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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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vexatio, angustia, tribulatio, mortificatio quae omnia eo pertinent, vt aboleatur peccatum, ita vt non solum sit remissum & condonatum diuina gratia & misericordia, sed etiam dono S. Sancti expurgetur & vt discas intelligere, quanta sit malitia & deprauatio naturae humanae. Das ist / wir sind in der Tauffe angenommen / nicht alleine zur vergebung der sünde / sondern auch zur ausfegung derselben. Die vergebung geschicht aus gnaden vnd wiederfehret vns alleine vmb Christi willen / ohne alle vnsere wirdigkeit verdienst vnd rewe. Auff diese vergebung erfolget / Creutz / leiden / trübsal / angst / tödtung / welchs alles miteinander dahin gehet / das die sünde ausgetilget werde / also das sie nicht alleine vergeben sey / aus gnaden vnnd barmhertzigkeit / sondern das sie auch durch die gabe des heiligen geistes ausgefeget werde / das du verstehen lernest / wie gros die bosheit vnd verkehrung menschlicher natur sey.

Ibidem, Haec est propria scientia Christianorum, scire se in peccatis natum esse, idque in carne haerere vsque ad mortem, nec posse nos ab eo perfecte liberari & mun dari, nisi per mortem etc. Interea tamen tolerat nos immensa misericordia, non abijcit nec perdit, sed purgat nos sua manu quotidie. Das ist / dieses ist die eigentliche weisheit der Christen / wissen / das wir in sünden empfangen sind / vnnd das die sünde im fleisch anklebe oder haffte bis in den todt / vnnd das wir volkommen von der sünde nicht können errettet vnd gereiniget werden / denn durch den Todt etc. vnter des duldet vnd tregt er vns nach seiner grossen barmhertzigkeit / wirfft vns nicht weg / zerstört vns auch nicht / sondern reiniget vns teglich durch seine hand.

Aus welchen Sprüchen abermal klar ist / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur / vnd zwischen der Erbsün de deutlichen vnterscheid gehalten.

vexatio, angustia, tribulatio, mortificatio quae omnia eò pertinent, vt aboleatur peccatum, ita vt non solum sit remissum & condonatum diuina gratia & misericordia, sed etiam dono S. Sancti expurgetur & vt discas intelligere, quanta sit malitia & deprauatio naturae humanae. Das ist / wir sind in der Tauffe angenommen / nicht alleine zur vergebung der sünde / sondern auch zur ausfegung derselben. Die vergebung geschicht aus gnaden vnd wiederfehret vns alleine vmb Christi willẽ / ohne alle vnsere wirdigkeit verdienst vñ rewe. Auff diese vergebung erfolget / Creutz / leiden / trübsal / angst / tödtung / welchs alles miteinander dahin gehet / das die sünde ausgetilget werde / also das sie nicht alleine vergeben sey / aus gnaden vnnd barmhertzigkeit / sondern das sie auch durch die gabe des heiligen geistes ausgefeget werde / das du verstehen lernest / wie gros die bosheit vnd verkehrung menschlicher natur sey.

Ibidem, Haec est propria scientia Christianorum, scire se in peccatis natum esse, idque in carne haerere vsque ad mortem, nec posse nos ab eo perfectè liberari & mun dari, nisi per mortem etc. Interea tamen tolerat nos immensa misericordia, non abijcit nec perdit, sed purgat nos sua manu quotidie. Das ist / dieses ist die eigentliche weisheit der Christen / wissen / das wir in sünden empfangen sind / vnnd das die sünde im fleisch anklebe oder haffte bis in den todt / vnnd das wir volkommen von der sünde nicht können errettet vnd gereiniget werden / denn durch den Todt etc. vnter des duldet vnd tregt er vns nach seiner grossen barmhertzigkeit / wirfft vns nicht weg / zerstört vns auch nicht / sondern reiniget vns teglich durch seine hand.

Aus welchen Sprüchen abermal klar ist / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur / vnd zwischen der Erbsün de deutlichen vnterscheid gehalten.

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[0075] vexatio, angustia, tribulatio, mortificatio quae omnia eò pertinent, vt aboleatur peccatum, ita vt non solum sit remissum & condonatum diuina gratia & misericordia, sed etiam dono S. Sancti expurgetur & vt discas intelligere, quanta sit malitia & deprauatio naturae humanae. Das ist / wir sind in der Tauffe angenommen / nicht alleine zur vergebung der sünde / sondern auch zur ausfegung derselben. Die vergebung geschicht aus gnaden vnd wiederfehret vns alleine vmb Christi willẽ / ohne alle vnsere wirdigkeit verdienst vñ rewe. Auff diese vergebung erfolget / Creutz / leiden / trübsal / angst / tödtung / welchs alles miteinander dahin gehet / das die sünde ausgetilget werde / also das sie nicht alleine vergeben sey / aus gnaden vnnd barmhertzigkeit / sondern das sie auch durch die gabe des heiligen geistes ausgefeget werde / das du verstehen lernest / wie gros die bosheit vnd verkehrung menschlicher natur sey. Ibidem, Haec est propria scientia Christianorum, scire se in peccatis natum esse, idque in carne haerere vsque ad mortem, nec posse nos ab eo perfectè liberari & mun dari, nisi per mortem etc. Interea tamen tolerat nos immensa misericordia, non abijcit nec perdit, sed purgat nos sua manu quotidie. Das ist / dieses ist die eigentliche weisheit der Christen / wissen / das wir in sünden empfangen sind / vnnd das die sünde im fleisch anklebe oder haffte bis in den todt / vnnd das wir volkommen von der sünde nicht können errettet vnd gereiniget werden / denn durch den Todt etc. vnter des duldet vnd tregt er vns nach seiner grossen barmhertzigkeit / wirfft vns nicht weg / zerstört vns auch nicht / sondern reiniget vns teglich durch seine hand. Aus welchen Sprüchen abermal klar ist / das D. Lutherus zwischen der verderbten natur / vnd zwischen der Erbsün de deutlichen vnterscheid gehalten.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/75>, abgerufen am 25.11.2024.