Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.dadurch denn ein trennung in den göttlichen eigenschafften notwendig folgen müste / Sondern wir schliessen auch aus jrer eigenen angezogenen vrsachen / wie folget: Man solle Christo nach seiner angenomenen menschlichen Natur nichts one Schrifft zuschreiben. Es stehet aber nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder angenomene menschliche natur sey almechtig / alwissend / allenthalben / noch Gott selbst. Derhalben sol man solchs von Christi angenomener menscheit nicht reden / leren / gleuben / noch annemen. Den mitler Spruch (Minorem genant) probiren wir also: Das die Vbiquitet der menscheit Christi nirgend in der Schrifft bezeuget werde / haben vnser widersacher selbst zu Quedlinburgk für D. Heshusio gestehen müssen. Wie sie denn auch in der Apologia zu Erfurd zusammen geraspelt / nicht furüber können / sondern wider sich selbst aussagen müssen / fol. 173. Es sey in Gottes Wort nicht ausgedruckt die Vbiquitas per species. Vnd in jrer refutationschrifft wider vnser bedencken pag. 55. bekennen sie runde / das obgemelte phrases (eine so wol / als die andere) semptlich / vnd sönderlich / weder in der heiligen Schrifft / noch andern Büchern von jnen in der norma des Concordibuchs erzehlet / also secundum literam gefunden werden. So haben wir bisher bewiesen / das sie auch implicite keinen grund in der Schrifft haben. Derwegen sie alhie mit jrem eigen schwert geschlagen sind / vnd bestehet numehr auch vnser siebenzehendes argument (wie gemelt) noch fest / vnd vnbeweglich / welchs wir / vmb mehrer versicherung willen / zum beschlus alhie / nicht mit vnsern worten / sondern wie es von den Jesuiten zu Meintz thesi 62. dadurch denn ein trennung in den göttlichen eigenschafften notwendig folgen müste / Sondern wir schliessen auch aus jrer eigenen angezogenen vrsachen / wie folget: Man solle Christo nach seiner angenomenen menschlichen Natur nichts one Schrifft zuschreiben. Es stehet aber nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder angenomene menschliche natur sey almechtig / alwissend / allenthalben / noch Gott selbst. Derhalben sol man solchs von Christi angenomener menscheit nicht reden / leren / gleuben / noch annemen. Den mitler Spruch (Minorem genant) probiren wir also: Das die Vbiquitet der menscheit Christi nirgend in der Schrifft bezeuget werde / haben vnser widersacher selbst zu Quedlinburgk für D. Heshusio gestehẽ müssẽ. Wie sie denn auch in der Apologia zu Erfurd zusam̃en geraspelt / nicht furüber können / sondern wider sich selbst aussagen müssen / fol. 173. Es sey in Gottes Wort nicht ausgedruckt die Vbiquitas per species. Vnd in jrer refutationschrifft wider vnser bedencken pag. 55. bekennen sie runde / das obgemelte phrases (eine so wol / als die andere) semptlich / vnd sönderlich / weder in der heiligen Schrifft / noch andern Büchern von jnen in der norma des Concordibuchs erzehlet / also secundum literam gefunden werden. So haben wir bisher bewiesen / das sie auch implicitè keinen grund in der Schrifft haben. Derwegen sie alhie mit jrem eigen schwert geschlagen sind / vnd bestehet numehr auch vnser siebenzehendes argument (wie gemelt) noch fest / vnd vnbeweglich / welchs wir / vmb mehrer versicherung willen / zum beschlus alhie / nicht mit vnsern worten / sondern wie es von den Jesuiten zu Meintz thesi 62. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0196" n="192"/> dadurch denn ein trennung in den göttlichen eigenschafften notwendig folgen müste / Sondern wir schliessen auch aus jrer eigenen angezogenen vrsachen / wie folget:</p> <p>Man solle Christo nach seiner angenomenen menschlichen Natur nichts one Schrifft zuschreiben.</p> <p>Es stehet aber nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder angenomene menschliche natur sey almechtig / alwissend / allenthalben / noch Gott selbst.</p> <p>Derhalben sol man solchs von Christi angenomener menscheit nicht reden / leren / gleuben / noch annemen.</p> <p>Den mitler Spruch (Minorem genant) probiren wir also: Das die Vbiquitet der menscheit Christi nirgend in der Schrifft bezeuget werde / haben vnser widersacher selbst zu Quedlinburgk für D. Heshusio gestehẽ müssẽ. Wie sie denn auch in der Apologia zu Erfurd zusam̃en geraspelt / nicht furüber können / sondern wider sich selbst aussagen müssen / fol. 173. Es sey in Gottes Wort nicht ausgedruckt die Vbiquitas per species. Vnd in jrer refutationschrifft wider vnser bedencken pag. 55. bekennen sie runde / das obgemelte phrases (eine so wol / als die andere) semptlich / vnd sönderlich / weder in der heiligen Schrifft / noch andern Büchern von jnen in der norma des Concordibuchs erzehlet / also secundum literam gefunden werden.</p> <p>So haben wir bisher bewiesen / das sie auch implicitè keinen grund in der Schrifft haben. Derwegen sie alhie mit jrem eigen schwert geschlagen sind / vnd bestehet numehr auch vnser siebenzehendes argument (wie gemelt) noch fest / vnd vnbeweglich / welchs wir / vmb mehrer versicherung willen / zum beschlus alhie / nicht mit vnsern worten / sondern wie es von den Jesuiten zu Meintz thesi 62. </p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0196]
dadurch denn ein trennung in den göttlichen eigenschafften notwendig folgen müste / Sondern wir schliessen auch aus jrer eigenen angezogenen vrsachen / wie folget:
Man solle Christo nach seiner angenomenen menschlichen Natur nichts one Schrifft zuschreiben.
Es stehet aber nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder angenomene menschliche natur sey almechtig / alwissend / allenthalben / noch Gott selbst.
Derhalben sol man solchs von Christi angenomener menscheit nicht reden / leren / gleuben / noch annemen.
Den mitler Spruch (Minorem genant) probiren wir also: Das die Vbiquitet der menscheit Christi nirgend in der Schrifft bezeuget werde / haben vnser widersacher selbst zu Quedlinburgk für D. Heshusio gestehẽ müssẽ. Wie sie denn auch in der Apologia zu Erfurd zusam̃en geraspelt / nicht furüber können / sondern wider sich selbst aussagen müssen / fol. 173. Es sey in Gottes Wort nicht ausgedruckt die Vbiquitas per species. Vnd in jrer refutationschrifft wider vnser bedencken pag. 55. bekennen sie runde / das obgemelte phrases (eine so wol / als die andere) semptlich / vnd sönderlich / weder in der heiligen Schrifft / noch andern Büchern von jnen in der norma des Concordibuchs erzehlet / also secundum literam gefunden werden.
So haben wir bisher bewiesen / das sie auch implicitè keinen grund in der Schrifft haben. Derwegen sie alhie mit jrem eigen schwert geschlagen sind / vnd bestehet numehr auch vnser siebenzehendes argument (wie gemelt) noch fest / vnd vnbeweglich / welchs wir / vmb mehrer versicherung willen / zum beschlus alhie / nicht mit vnsern worten / sondern wie es von den Jesuiten zu Meintz thesi 62.
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