Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite
6. Einrede 2. Cor. 3. Tit. 3. psal 51.

Zum sechsten sprechen sie / die Schrifft bezeuge ja selbst / das wir transformirt verwandelt 2 Cor. 3. renouirt verneuert Tit. 3. regenerirt oder wiedergeboren werden / Item Psalm. 51. Das Gott ein rein hertz in vns schaffe. Derhalben sey es klar / das die sünde selbst in die wesentliche gerechtigkeit verwandelt werde.

Das aber ermelte wort von jhnen gantz vbel vnd vnrecht angezogen / erscheinet doraus. Denn was die Heilige Schrifft an ermelten örten von dem menschen oder menschlichen natur selbst gered hat / das zeucht Gegentheil auff die Erbsünde.

1. Cor. 3. spricht der Apostel / wir (nemlich wir menschen) werden verwandelt durch denselben Geist. Saget nicht die Erbsünde wird verwandelt in die wesentliche gerechtigkeit / das sie ewig lebe.

Der Herr Christus Johan. 3. bezeuget wol / das wir new oder wiedergeboren werden / da er spricht / Es sey denn / das jemand new geboren werde etc. das sagt er aber mit dem geringsten worte nicht / das die Erbsünde durch die newegeburt solle in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden / vnnd also ewig leben.

Tit. 3. spricht der Apostel wol / das die getaufften durch die Heilige Tauffe vernewert werden / mit was schein aber doraus erzwungen werden das die Erbsünde solle vernewert / vnd in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Der mensch wird in der Tauffe vernewert / oder sein Leib vnnd Seele vnd krefften derselben / vnd wird die sünde daraus / von tage zu tage ausgefeget. Das aber die Erbsünde solte vernewert oder in die wesentliche gerechtigkeit solte verwandelt werden / das hat dem Apostel nie getreumet schweige das ers solte ge schrieben oder gelehret haben.

6. Einrede 2. Cor. 3. Tit. 3. psal 51.

Zum sechsten sprechen sie / die Schrifft bezeuge ja selbst / das wir transformirt verwandelt 2 Cor. 3. renouirt verneuert Tit. 3. regenerirt oder wiedergeboren werden / Item Psalm. 51. Das Gott ein rein hertz in vns schaffe. Derhalben sey es klar / das die sünde selbst in die wesentliche gerechtigkeit verwandelt werde.

Das aber ermelte wort von jhnen gantz vbel vnd vnrecht angezogen / erscheinet doraus. Denn was die Heilige Schrifft an ermelten örten von dem menschen oder menschlichen natur selbst gered hat / das zeucht Gegentheil auff die Erbsünde.

1. Cor. 3. spricht der Apostel / wir (nemlich wir menschen) werden verwandelt durch denselben Geist. Saget nicht die Erbsünde wird verwandelt in die wesentliche gerechtigkeit / das sie ewig lebe.

Der Herr Christus Johan. 3. bezeuget wol / das wir new oder wiedergeboren werden / da er spricht / Es sey deñ / das jemand new geboren werde etc. das sagt er aber mit dem geringsten worte nicht / das die Erbsünde durch die newegeburt solle in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden / vnnd also ewig leben.

Tit. 3. spricht der Apostel wol / das die getaufften durch die Heilige Tauffe vernewert werden / mit was schein aber doraus erzwungen werden das die Erbsünde solle vernewert / vñ in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Der mensch wird in der Tauffe vernewert / oder sein Leib vnnd Seele vnd krefften derselben / vnd wird die sünde daraus / von tage zu tage ausgefeget. Das aber die Erbsünde solte vernewert oder in die wesentliche gerechtigkeit solte verwandelt werdẽ / das hat dem Apostel nie getreumet schweige das ers solte ge schrieben oder gelehret haben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0140"/>
        <note place="left">6. Einrede 2. Cor. 3. Tit. 3. psal 51.</note>
        <p>Zum sechsten sprechen sie / die Schrifft bezeuge ja selbst / das wir transformirt verwandelt       2 Cor. 3. renouirt verneuert Tit. 3. regenerirt oder wiedergeboren werden / Item Psalm. 51. Das       Gott ein rein hertz in vns schaffe. Derhalben sey es klar / das die sünde selbst in die       wesentliche gerechtigkeit verwandelt werde.</p>
        <p>Das aber ermelte wort von jhnen gantz vbel vnd vnrecht angezogen / erscheinet doraus. Denn       was die Heilige Schrifft an ermelten örten von dem menschen oder menschlichen natur selbst       gered hat / das zeucht Gegentheil auff die Erbsünde.</p>
        <p>1. Cor. 3. spricht der Apostel / wir (nemlich wir menschen) werden verwandelt durch denselben       Geist. Saget nicht die Erbsünde wird verwandelt in die wesentliche gerechtigkeit / das sie ewig       lebe.</p>
        <p>Der Herr Christus Johan. 3. bezeuget wol / das wir new oder wiedergeboren werden / da er       spricht / Es sey den&#x0303; / das jemand new geboren werde etc. das sagt er aber mit dem       geringsten worte nicht / das die Erbsünde durch die newegeburt solle in die gerechtigkeit       selbst verwandelt werden / vnnd also ewig leben.</p>
        <p>Tit. 3. spricht der Apostel wol / das die getaufften durch die Heilige Tauffe vernewert werden / mit was schein aber doraus erzwungen werden das die Erbsünde solle vernewert / vn&#x0303; in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Der mensch wird in der Tauffe vernewert / oder sein Leib vnnd Seele vnd krefften derselben / vnd wird die sünde daraus / von tage zu tage ausgefeget. Das aber die Erbsünde solte vernewert oder in die wesentliche gerechtigkeit solte verwandelt werde&#x0303; / das hat dem Apostel nie getreumet schweige das ers solte ge schrieben oder gelehret haben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0140] Zum sechsten sprechen sie / die Schrifft bezeuge ja selbst / das wir transformirt verwandelt 2 Cor. 3. renouirt verneuert Tit. 3. regenerirt oder wiedergeboren werden / Item Psalm. 51. Das Gott ein rein hertz in vns schaffe. Derhalben sey es klar / das die sünde selbst in die wesentliche gerechtigkeit verwandelt werde. Das aber ermelte wort von jhnen gantz vbel vnd vnrecht angezogen / erscheinet doraus. Denn was die Heilige Schrifft an ermelten örten von dem menschen oder menschlichen natur selbst gered hat / das zeucht Gegentheil auff die Erbsünde. 1. Cor. 3. spricht der Apostel / wir (nemlich wir menschen) werden verwandelt durch denselben Geist. Saget nicht die Erbsünde wird verwandelt in die wesentliche gerechtigkeit / das sie ewig lebe. Der Herr Christus Johan. 3. bezeuget wol / das wir new oder wiedergeboren werden / da er spricht / Es sey deñ / das jemand new geboren werde etc. das sagt er aber mit dem geringsten worte nicht / das die Erbsünde durch die newegeburt solle in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden / vnnd also ewig leben. Tit. 3. spricht der Apostel wol / das die getaufften durch die Heilige Tauffe vernewert werden / mit was schein aber doraus erzwungen werden das die Erbsünde solle vernewert / vñ in die gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Der mensch wird in der Tauffe vernewert / oder sein Leib vnnd Seele vnd krefften derselben / vnd wird die sünde daraus / von tage zu tage ausgefeget. Das aber die Erbsünde solte vernewert oder in die wesentliche gerechtigkeit solte verwandelt werdẽ / das hat dem Apostel nie getreumet schweige das ers solte ge schrieben oder gelehret haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/140
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/140>, abgerufen am 25.11.2024.