Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.gleubigen menschen natur vnnd wesen Gott selbst ohne vnterscheid wurden. Denn was die wesentliche gerechtigkeit selbst ist / das ist auch ohne vnterscheid Gott selbst. Solchs aber ist Gottslesterlich zugedencken / geschweige zuuortheidigen. Denn es zu grund falsch vnnd jrrig ist. Derwegen so bestehet auch dieses nicht / das der mensch in seiner bekerung zu Gott / solte in die wesentliche gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Das wesentliche ebenbilde Gottes / ist der Sohn Coloss. 1.Ebner massen ist auch dieses klar / das alleine der ewige Sohn das wesentliche ebenbilde des vnsichbaren Gottes sey Coloß. 1. Solte nu Adam das wesentliche bilde Gottes für dem fall gewesen sein / so müst er auch Gottes wesentlicher Sohn gewest sein. Da aber hergegen gewis das nur der ewige Sohn / das wesentliche Ebenbilde Gottes gewest / vnnd noch ist / Coloß. 1. Dieweil auch bekand ist / das Adam Gottes bildt darnach er geschaffen gewest / durch dem fall verloren hat / so kan ja mit bestand / nimmermehr gesagt werden / das zwischen Adae substantz natur vnnd wesen vnnd zwischen dem bilde Gottes nach dem er erschaffen war / kein vnterscheid gewest sey / Denn sonst hette ers nicht können verlieren / er hette denn sein gantze natur / das ist leib vnnd Seel gentzlich verloren / welche er doch in dem fall behalten hat / wie auch D. Lutherus in Genesi bezeuget / das Adams natur geblieben sey / alleine das sie numehr durch die sünde verderbt Was Gottes ebenbilde inder Schrifft genant werde.ist. Die Schrifft Ephe. 4. nennet das bilde Gottes rechtschaffene gerechtigkeit vnd heiligkeit. Nu ists gewis / das gerechtigkeit vnd heiligkeit / so Adam angeschaffen vnd ein- gleubigen menschen natur vnnd wesen Gott selbst ohne vnterscheid wurden. Denn was die wesentliche gerechtigkeit selbst ist / das ist auch ohne vnterscheid Gott selbst. Solchs aber ist Gottslesterlich zugedencken / geschweige zuuortheidigen. Denn es zu grund falsch vnnd jrrig ist. Derwegen so bestehet auch dieses nicht / das der mensch in seiner bekerung zu Gott / solte in die wesentliche gerechtigkeit selbst verwandelt werden. Das wesentliche ebenbilde Gottes / ist der Sohn Coloss. 1.Ebner massen ist auch dieses klar / das alleine der ewige Sohn das wesentliche ebenbilde des vnsichbaren Gottes sey Coloß. 1. Solte nu Adam das wesentliche bilde Gottes für dem fall gewesen sein / so müst er auch Gottes wesentlicher Sohn gewest sein. Da aber hergegen gewis das nur der ewige Sohn / das wesentliche Ebenbilde Gottes gewest / vnnd noch ist / Coloß. 1. Dieweil auch bekand ist / das Adam Gottes bildt darnach er geschaffen gewest / durch dem fall verloren hat / so kan ja mit bestand / nimmermehr gesagt werden / das zwischen Adae substantz natur vnnd wesen vnnd zwischen dem bilde Gottes nach dem er erschaffen war / kein vnterscheid gewest sey / Denn sonst hette ers nicht können verlieren / er hette denn sein gantze natur / das ist leib vnnd Seel gentzlich verloren / welche er doch in dem fall behalten hat / wie auch D. Lutherus in Genesi bezeuget / das Adams natur geblieben sey / alleine das sie numehr durch die sünde verderbt Was Gottes ebenbilde inder Schrifft genant werde.ist. Die Schrifft Ephe. 4. nennet das bilde Gottes rechtschaffene gerechtigkeit vnd heiligkeit. Nu ists gewis / das gerechtigkeit vnd heiligkeit / so Adam angeschaffen vnd ein- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0130"/> gleubigen menschen natur vnnd wesen Gott selbst ohne vnterscheid wurden. Denn was die wesentliche gerechtigkeit selbst ist / das ist auch ohne vnterscheid Gott selbst.</p> <p>Solchs aber ist Gottslesterlich zugedencken / geschweige zuuortheidigen. Denn es zu grund falsch vnnd jrrig ist.</p> <p>Derwegen so bestehet auch dieses nicht / das der mensch in seiner bekerung zu Gott / solte in die wesentliche gerechtigkeit selbst verwandelt werden.</p> <note place="left">Das wesentliche ebenbilde Gottes / ist der Sohn Coloss. 1.</note> <p>Ebner massen ist auch dieses klar / das alleine der ewige Sohn das wesentliche ebenbilde des vnsichbaren Gottes sey Coloß. 1.</p> <p>Solte nu Adam das wesentliche bilde Gottes für dem fall gewesen sein / so müst er auch Gottes wesentlicher Sohn gewest sein. Da aber hergegen gewis das nur der ewige Sohn / das wesentliche Ebenbilde Gottes gewest / vnnd noch ist / Coloß. 1.</p> <p>Dieweil auch bekand ist / das Adam Gottes bildt darnach er geschaffen gewest / durch dem fall verloren hat / so kan ja mit bestand / nimmermehr gesagt werden / das zwischen Adae substantz natur vnnd wesen vnnd zwischen dem bilde Gottes nach dem er erschaffen war / kein vnterscheid gewest sey / Denn sonst hette ers nicht können verlieren / er hette denn sein gantze natur / das ist leib vnnd Seel gentzlich verloren / welche er doch in dem fall behalten hat / wie auch D. Lutherus in Genesi bezeuget / das Adams natur geblieben sey / alleine das sie numehr durch die sünde verderbt <note place="left">Was Gottes ebenbilde inder Schrifft genant werde.</note>ist.</p> <p>Die Schrifft Ephe. 4. nennet das bilde Gottes rechtschaffene gerechtigkeit vnd heiligkeit. 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gleubigen menschen natur vnnd wesen Gott selbst ohne vnterscheid wurden. Denn was die wesentliche gerechtigkeit selbst ist / das ist auch ohne vnterscheid Gott selbst.
Solchs aber ist Gottslesterlich zugedencken / geschweige zuuortheidigen. Denn es zu grund falsch vnnd jrrig ist.
Derwegen so bestehet auch dieses nicht / das der mensch in seiner bekerung zu Gott / solte in die wesentliche gerechtigkeit selbst verwandelt werden.
Ebner massen ist auch dieses klar / das alleine der ewige Sohn das wesentliche ebenbilde des vnsichbaren Gottes sey Coloß. 1.
Solte nu Adam das wesentliche bilde Gottes für dem fall gewesen sein / so müst er auch Gottes wesentlicher Sohn gewest sein. Da aber hergegen gewis das nur der ewige Sohn / das wesentliche Ebenbilde Gottes gewest / vnnd noch ist / Coloß. 1.
Dieweil auch bekand ist / das Adam Gottes bildt darnach er geschaffen gewest / durch dem fall verloren hat / so kan ja mit bestand / nimmermehr gesagt werden / das zwischen Adae substantz natur vnnd wesen vnnd zwischen dem bilde Gottes nach dem er erschaffen war / kein vnterscheid gewest sey / Denn sonst hette ers nicht können verlieren / er hette denn sein gantze natur / das ist leib vnnd Seel gentzlich verloren / welche er doch in dem fall behalten hat / wie auch D. Lutherus in Genesi bezeuget / das Adams natur geblieben sey / alleine das sie numehr durch die sünde verderbt ist.
Was Gottes ebenbilde inder Schrifft genant werde. Die Schrifft Ephe. 4. nennet das bilde Gottes rechtschaffene gerechtigkeit vnd heiligkeit. Nu ists gewis / das gerechtigkeit vnd heiligkeit / so Adam angeschaffen vnd ein-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/130>, abgerufen am 16.02.2025. |