd in dem Himel machet reich / vnd seinen lieben Engeln gleich. Vnnd singet nicht / wie das Gegentheil dichtet: Er ist auff Erden kommen arm / das ersich der Erbsünde erbarm / vnnd in dem Himel machet reich. Vnser menschen wil er sich erbarmen / dieselben wil er im Himel reich / vnnd seinen lieben Engeln gleich machen / vnnd nicht die sünde / da abermals der vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde deutlich für augen gestellet ist.

Item / das hat er alles vns gethan / seine grosse lieb zu zeigen an / etc. Vnnd nicht / das hat er alles der Erbsünde gethan / jhr seine grosse liebe anzuzeigen. Das heist ja deutlichen zwischen der Erbsünde vnnd verderbten natur vnterscheiden.

Zum vierden / Euch ist ein kindlein heut geboren / von einer Jungfraw auserkorn / Ein kindelein so zart vnnd fein /4. Beweis das sol ewr freude vnnd wonne sein. Wenn nu der Christenheit meinung oder glaube were / das zwischen der verderb ten natur vnnd zwischen der Erbsünde gar kein vnterscheid were / so müste es heissen. Der Erbsünd ist ein kindelein heut geborn etc. Item dasselbe kindlein sol der Erbsünde oder sünde freude vnnd wonne sein etc. Welchs ein vngeheur lesterlich geticht were.

Item / Es ist der Herr Christ vnser Gott / er wil euch

kleidet hat / erlöset: sondern viel mehr die sünde / vnnd auff solche weise würde die sünde selig / vnnd müste vnser armes fleisch vnnd blut ewig verdampt vnnd verlorn bleiben.

Ebner massen singet sie in ermeltem Lobgesang: Er ist auff Erden kommen arm / das er vnser sich erbarm / vnnd in dem Himel machet reich / vnd seinen lieben Engeln gleich. Vnnd singet nicht / wie das Gegentheil dichtet: Er ist auff Erden kommen arm / das ersich der Erbsünde erbarm / vnnd in dem Himel machet reich. Vnser menschen wil er sich erbarmen / dieselben wil er im Himel reich / vnnd seinen lieben Engeln gleich machen / vnnd nicht die sünde / da abermals der vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde deutlich für augen gestellet ist.

Item / das hat er alles vns gethan / seine grosse lieb zu zeigen an / etc. Vnnd nicht / das hat er alles der Erbsünde gethan / jhr seine grosse liebe anzuzeigen. Das heist ja deutlichen zwischen der Erbsünde vnnd verderbten natur vnterscheiden.

Zum vierden / Euch ist ein kindlein heut geboren / von einer Jungfraw auserkorn / Ein kindelein so zart vnnd fein /4. Beweis das sol ewr freude vnnd wonne sein. Wenn nu der Christenheit meinung oder glaube were / das zwischen der verderb ten natur vnnd zwischen der Erbsünde gar kein vnterscheid were / so müste es heissen. Der Erbsünd ist ein kindelein heut geborn etc. Item dasselbe kindlein sol der Erbsünde oder sünde freude vnnd wonne sein etc. Welchs ein vngeheur lesterlich geticht were.

Item / Es ist der Herr Christ vnser Gott / er wil euch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0095"/>
kleidet hat / erlöset: sondern viel mehr die sünde /       vnnd auff solche weise würde die sünde selig / vnnd müste vnser armes fleisch vnnd blut ewig       verdampt vnnd verlorn bleiben.</p>
        <p>Ebner massen singet sie in ermeltem Lobgesang: Er ist auff Erden kommen arm / das er vnser       sich erbarm / vnnd in dem Himel machet reich / vnd seinen lieben Engeln gleich. Vnnd singet       nicht / wie das Gegentheil dichtet: Er ist auff Erden kommen arm / das ersich der Erbsünde       erbarm / vnnd in dem Himel machet reich. Vnser menschen wil er sich erbarmen / dieselben wil er       im Himel reich / vnnd seinen lieben Engeln gleich machen / vnnd nicht die sünde / da abermals       der vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde deutlich für augen       gestellet ist.</p>
        <p>Item / das hat er alles vns gethan / seine grosse lieb zu zeigen an / etc. Vnnd nicht / das       hat er alles der Erbsünde gethan / jhr seine grosse liebe anzuzeigen. Das heist ja deutlichen       zwischen der Erbsünde vnnd verderbten natur vnterscheiden.</p>
        <p>Zum vierden / Euch ist ein kindlein heut geboren / von einer Jungfraw auserkorn / Ein       kindelein so zart vnnd fein /<note place="right">4. Beweis</note> das sol ewr freude vnnd wonne       sein. Wenn nu der Christenheit meinung oder glaube were / das zwischen der verderb ten natur       vnnd zwischen der Erbsünde gar kein vnterscheid were / so müste es heissen. Der Erbsünd ist ein       kindelein heut geborn etc. Item dasselbe kindlein sol der Erbsünde oder sünde freude vnnd wonne       sein etc. Welchs ein vngeheur lesterlich geticht were.</p>
        <p>Item / Es ist der Herr Christ vnser Gott / er wil euch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0095] kleidet hat / erlöset: sondern viel mehr die sünde / vnnd auff solche weise würde die sünde selig / vnnd müste vnser armes fleisch vnnd blut ewig verdampt vnnd verlorn bleiben. Ebner massen singet sie in ermeltem Lobgesang: Er ist auff Erden kommen arm / das er vnser sich erbarm / vnnd in dem Himel machet reich / vnd seinen lieben Engeln gleich. Vnnd singet nicht / wie das Gegentheil dichtet: Er ist auff Erden kommen arm / das ersich der Erbsünde erbarm / vnnd in dem Himel machet reich. Vnser menschen wil er sich erbarmen / dieselben wil er im Himel reich / vnnd seinen lieben Engeln gleich machen / vnnd nicht die sünde / da abermals der vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der Erbsünde deutlich für augen gestellet ist. Item / das hat er alles vns gethan / seine grosse lieb zu zeigen an / etc. Vnnd nicht / das hat er alles der Erbsünde gethan / jhr seine grosse liebe anzuzeigen. Das heist ja deutlichen zwischen der Erbsünde vnnd verderbten natur vnterscheiden. Zum vierden / Euch ist ein kindlein heut geboren / von einer Jungfraw auserkorn / Ein kindelein so zart vnnd fein / das sol ewr freude vnnd wonne sein. Wenn nu der Christenheit meinung oder glaube were / das zwischen der verderb ten natur vnnd zwischen der Erbsünde gar kein vnterscheid were / so müste es heissen. Der Erbsünd ist ein kindelein heut geborn etc. Item dasselbe kindlein sol der Erbsünde oder sünde freude vnnd wonne sein etc. Welchs ein vngeheur lesterlich geticht were. 4. Beweis Item / Es ist der Herr Christ vnser Gott / er wil euch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/95
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/95>, abgerufen am 19.05.2024.