Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Leibs vnd bluts Christi im heiligen Abentmal / stehet sölchen hocherleuchten Theologen sehr vbel an. Sintemal ja kein Christi so vnbericht ist / der nicht verstehe / das zu erhalten die ware gegenwart des Leibs vnd bluts Christi im Abentmal / vor allen dingen der beweis von nöten sey / das vnser Heiland warhafftiger Mensch sey / vnd also das ewige Wort / was es einmal an sich genomen / nimermehr ablege / noch verwandele. Wo man aber die argument / dadurch die Warheit des Leibs Christi vertheidingt wird / fallen lesst / oder verwirfft / wie vnser gegentheil thut: da mus ja vnwidersprechlich die warhafftige gegenwart desselbigen im heiligen Abentmal zugleich mit zu grund fallen / vnd verleugnet werden. Wie wir denn vnsern Antagonisten dißfals kein vnrecht thun / das wir sie der höchsten Sacramentschwermerey / so jemals auff die Welt komen / beschuldigen. Denn dieweil sie die argument / dadurch wir mit allen rechtgleubigen die Warheit desselbigen Leibs / der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd die Warheit desselbigen Bluts / welchs aus seinen heiligen Wunden miltiglich für vnser Sünde vergossen ist / wider die Ketzer vertheidingen / für Sacramentirisch lestern / vnd souiel an jhnen ist / wider jhr eigen Gewissen verwerffen: Dagegen aber einen solchen Leib dem HErrn Christo andichten / in welchem er weder empfangen / noch geborn / weder gefangen / noch gecreutzigt / weder getödtet / noch begraben / weder vom grab aufferwecket / noch gen Himel hette erhaben werden können: So kan ja durch jhre Lehr die ware gegenwart des Leibs Christi nicht erhalten werden / sondern Leibs vnd bluts Christi im heiligen Abentmal / stehet sölchen hocherleuchten Theologen sehr vbel an. Sintemal ja kein Christi so vnbericht ist / der nicht verstehe / das zu erhalten die ware gegenwart des Leibs vnd bluts Christi im Abentmal / vor allen dingen der beweis von nöten sey / das vnser Heiland warhafftiger Mensch sey / vnd also das ewige Wort / was es einmal an sich genomen / nimermehr ablege / noch verwandele. Wo man aber die argument / dadurch die Warheit des Leibs Christi vertheidingt wird / fallen lesst / oder verwirfft / wie vnser gegentheil thut: da mus ja vnwidersprechlich die warhafftige gegenwart desselbigen im heiligen Abentmal zugleich mit zu grund fallen / vnd verleugnet werden. Wie wir denn vnsern Antagonisten dißfals kein vnrecht thun / das wir sie der höchsten Sacramentschwermerey / so jemals auff die Welt komen / beschuldigen. Denn dieweil sie die argument / dadurch wir mit allen rechtgleubigen die Warheit desselbigen Leibs / der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd die Warheit desselbigen Bluts / welchs aus seinen heiligen Wunden miltiglich für vnser Sünde vergossen ist / wider die Ketzer vertheidingen / für Sacramentirisch lestern / vnd souiel an jhnen ist / wider jhr eigen Gewissen verwerffen: Dagegen aber einen solchen Leib dem HErrn Christo andichten / in welchem er weder empfangen / noch geborn / weder gefangen / noch gecreutzigt / weder getödtet / noch begraben / weder vom grab aufferwecket / noch gen Himel hette erhaben werden können: So kan ja durch jhre Lehr die ware gegenwart des Leibs Christi nicht erhalten werden / sondern <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0485" n="481"/> Leibs vnd bluts Christi im heiligen Abentmal / stehet sölchen hocherleuchten Theologen sehr vbel an. Sintemal ja kein Christi so vnbericht ist / der nicht verstehe / das zu erhalten die ware gegenwart des Leibs vnd bluts Christi im Abentmal / vor allen dingen der beweis von nöten sey / das vnser Heiland warhafftiger Mensch sey / vnd also das ewige Wort / was es einmal an sich genomen / nimermehr ablege / noch verwandele.</p> <p>Wo man aber die argument / dadurch die Warheit des Leibs Christi vertheidingt wird / fallen lesst / oder verwirfft / wie vnser gegentheil thut: da mus ja vnwidersprechlich die warhafftige gegenwart desselbigen im heiligen Abentmal zugleich mit zu grund fallen / vnd verleugnet werden. 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Leibs vnd bluts Christi im heiligen Abentmal / stehet sölchen hocherleuchten Theologen sehr vbel an. Sintemal ja kein Christi so vnbericht ist / der nicht verstehe / das zu erhalten die ware gegenwart des Leibs vnd bluts Christi im Abentmal / vor allen dingen der beweis von nöten sey / das vnser Heiland warhafftiger Mensch sey / vnd also das ewige Wort / was es einmal an sich genomen / nimermehr ablege / noch verwandele.
Wo man aber die argument / dadurch die Warheit des Leibs Christi vertheidingt wird / fallen lesst / oder verwirfft / wie vnser gegentheil thut: da mus ja vnwidersprechlich die warhafftige gegenwart desselbigen im heiligen Abentmal zugleich mit zu grund fallen / vnd verleugnet werden. Wie wir denn vnsern Antagonisten dißfals kein vnrecht thun / das wir sie der höchsten Sacramentschwermerey / so jemals auff die Welt komen / beschuldigen.
Denn dieweil sie die argument / dadurch wir mit allen rechtgleubigen die Warheit desselbigen Leibs / der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd die Warheit desselbigen Bluts / welchs aus seinen heiligen Wunden miltiglich für vnser Sünde vergossen ist / wider die Ketzer vertheidingen / für Sacramentirisch lestern / vnd souiel an jhnen ist / wider jhr eigen Gewissen verwerffen: Dagegen aber einen solchen Leib dem HErrn Christo andichten / in welchem er weder empfangen / noch geborn / weder gefangen / noch gecreutzigt / weder getödtet / noch begraben / weder vom grab aufferwecket / noch gen Himel hette erhaben werden können: So kan ja durch jhre Lehr die ware gegenwart des Leibs Christi nicht erhalten werden / sondern
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