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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Treibt dann der Menschen Treiben wieder
Mich dahin und dich dort hinaus,
So rufen fern mir deine Lieder:
Nur das ist deiner Heimath Haus.
Und wie so oft in Sommertagen
Die Rebe wieder Blüthen trägt,
Derselbe Wein, den sie getragen,
Sehnsüchtig sich im Fasse regt.
So regt, so oft als deinem Herzen
Neu des Gesanges Blum' erblüht,
Es sich in mir mit Lust und Schmerzen:
So hat dein Ernst erzeugt dieß Lied.

Treibt dann der Menſchen Treiben wieder
Mich dahin und dich dort hinaus,
So rufen fern mir deine Lieder:
Nur das iſt deiner Heimath Haus.
Und wie ſo oft in Sommertagen
Die Rebe wieder Bluͤthen traͤgt,
Derſelbe Wein, den ſie getragen,
Sehnſuͤchtig ſich im Faſſe regt.
So regt, ſo oft als deinem Herzen
Neu des Geſanges Blum' erbluͤht,
Es ſich in mir mit Luſt und Schmerzen:
So hat dein Ernſt erzeugt dieß Lied.

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[34/0046] Treibt dann der Menſchen Treiben wieder Mich dahin und dich dort hinaus, So rufen fern mir deine Lieder: Nur das iſt deiner Heimath Haus. Und wie ſo oft in Sommertagen Die Rebe wieder Bluͤthen traͤgt, Derſelbe Wein, den ſie getragen, Sehnſuͤchtig ſich im Faſſe regt. So regt, ſo oft als deinem Herzen Neu des Geſanges Blum' erbluͤht, Es ſich in mir mit Luſt und Schmerzen: So hat dein Ernſt erzeugt dieß Lied.

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/46>, abgerufen am 24.04.2024.