Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.vnter der Erden / in der Hell / vnd im Paradis zugleich hab sein können / das nichts desto weniger die persönliche vereinigung darumb nicht getrennet worden. Sintemal dieselbige des natürlichen menschlichen Leibs in Christo Substantz nicht auffhebet / viel weniger verhindert / das der Leib sein eigenschafft / disposition / Ordnung / stell / gestalt / vnd proportion der gliedmassen behalte / obwol die Gottheit Himel / vnd Erden erfüllet. Durch diese erklerung wird vnsers gegenteils falsche gloss deutlich widerlegt. Sönderlich wenn man bedencket / das Augustinus eben mit vns / zum beweiss anzeucht / dieweil die natürlichen eigenschafften / so wol der Menscheit / als der Gottheit in Christo / durch die persönliche vereinigung nicht auffgehoben / vermischt / noch zerstöret werden / so könne Christus anders nicht / denn allein nach seiner Gottheit / allenthalben sein. Denn sonst die Warheit der menschlichen Natur verleugnet / vnd zu nicht werden müste. Diese meinung bestettigt auch Petrus Lombardus lib. 3. sententiarum, Distinct. 22. cap. vlt. Damit aber gleichwol vnserm gegenteil vff diese nichtige ausflucht / vnd kahles fündlein DE MODO (da sie fürgeben / die Menscheit sey auff ein andere weis / denn die Gottheit allenthalben) auch aus dem Concordibuch geantwortet werde / So bitten wir / sie wollen bedencken / was sie daselbst geschrieben / das nemlich alles durch vnd durch / voll Christus sey / auch nach der Menscheit. Wie aber / oder auff was weise? Nicht (sagen sie) nach der ersten leiblichen begreifflichen weise / sondern nach der vbernatürlichen göttlichen weise. fol. Concord. 313. b. vnter der Erden / in der Hell / vnd im Paradis zugleich hab sein können / das nichts desto weniger die persönliche vereinigung darumb nicht getrennet worden. Sintemal dieselbige des natürlichen menschlichen Leibs in Christo Substantz nicht auffhebet / viel weniger verhindert / das der Leib sein eigenschafft / disposition / Ordnung / stell / gestalt / vnd proportion der gliedmassen behalte / obwol die Gottheit Himel / vnd Erden erfüllet. Durch diese erklerung wird vnsers gegenteils falsche gloss deutlich widerlegt. Sönderlich wenn man bedencket / das Augustinus eben mit vns / zum beweiss anzeucht / dieweil die natürlichen eigenschafften / so wol der Menscheit / als der Gottheit in Christo / durch die persönliche vereinigung nicht auffgehoben / vermischt / noch zerstöret werden / so könne Christus anders nicht / denn allein nach seiner Gottheit / allenthalben sein. Denn sonst die Warheit der menschlichen Natur verleugnet / vnd zu nicht werden müste. Diese meinung bestettigt auch Petrus Lombardus lib. 3. sententiarum, Distinct. 22. cap. vlt. Damit aber gleichwol vnserm gegenteil vff diese nichtige ausflucht / vnd kahles fündlein DE MODO (da sie fürgeben / die Menscheit sey auff ein andere weis / denn die Gottheit allenthalben) auch aus dem Concordibuch geantwortet werde / So bitten wir / sie wollen bedencken / was sie daselbst geschrieben / das nemlich alles durch vnd durch / voll Christus sey / auch nach der Menscheit. Wie aber / oder auff was weise? Nicht (sagen sie) nach der ersten leiblichen begreifflichen weise / sondern nach der vbernatürlichen göttlichen weise. fol. Concord. 313. b. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0274" n="270"/> vnter der Erden / in der Hell / vnd im Paradis zugleich hab sein können / das nichts desto weniger die persönliche vereinigung darumb nicht getrennet worden. Sintemal dieselbige des natürlichen menschlichen Leibs in Christo Substantz nicht auffhebet / viel weniger verhindert / das der Leib sein eigenschafft / disposition / Ordnung / stell / gestalt / vnd proportion der gliedmassen behalte / obwol die Gottheit Himel / vnd Erden erfüllet.</p> <p>Durch diese erklerung wird vnsers gegenteils falsche gloss deutlich widerlegt. Sönderlich wenn man bedencket / das Augustinus eben mit vns / zum beweiss anzeucht / dieweil die natürlichen eigenschafften / so wol der Menscheit / als der Gottheit in Christo / durch die persönliche vereinigung nicht auffgehoben / vermischt / noch zerstöret werden / so könne Christus anders nicht / denn allein nach seiner Gottheit / allenthalben sein. Denn sonst die Warheit der menschlichen Natur verleugnet / vnd zu nicht werden müste.</p> <p>Diese meinung bestettigt auch Petrus Lombardus lib. <hi rendition="#i">3.</hi> sententiarum, Distinct. <hi rendition="#i">22.</hi> cap. vlt.</p> <p>Damit aber gleichwol vnserm gegenteil vff diese nichtige ausflucht / vnd kahles fündlein DE MODO (da sie fürgeben / die Menscheit sey auff ein andere weis / denn die Gottheit allenthalben) auch aus dem Concordibuch geantwortet werde / So bitten wir / sie wollen bedencken / was sie daselbst geschrieben / das nemlich alles durch vnd durch / voll Christus sey / auch nach der Menscheit. Wie aber / oder auff was weise? Nicht (sagen sie) nach der ersten leiblichen begreifflichen weise / sondern nach der vbernatürlichen göttlichen weise. fol. Concord. <hi rendition="#i">313.</hi> b.</p> </div> </body> </text> </TEI> [270/0274]
vnter der Erden / in der Hell / vnd im Paradis zugleich hab sein können / das nichts desto weniger die persönliche vereinigung darumb nicht getrennet worden. Sintemal dieselbige des natürlichen menschlichen Leibs in Christo Substantz nicht auffhebet / viel weniger verhindert / das der Leib sein eigenschafft / disposition / Ordnung / stell / gestalt / vnd proportion der gliedmassen behalte / obwol die Gottheit Himel / vnd Erden erfüllet.
Durch diese erklerung wird vnsers gegenteils falsche gloss deutlich widerlegt. Sönderlich wenn man bedencket / das Augustinus eben mit vns / zum beweiss anzeucht / dieweil die natürlichen eigenschafften / so wol der Menscheit / als der Gottheit in Christo / durch die persönliche vereinigung nicht auffgehoben / vermischt / noch zerstöret werden / so könne Christus anders nicht / denn allein nach seiner Gottheit / allenthalben sein. Denn sonst die Warheit der menschlichen Natur verleugnet / vnd zu nicht werden müste.
Diese meinung bestettigt auch Petrus Lombardus lib. 3. sententiarum, Distinct. 22. cap. vlt.
Damit aber gleichwol vnserm gegenteil vff diese nichtige ausflucht / vnd kahles fündlein DE MODO (da sie fürgeben / die Menscheit sey auff ein andere weis / denn die Gottheit allenthalben) auch aus dem Concordibuch geantwortet werde / So bitten wir / sie wollen bedencken / was sie daselbst geschrieben / das nemlich alles durch vnd durch / voll Christus sey / auch nach der Menscheit. Wie aber / oder auff was weise? Nicht (sagen sie) nach der ersten leiblichen begreifflichen weise / sondern nach der vbernatürlichen göttlichen weise. fol. Concord. 313. b.
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