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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 211. Wärmeeffect.
mieden werden, dass man grössere Kohlenstücke in lockerer
Lage erhält, damit die erzeugten Gase ohne Widerstand ent-
weichen können. Auch schützt eine Decke von Glas über
der Glätte.

Um die Bleimengen auf Wärmeeinheiten oder Calo-Reduction der
Bleimengen
auf Wärmeein-
heiten.

rien (S. 442) zu reduciren, muss in Berücksichtigung gezogen
werden, dass 1 Thl. Kohlenstoff 34 Thle. Blei reducirt und
nach Despretz das 7818fache, nach Favre und Silbermann
das 8036fache Wasser um 1° C. erhöht; letztere Zahlen sind
durch 34 zu dividiren, wonach jeder durch Kohlenstoff reducirte
Theil Blei resp. 230 oder 238 Wärmeeinheiten entspricht.

Nennt man P die von 1 Grmm. Brennstoff reducirte Blei-
menge, so bezeichnet [Formel 1] die Quantität Kohlenstoff, welche
1 Grmm. Brennstoff hinsichtlich des absoluten Wärmeeffects
entspricht, und [Formel 2] 7818 oder [Formel 3] 8086 die Anzahl Wärmeeinheiten,
welche 1 Grmm. dieses Brennmaterials liefert.

Da bei der Berthier'schen Probe das Wasser durch dieCorrection des
Resultates
wegen eines
Wasser-
gehaltes.

Ofenhitze ausgetrieben wird, bevor der Brennstoff eine Reduction
der Glätte bewirkt, während im Grossen ein Theil des Brenn-
materials zur Verdampfung des Wassergehaltes verwandt wird,
so giebt die Berthier'sche Probe den absoluten Wärmeeffect
zu hoch an. Derselbe wird richtiger gefunden, wenn man von
der beim Versuche gefundenen Bleimenge den Werth [Formel 4] ab-
zieht, in welchem A die in Grmm. Brennstoff enthaltene Wasser-
menge und 11,8 das Gewicht Wasser bezeichnet, welche 1 Thl.
reine Kohle verdampft.

Schwefelkies, Fe S2, welcher sich häufig in Steinkohlen undCorrection
wegen eines
Schwefelkies-
gehaltes.

auch in Braunkohlen findet, reducirt aus Glätte unter Bildung
von schwefliger Säure und Eisenoxydul metallisches Blei (S. 119),
dessen Menge von dem Gewichte des erfolgten Bleikönigs ab-
zuziehen ist. 1 Thl. Schwefelkies reducirt 8,72 Thle. und 1 Thl.
in Koks enthaltenes Einfach-Schwefeleisen, Fe S, 7,18 Thle. Blei.

Um diese Correction vornehmen zu können, muss der
Schwefelgehalt auf analytischem Wege (S. 414) ermittelt und
auf Fe S2 und Fe S berechnet werden. Auch durch andere
Schwefelmetalle, Bleiglanz, Zinkblende, Zinnober etc. wird
Glätte reducirt.


§. 211. Wärmeeffect.
mieden werden, dass man grössere Kohlenstücke in lockerer
Lage erhält, damit die erzeugten Gase ohne Widerstand ent-
weichen können. Auch schützt eine Decke von Glas über
der Glätte.

Um die Bleimengen auf Wärmeeinheiten oder Calo-Reduction der
Bleimengen
auf Wärmeein-
heiten.

rien (S. 442) zu reduciren, muss in Berücksichtigung gezogen
werden, dass 1 Thl. Kohlenstoff 34 Thle. Blei reducirt und
nach Despretz das 7818fache, nach Favre und Silbermann
das 8036fache Wasser um 1° C. erhöht; letztere Zahlen sind
durch 34 zu dividiren, wonach jeder durch Kohlenstoff reducirte
Theil Blei resp. 230 oder 238 Wärmeeinheiten entspricht.

Nennt man P die von 1 Grmm. Brennstoff reducirte Blei-
menge, so bezeichnet [Formel 1] die Quantität Kohlenstoff, welche
1 Grmm. Brennstoff hinsichtlich des absoluten Wärmeeffects
entspricht, und [Formel 2] 7818 oder [Formel 3] 8086 die Anzahl Wärmeeinheiten,
welche 1 Grmm. dieses Brennmaterials liefert.

Da bei der Berthier’schen Probe das Wasser durch dieCorrection des
Resultates
wegen eines
Wasser-
gehaltes.

Ofenhitze ausgetrieben wird, bevor der Brennstoff eine Reduction
der Glätte bewirkt, während im Grossen ein Theil des Brenn-
materials zur Verdampfung des Wassergehaltes verwandt wird,
so giebt die Berthier’sche Probe den absoluten Wärmeeffect
zu hoch an. Derselbe wird richtiger gefunden, wenn man von
der beim Versuche gefundenen Bleimenge den Werth [Formel 4] ab-
zieht, in welchem A die in Grmm. Brennstoff enthaltene Wasser-
menge und 11,8 das Gewicht Wasser bezeichnet, welche 1 Thl.
reine Kohle verdampft.

Schwefelkies, Fe S2, welcher sich häufig in Steinkohlen undCorrection
wegen eines
Schwefelkies-
gehaltes.

auch in Braunkohlen findet, reducirt aus Glätte unter Bildung
von schwefliger Säure und Eisenoxydul metallisches Blei (S. 119),
dessen Menge von dem Gewichte des erfolgten Bleikönigs ab-
zuziehen ist. 1 Thl. Schwefelkies reducirt 8,72 Thle. und 1 Thl.
in Koks enthaltenes Einfach-Schwefeleisen, Fe S, 7,18 Thle. Blei.

Um diese Correction vornehmen zu können, muss der
Schwefelgehalt auf analytischem Wege (S. 414) ermittelt und
auf Fe S2 und Fe S berechnet werden. Auch durch andere
Schwefelmetalle, Bleiglanz, Zinkblende, Zinnober etc. wird
Glätte reducirt.


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[447/0485] §. 211. Wärmeeffect. mieden werden, dass man grössere Kohlenstücke in lockerer Lage erhält, damit die erzeugten Gase ohne Widerstand ent- weichen können. Auch schützt eine Decke von Glas über der Glätte. Um die Bleimengen auf Wärmeeinheiten oder Calo- rien (S. 442) zu reduciren, muss in Berücksichtigung gezogen werden, dass 1 Thl. Kohlenstoff 34 Thle. Blei reducirt und nach Despretz das 7818fache, nach Favre und Silbermann das 8036fache Wasser um 1° C. erhöht; letztere Zahlen sind durch 34 zu dividiren, wonach jeder durch Kohlenstoff reducirte Theil Blei resp. 230 oder 238 Wärmeeinheiten entspricht. Reduction der Bleimengen auf Wärmeein- heiten. Nennt man P die von 1 Grmm. Brennstoff reducirte Blei- menge, so bezeichnet [FORMEL] die Quantität Kohlenstoff, welche 1 Grmm. Brennstoff hinsichtlich des absoluten Wärmeeffects entspricht, und [FORMEL] 7818 oder [FORMEL] 8086 die Anzahl Wärmeeinheiten, welche 1 Grmm. dieses Brennmaterials liefert. Da bei der Berthier’schen Probe das Wasser durch die Ofenhitze ausgetrieben wird, bevor der Brennstoff eine Reduction der Glätte bewirkt, während im Grossen ein Theil des Brenn- materials zur Verdampfung des Wassergehaltes verwandt wird, so giebt die Berthier’sche Probe den absoluten Wärmeeffect zu hoch an. Derselbe wird richtiger gefunden, wenn man von der beim Versuche gefundenen Bleimenge den Werth [FORMEL] ab- zieht, in welchem A die in Grmm. Brennstoff enthaltene Wasser- menge und 11,8 das Gewicht Wasser bezeichnet, welche 1 Thl. reine Kohle verdampft. Correction des Resultates wegen eines Wasser- gehaltes. Schwefelkies, Fe S2, welcher sich häufig in Steinkohlen und auch in Braunkohlen findet, reducirt aus Glätte unter Bildung von schwefliger Säure und Eisenoxydul metallisches Blei (S. 119), dessen Menge von dem Gewichte des erfolgten Bleikönigs ab- zuziehen ist. 1 Thl. Schwefelkies reducirt 8,72 Thle. und 1 Thl. in Koks enthaltenes Einfach-Schwefeleisen, Fe S, 7,18 Thle. Blei. Correction wegen eines Schwefelkies- gehaltes. Um diese Correction vornehmen zu können, muss der Schwefelgehalt auf analytischem Wege (S. 414) ermittelt und auf Fe S2 und Fe S berechnet werden. Auch durch andere Schwefelmetalle, Bleiglanz, Zinkblende, Zinnober etc. wird Glätte reducirt.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/485>, abgerufen am 23.11.2024.