Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
An Sigmund von Birken *).

Laß dieses Wort des Danks zu Dir gelangen,
Du sel'ger Meister! für die theuren Lieder!
Schwebtest in Lieb' in unsern Garten nieder,
Wo wir von Rosen, Wald und Sternen sangen.
Bekannte Töne Dir entgegen klangen,
Weckten in Dir die alten Lieder wieder.
Erkanntest uns als treue, deutsche Brüder,
Die tröstend sich in gleichem Leid umfangen.
Vom sel'gen Bündniß gleichgestimmter Geister,
Von des gepreßten Vaterlands Beschwerde,
Von Kraft durch Hoffnung hat dein Lied gesungen.
Wie bist du uns willkommen, sel'ger Meister!
Zerrissen liegt und kalt die deutsche Erde;
Deutscher Gesang nur hält uns treu umschlungen.

*) Man sehe die Proben schöner Lieder von diesem alten Dichter
in dem von mir zum Druck besorgten poetischen Almanache.
An Sigmund von Birken *).

Laß dieſes Wort des Danks zu Dir gelangen,
Du ſel'ger Meiſter! fuͤr die theuren Lieder!
Schwebteſt in Lieb' in unſern Garten nieder,
Wo wir von Roſen, Wald und Sternen ſangen.
Bekannte Toͤne Dir entgegen klangen,
Weckten in Dir die alten Lieder wieder.
Erkannteſt uns als treue, deutſche Bruͤder,
Die troͤſtend ſich in gleichem Leid umfangen.
Vom ſel'gen Buͤndniß gleichgeſtimmter Geiſter,
Von des gepreßten Vaterlands Beſchwerde,
Von Kraft durch Hoffnung hat dein Lied geſungen.
Wie biſt du uns willkommen, ſel'ger Meiſter!
Zerriſſen liegt und kalt die deutſche Erde;
Deutſcher Geſang nur haͤlt uns treu umſchlungen.

*) Man ſehe die Proben ſchöner Lieder von dieſem alten Dichter
in dem von mir zum Druck beſorgten poetiſchen Almanache.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0058" n="46"/>
      <lg type="poem">
        <head><hi rendition="#g">An Sigmund von Birken</hi><note place="foot" n="*)">Man &#x017F;ehe die Proben &#x017F;chöner Lieder von die&#x017F;em alten Dichter<lb/>
in dem von mir zum Druck be&#x017F;orgten poeti&#x017F;chen Almanache.</note>.</head><lb/>
        <l>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </l>
        <lg n="1">
          <l>Laß die&#x017F;es Wort des Danks zu Dir gelangen,</l><lb/>
          <l>Du &#x017F;el'ger Mei&#x017F;ter! fu&#x0364;r die theuren Lieder!</l><lb/>
          <l>Schwebte&#x017F;t in Lieb' in un&#x017F;ern Garten nieder,</l><lb/>
          <l>Wo wir von Ro&#x017F;en, Wald und Sternen &#x017F;angen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="2">
          <l>Bekannte To&#x0364;ne Dir entgegen klangen,</l><lb/>
          <l>Weckten in Dir die alten Lieder wieder.</l><lb/>
          <l>Erkannte&#x017F;t uns als treue, deut&#x017F;che Bru&#x0364;der,</l><lb/>
          <l>Die tro&#x0364;&#x017F;tend &#x017F;ich in gleichem Leid umfangen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="3">
          <l>Vom &#x017F;el'gen Bu&#x0364;ndniß gleichge&#x017F;timmter Gei&#x017F;ter,</l><lb/>
          <l>Von des gepreßten Vaterlands Be&#x017F;chwerde,</l><lb/>
          <l>Von Kraft durch Hoffnung hat dein Lied ge&#x017F;ungen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="4">
          <l>Wie bi&#x017F;t du uns willkommen, &#x017F;el'ger Mei&#x017F;ter!</l><lb/>
          <l>Zerri&#x017F;&#x017F;en liegt und kalt die deut&#x017F;che Erde;</l><lb/>
          <l>Deut&#x017F;cher Ge&#x017F;ang nur ha&#x0364;lt uns treu um&#x017F;chlungen.</l>
        </lg>
      </lg><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0058] An Sigmund von Birken *). Laß dieſes Wort des Danks zu Dir gelangen, Du ſel'ger Meiſter! fuͤr die theuren Lieder! Schwebteſt in Lieb' in unſern Garten nieder, Wo wir von Roſen, Wald und Sternen ſangen. Bekannte Toͤne Dir entgegen klangen, Weckten in Dir die alten Lieder wieder. Erkannteſt uns als treue, deutſche Bruͤder, Die troͤſtend ſich in gleichem Leid umfangen. Vom ſel'gen Buͤndniß gleichgeſtimmter Geiſter, Von des gepreßten Vaterlands Beſchwerde, Von Kraft durch Hoffnung hat dein Lied geſungen. Wie biſt du uns willkommen, ſel'ger Meiſter! Zerriſſen liegt und kalt die deutſche Erde; Deutſcher Geſang nur haͤlt uns treu umſchlungen. *) Man ſehe die Proben ſchöner Lieder von dieſem alten Dichter in dem von mir zum Druck beſorgten poetiſchen Almanache.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/58
Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/58>, abgerufen am 28.04.2024.