Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Hierauff begeren auch die Jesuiten zu Meintz richtige antwort / vff welche wir vns nochmals / nicht zwar als vff vnsere Rottgesellen (wie die Herrn Verfasser trunckenerFol. Apol. Erf. 87. a. weis calumnijren) sondern darumb beruffen / das sie dißfals halten / vnd schreiben / was dem göttlichen Wort gemeß ist. Daher auchu Ltherus selbst bekant / Er hab in diesem artickel mit den Papisten keinen zanck / oder zwiespalt. So heissts ja; Non quis, sed quid dicat, attendas: Siehe auff die Warheit / vnd nicht vff die Person. Sonst möchten sie auch die gantze Bibel / vnd alle rechtgleubigen alte Veter verwerffen / dieweil sich die Jesuiten / so wol als wir / derselbigen gebrauchen / vnd darauff beruffen.

Im fall man hiemit noch nicht zu frieden sein / sondern vieleicht abermal den erdichten vnterscheid vrgiren wolt / das gleichwol die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit von jnen (den Vbiquisten) nicht vff einerley weis in beiden Naturn / sondern vff ein andere weis in der Gottheit / auff ein andere in der Menscheit Christi betrachtet werde: So antworten wir / das in der heiligen Dreyfaltigkeit gleichfals das ewige göttliche Wesen / sampt allen wesentlichen eigenschafften Gottes / anders in dem ewigen Vater / als von niemand; anders in dem ewigen Son / als allein vom Vater durch die ewige Geburt; vnd anders in dem ewigen heiligen Geist / als zugleich vom Vater / vnd Son durch den ewigen ausgang mitgeteilt / vnd empfangen / betrachtet wird.

Aber wie hieraus nicht folgt / das Vater / Son / vnd heiliger Geist nur ein einige Person in vnterschiedener Natur / vnd Wesen / sondern vielmehr einerley form /

Hierauff begeren auch die Jesuiten zu Meintz richtige antwort / vff welche wir vns nochmals / nicht zwar als vff vnsere Rottgesellen (wie die Herrn Verfasser trunckenerFol. Apol. Erf. 87. a. weis calumnijren) sondern darumb beruffen / das sie dißfals halten / vnd schreiben / was dem göttlichen Wort gemeß ist. Daher auchu Ltherus selbst bekant / Er hab in diesem artickel mit den Papisten keinen zanck / oder zwiespalt. So heissts ja; Non quis, sed quid dicat, attendas: Siehe auff die Warheit / vnd nicht vff die Person. Sonst möchten sie auch die gantze Bibel / vnd alle rechtgleubigen alte Veter verwerffen / dieweil sich die Jesuiten / so wol als wir / derselbigen gebrauchen / vnd darauff beruffen.

Im fall man hiemit noch nicht zu frieden sein / sondern vieleicht abermal den erdichten vnterscheid vrgiren wolt / das gleichwol die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit von jnen (den Vbiquisten) nicht vff einerley weis in beiden Naturn / sondern vff ein andere weis in der Gottheit / auff ein andere in der Menscheit Christi betrachtet werde: So antworten wir / das in der heiligen Dreyfaltigkeit gleichfals das ewige göttliche Wesen / sampt allen wesentlichen eigenschafften Gottes / anders in dem ewigen Vater / als von niemand; anders in dem ewigen Son / als allein vom Vater durch die ewige Geburt; vnd anders in dem ewigen heiligen Geist / als zugleich vom Vater / vnd Son durch den ewigen ausgang mitgeteilt / vnd empfangen / betrachtet wird.

Aber wie hieraus nicht folgt / das Vater / Son / vnd heiliger Geist nur ein einige Person in vnterschiedener Natur / vnd Wesen / sondern vielmehr einerley form /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0243" n="239"/>
        <p>Hierauff begeren auch die Jesuiten zu Meintz richtige antwort / vff welche wir                      vns nochmals / nicht zwar als vff vnsere Rottgesellen (wie die Herrn Verfasser                          trunckener<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">87.</hi> a.</note> weis calumnijren) sondern darumb beruffen / das sie                      dißfals halten / vnd schreiben / was dem göttlichen Wort gemeß ist. Daher auchu                      Ltherus selbst bekant / Er hab in diesem artickel mit den Papisten keinen zanck                      / oder zwiespalt. So heissts ja; Non quis, sed quid dicat, attendas: Siehe auff                      die Warheit / vnd nicht vff die Person. Sonst möchten sie auch die gantze Bibel                      / vnd alle rechtgleubigen alte Veter verwerffen / dieweil sich die Jesuiten / so                      wol als wir / derselbigen gebrauchen / vnd darauff beruffen.</p>
        <p>Im fall man hiemit noch nicht zu frieden sein / sondern vieleicht abermal den                      erdichten vnterscheid vrgiren wolt / das gleichwol die almechtigkeit /                      alwissenheit / vnd allenthalbenheit von jnen (den Vbiquisten) nicht vff einerley                      weis in beiden Naturn / sondern vff ein andere weis in der Gottheit / auff ein                      andere in der Menscheit Christi betrachtet werde: So antworten wir / das in der                      heiligen Dreyfaltigkeit gleichfals das ewige göttliche Wesen / sampt allen                      wesentlichen eigenschafften Gottes / anders in dem ewigen Vater / als von                      niemand; anders in dem ewigen Son / als allein vom Vater durch die ewige Geburt;                      vnd anders in dem ewigen heiligen Geist / als zugleich vom Vater / vnd Son durch                      den ewigen ausgang mitgeteilt / vnd empfangen / betrachtet wird.</p>
        <p>Aber wie hieraus nicht folgt / das Vater / Son / vnd heiliger Geist nur ein                      einige Person in vnterschiedener Natur / vnd Wesen / sondern vielmehr einerley                      form /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0243] Hierauff begeren auch die Jesuiten zu Meintz richtige antwort / vff welche wir vns nochmals / nicht zwar als vff vnsere Rottgesellen (wie die Herrn Verfasser trunckener weis calumnijren) sondern darumb beruffen / das sie dißfals halten / vnd schreiben / was dem göttlichen Wort gemeß ist. Daher auchu Ltherus selbst bekant / Er hab in diesem artickel mit den Papisten keinen zanck / oder zwiespalt. So heissts ja; Non quis, sed quid dicat, attendas: Siehe auff die Warheit / vnd nicht vff die Person. Sonst möchten sie auch die gantze Bibel / vnd alle rechtgleubigen alte Veter verwerffen / dieweil sich die Jesuiten / so wol als wir / derselbigen gebrauchen / vnd darauff beruffen. Fol. Apol. Erf. 87. a. Im fall man hiemit noch nicht zu frieden sein / sondern vieleicht abermal den erdichten vnterscheid vrgiren wolt / das gleichwol die almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit von jnen (den Vbiquisten) nicht vff einerley weis in beiden Naturn / sondern vff ein andere weis in der Gottheit / auff ein andere in der Menscheit Christi betrachtet werde: So antworten wir / das in der heiligen Dreyfaltigkeit gleichfals das ewige göttliche Wesen / sampt allen wesentlichen eigenschafften Gottes / anders in dem ewigen Vater / als von niemand; anders in dem ewigen Son / als allein vom Vater durch die ewige Geburt; vnd anders in dem ewigen heiligen Geist / als zugleich vom Vater / vnd Son durch den ewigen ausgang mitgeteilt / vnd empfangen / betrachtet wird. Aber wie hieraus nicht folgt / das Vater / Son / vnd heiliger Geist nur ein einige Person in vnterschiedener Natur / vnd Wesen / sondern vielmehr einerley form /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/243
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/243>, abgerufen am 23.11.2024.