Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Denn dieweil die Gebere / oder Mittheilerin aller solchen göttlichen eigenschafften / oder Gaben / ist (vermöge der Schrifft) die Person / naht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters / Math. 11. Vnd aber die persönliche vereinigung der göttlichen / vnd menschlichen Natur auff solcher thetlicher mitteilung / als vff der differentia specifica, oder quasi differentia specifica (wie D. Johan Matthaeus zu Witembegk schwermet) beruhen sol. Was würde denn anders daraus / denn eine Menschwerdung / nicht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters selbst / wie Sabellius / mit seinen Patripassianern geschwermet? Diß wolle der Christliche Leser nicht in winde schlahen / sondern vmb Gottes Ehrn / vmb Christlicher Warheit / vmb heisamen Friedes willen wol bey sich behertzigen / zu gemüt füren / vnd erwegen. Was nu vnser gegenteil alhie ferner mit anhenget /Fol. Apol. Erf. 93. a. vnd spricht: Lieber schleusst man nit also von einem Menschen / vnd schleusst recht? Dieses Menschen Leib lebet / vnd empfindet. Derwegen mus er eine lebendige Seele haben / etc. das nemen wir von jnen für ein schertz auff. Denn wir erstlich sie nicht so gar vergessen halten können / das sie hiebeuor (wiewol ohne grunde) hefftig gestritten / das communicatio idiomatum realis, vnd physica, nicht ein ding sey. So sie nu diß exempel ohne bedingung bloss wollen angenomen haben / sind sie hiemit schon wider sich selbst. Zu deme / wers viel zu grob / wenn solche grosse Lichter teutscher Nation (wie diese drey Menner in jrer Apologien / da sie die gantze Welt zu reformiren sich vnterstehen / gehalten sein wollen / vnd jhnen D. Johan Matthaeus da- Denn dieweil die Gebere / oder Mittheilerin aller solchen göttlichen eigenschafften / oder Gaben / ist (vermöge der Schrifft) die Person / naht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters / Math. 11. Vnd aber die persönliche vereinigung der göttlichen / vnd menschlichen Natur auff solcher thetlicher mitteilung / als vff der differentia specifica, oder quasi differentia specifica (wie D. Johan Matthaeus zu Witembegk schwermet) beruhen sol. Was würde denn anders daraus / denn eine Menschwerdung / nicht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters selbst / wie Sabellius / mit seinen Patripassianern geschwermet? Diß wolle der Christliche Leser nicht in winde schlahen / sondern vmb Gottes Ehrn / vmb Christlicher Warheit / vmb heisamen Friedes willen wol bey sich behertzigen / zu gemüt füren / vnd erwegen. Was nu vnser gegenteil alhie ferner mit anhenget /Fol. Apol. Erf. 93. a. vnd spricht: Lieber schleusst man nit also von einem Menschen / vnd schleusst recht? Dieses Menschen Leib lebet / vnd empfindet. Derwegen mus er eine lebendige Seele haben / etc. das nemen wir von jnen für ein schertz auff. Denn wir erstlich sie nicht so gar vergessen halten können / das sie hiebeuor (wiewol ohne grunde) hefftig gestritten / das communicatio idiomatum realis, vnd physica, nicht ein ding sey. So sie nu diß exempel ohne bedingung bloss wollen angenomen haben / sind sie hiemit schon wider sich selbst. Zu deme / wers viel zu grob / wenn solche grosse Lichter teutscher Nation (wie diese drey Menner in jrer Apologien / da sie die gantze Welt zu reformiren sich vnterstehen / gehalten sein wollen / vnd jhnen D. Johan Matthaeus da- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0335" n="331"/> <p>Denn dieweil die Gebere / oder Mittheilerin aller solchen göttlichen eigenschafften / oder Gaben / ist (vermöge der Schrifft) die Person / naht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters / Math. 11. Vnd aber die persönliche vereinigung der göttlichen / vnd menschlichen Natur auff solcher thetlicher mitteilung / als vff der differentia specifica, oder quasi differentia specifica (wie D. Johan Matthaeus zu Witembegk schwermet) beruhen sol. Was würde denn anders daraus / denn eine Menschwerdung / nicht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters selbst / wie Sabellius / mit seinen Patripassianern geschwermet? Diß wolle der Christliche Leser nicht in winde schlahen / sondern vmb Gottes Ehrn / vmb Christlicher Warheit / vmb heisamen Friedes willen wol bey sich behertzigen / zu gemüt füren / vnd erwegen.</p> <p>Was nu vnser gegenteil alhie ferner mit anhenget /<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">93.</hi> a.</note> vnd spricht: Lieber schleusst man nit also von einem Menschen / vnd schleusst recht? Dieses Menschen Leib lebet / vnd empfindet. Derwegen mus er eine lebendige Seele haben / etc. das nemen wir von jnen für ein schertz auff.</p> <p>Denn wir erstlich sie nicht so gar vergessen halten können / das sie hiebeuor (wiewol ohne grunde) hefftig gestritten / das communicatio idiomatum realis, vnd physica, nicht ein ding sey. So sie nu diß exempel ohne bedingung bloss wollen angenomen haben / sind sie hiemit schon wider sich selbst.</p> <p>Zu deme / wers viel zu grob / wenn solche grosse Lichter teutscher Nation (wie diese drey Menner in jrer Apologien / da sie die gantze Welt zu reformiren sich vnterstehen / gehalten sein wollen / vnd jhnen D. Johan Matthaeus da- </p> </div> </body> </text> </TEI> [331/0335]
Denn dieweil die Gebere / oder Mittheilerin aller solchen göttlichen eigenschafften / oder Gaben / ist (vermöge der Schrifft) die Person / naht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters / Math. 11. Vnd aber die persönliche vereinigung der göttlichen / vnd menschlichen Natur auff solcher thetlicher mitteilung / als vff der differentia specifica, oder quasi differentia specifica (wie D. Johan Matthaeus zu Witembegk schwermet) beruhen sol. Was würde denn anders daraus / denn eine Menschwerdung / nicht zwar des Sons / sondern des ewigen Vaters selbst / wie Sabellius / mit seinen Patripassianern geschwermet? Diß wolle der Christliche Leser nicht in winde schlahen / sondern vmb Gottes Ehrn / vmb Christlicher Warheit / vmb heisamen Friedes willen wol bey sich behertzigen / zu gemüt füren / vnd erwegen.
Was nu vnser gegenteil alhie ferner mit anhenget / vnd spricht: Lieber schleusst man nit also von einem Menschen / vnd schleusst recht? Dieses Menschen Leib lebet / vnd empfindet. Derwegen mus er eine lebendige Seele haben / etc. das nemen wir von jnen für ein schertz auff.
Fol. Apol. Erf. 93. a. Denn wir erstlich sie nicht so gar vergessen halten können / das sie hiebeuor (wiewol ohne grunde) hefftig gestritten / das communicatio idiomatum realis, vnd physica, nicht ein ding sey. So sie nu diß exempel ohne bedingung bloss wollen angenomen haben / sind sie hiemit schon wider sich selbst.
Zu deme / wers viel zu grob / wenn solche grosse Lichter teutscher Nation (wie diese drey Menner in jrer Apologien / da sie die gantze Welt zu reformiren sich vnterstehen / gehalten sein wollen / vnd jhnen D. Johan Matthaeus da-
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