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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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schöpff ist selbst zur sünde / vnd also Gott den Schöpffer der natur selbst zum Schöpffer der sünden machet. Für welcher gottslesterung Gott alle fromme hertzen behüten wolle.

Zum 24. weil Genes. 6. stehet / Das alles tichten des 24. Gen. 6 Alles tichten vnnd trachten menschliches hertzens sey böse.hertzen böse sey etc. sol auch jhrer meinung nach hieraus folgen / das die sünde das verderbte hertz ohne vnterscheid selbst sey.

Aber es folget eben so wenig als das vorige / vrsach ist / das Moyses selbst das hertz vnnd das tichten des hertzen vnterscheidet.

Das des hertzens tichten nur jmmerdar böse sey / das ist leider allzu war. Denn weil das hertz durch die sünde verderbt ist / kan es anders nicht denn böses tichten.

Das aber hieraus folgen solte. Ergo so ist das hertz selbst die sünde / oder die sünde ist das hertz selbst / wird vergebens vom Gegentheil eingewendt.

Denn das hertz als ein hertz ist Gottes geschöpff / das es aber böses tichtet / das rüret von der sünde her. Derwegen mit grund der warheit nicht kan gesagt werden / das hertz vnnd sünde einerley sind / oder das die sünde das hertz selbst sey / man wolte denn diese gottslesterung einführen / das Gott / der des menschlichen hertzens Schöpffer ist / ein Schöpffer der sünden sey / welchs müste gesagt werden / wenn man bestreiten wolte / das das hertz selbst die sünde were / oder das die sünde das hertz selbst ohne vnterscheid were.

25. Der von keiner sünde wuste 2. Co. 5.

Zum 25. führen sie auch ein den Spruch 2. Corinth. 5. Der von keiner sünde wuste / hat Gott für vns zur sünde gemacht / auff das wir in jhme die gerechtigkeit würden / die für Gott gilt. Vnd wollen daraus beweisen / das die sünde ein substantz oder vnser verderbte natur sey / vnd das die sünde wesentlich müsse in die gerechtigkeit verwandelt werden.

schöpff ist selbst zur sünde / vnd also Gott den Schöpffer der natur selbst zum Schöpffer der sünden machet. Für welcher gottslesterung Gott alle fromme hertzen behüten wolle.

Zum 24. weil Genes. 6. stehet / Das alles tichten des 24. Gen. 6 Alles tichten vnnd trachten menschliches hertzens sey böse.hertzen böse sey etc. sol auch jhrer meinung nach hieraus folgen / das die sünde das verderbte hertz ohne vnterscheid selbst sey.

Aber es folget eben so wenig als das vorige / vrsach ist / das Moyses selbst das hertz vnnd das tichten des hertzen vnterscheidet.

Das des hertzens tichten nur jmmerdar böse sey / das ist leider allzu war. Denn weil das hertz durch die sünde verderbt ist / kan es anders nicht denn böses tichten.

Das aber hieraus folgen solte. Ergo so ist das hertz selbst die sünde / oder die sünde ist das hertz selbst / wird vergebens vom Gegentheil eingewendt.

Denn das hertz als ein hertz ist Gottes geschöpff / das es aber böses tichtet / das rüret von der sünde her. Derwegen mit grund der warheit nicht kan gesagt werden / das hertz vnnd sünde einerley sind / oder das die sünde das hertz selbst sey / man wolte denn diese gottslesterung einführen / das Gott / der des menschlichen hertzens Schöpffer ist / ein Schöpffer der sünden sey / welchs müste gesagt werden / weñ man bestreiten wolte / das das hertz selbst die sünde were / oder das die sünde das hertz selbst ohne vnterscheid were.

25. Der von keiner sünde wuste 2. Co. 5.

Zum 25. führen sie auch ein den Spruch 2. Corinth. 5. Der von keiner sünde wuste / hat Gott für vns zur sünde gemacht / auff das wir in jhme die gerechtigkeit würden / die für Gott gilt. Vnd wollen daraus beweisen / das die sünde ein substantz oder vnser verderbte natur sey / vnd das die sünde wesentlich müsse in die gerechtigkeit verwandelt werden.

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[0198] schöpff ist selbst zur sünde / vnd also Gott den Schöpffer der natur selbst zum Schöpffer der sünden machet. Für welcher gottslesterung Gott alle fromme hertzen behüten wolle. Zum 24. weil Genes. 6. stehet / Das alles tichten des hertzen böse sey etc. sol auch jhrer meinung nach hieraus folgen / das die sünde das verderbte hertz ohne vnterscheid selbst sey. 24. Gen. 6 Alles tichten vnnd trachten menschliches hertzens sey böse. Aber es folget eben so wenig als das vorige / vrsach ist / das Moyses selbst das hertz vnnd das tichten des hertzen vnterscheidet. Das des hertzens tichten nur jmmerdar böse sey / das ist leider allzu war. Denn weil das hertz durch die sünde verderbt ist / kan es anders nicht denn böses tichten. Das aber hieraus folgen solte. Ergo so ist das hertz selbst die sünde / oder die sünde ist das hertz selbst / wird vergebens vom Gegentheil eingewendt. Denn das hertz als ein hertz ist Gottes geschöpff / das es aber böses tichtet / das rüret von der sünde her. Derwegen mit grund der warheit nicht kan gesagt werden / das hertz vnnd sünde einerley sind / oder das die sünde das hertz selbst sey / man wolte denn diese gottslesterung einführen / das Gott / der des menschlichen hertzens Schöpffer ist / ein Schöpffer der sünden sey / welchs müste gesagt werden / weñ man bestreiten wolte / das das hertz selbst die sünde were / oder das die sünde das hertz selbst ohne vnterscheid were. Zum 25. führen sie auch ein den Spruch 2. Corinth. 5. Der von keiner sünde wuste / hat Gott für vns zur sünde gemacht / auff das wir in jhme die gerechtigkeit würden / die für Gott gilt. Vnd wollen daraus beweisen / das die sünde ein substantz oder vnser verderbte natur sey / vnd das die sünde wesentlich müsse in die gerechtigkeit verwandelt werden.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/198>, abgerufen am 22.11.2024.