und von allen 8 Proben der Durchschnitt genommen, wo man den wahren Gehalt annähernd erfährt.
2. Kapitel. Nasse Proben.
§. 178. Allgemeines. Es sind eine Anzahl massanalytischerWerth der volumetr. Methoden. Methoden, z. B. von Liebig1), Streng2), Hempel3), F. Mohr4), Scheerer5), Personne6) u. A. vorgeschlagen, welche zum Theil wohl genaue Resultate geben, aber zum Theil complicirt und meist einer allgemeinen Anwendung nicht fähig sind, indem sie die Abwesenheit gewisser Substanzen voraussetzen.
Am einfachsten sind noch die Methoden von Mohr und Scheerer.
§. 179. Massanalytische Methoden.
1) Mohr's Verfahren. Man versetzt das Quecksilber inMohr's Methode. Chloridlösung und fügt eine alkalische Lösung von Eisenoxy- dulsalz hinzu, wo dann das Chlorid in Chlorür verwandelt wird und ein Theil des Eisenoxyduls in Oxyd übergeht (2 Hg Cl + 2 Fe Cl = Hg2 Cl + Fe2 Cl3). Der Rest des Eisenoxyduls wird mit Chamäleon zurücktitrirt.
Salpetersäure darf nicht anwesend sein, sondern muss durch Eindampfen der Flüssigkeit mit Salzsäure zur Trockne ausge- trieben werden.
2) Scheerer's Methode. Die Quecksilberoxydul ent-Scheerer's Methode. haltende Lösung wird verdünnt, gelinde erwärmt und unter starkem Schütteln in Zwischenräumen titrirte Lösung von unter- schwefligsaurem Natron so lange hinzugetröpfelt, bis kein brauner Niederschlag von Quecksilbersulphür mehr entsteht, welcher sich rasch absetzt (Hg N + Na S = Hg + Na S + N). Bei 12,4 Gramm Natronsalz (Na S + 5 aq.) im Liter Lösung entsprechen
1) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 85. S. 289, 307.
2)Pogg. Ann. Bd. 92. S. 73.
3) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 110. S. 176.
4)Mohr, Titrirmethode. 1862. S. 199.
5) Dess. Lehrb. d. Chemie, I, 511.
6)Dingl., Bd. 169. S. 202.
Kerl, Probirkunst. 26
§. 178. Massanalyt. Probe.
und von allen 8 Proben der Durchschnitt genommen, wo man den wahren Gehalt annähernd erfährt.
2. Kapitel. Nasse Proben.
§. 178. Allgemeines. Es sind eine Anzahl massanalytischerWerth der volumetr. Methoden. Methoden, z. B. von Liebig1), Streng2), Hempel3), F. Mohr4), Scheerer5), Personne6) u. A. vorgeschlagen, welche zum Theil wohl genaue Resultate geben, aber zum Theil complicirt und meist einer allgemeinen Anwendung nicht fähig sind, indem sie die Abwesenheit gewisser Substanzen voraussetzen.
Am einfachsten sind noch die Methoden von Mohr und Scheerer.
§. 179. Massanalytische Methoden.
1) Mohr’s Verfahren. Man versetzt das Quecksilber inMohr’s Methode. Chloridlösung und fügt eine alkalische Lösung von Eisenoxy- dulsalz hinzu, wo dann das Chlorid in Chlorür verwandelt wird und ein Theil des Eisenoxyduls in Oxyd übergeht (2 Hg Cl + 2 Fe Cl = Hg2 Cl + Fe2 Cl3). Der Rest des Eisenoxyduls wird mit Chamäleon zurücktitrirt.
Salpetersäure darf nicht anwesend sein, sondern muss durch Eindampfen der Flüssigkeit mit Salzsäure zur Trockne ausge- trieben werden.
2) Scheerer’s Methode. Die Quecksilberoxydul ent-Scheerer’s Methode. haltende Lösung wird verdünnt, gelinde erwärmt und unter starkem Schütteln in Zwischenräumen titrirte Lösung von unter- schwefligsaurem Natron so lange hinzugetröpfelt, bis kein brauner Niederschlag von Quecksilbersulphür mehr entsteht, welcher sich rasch absetzt (Hg N + Na S = Hg + Na S + N). Bei 12,4 Gramm Natronsalz (Na S + 5 aq.) im Liter Lösung entsprechen
1) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 85. S. 289, 307.
2)Pogg. Ann. Bd. 92. S. 73.
3) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 110. S. 176.
4)Mohr, Titrirmethode. 1862. S. 199.
5) Dess. Lehrb. d. Chemie, I, 511.
6)Dingl., Bd. 169. S. 202.
Kerl, Probirkunst. 26
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§. 178. Massanalyt. Probe.
und von allen 8 Proben der Durchschnitt genommen, wo man
den wahren Gehalt annähernd erfährt.
2. Kapitel.
Nasse Proben.
§. 178. Allgemeines. Es sind eine Anzahl massanalytischer
Methoden, z. B. von Liebig 1), Streng 2), Hempel 3), F. Mohr 4),
Scheerer 5), Personne 6) u. A. vorgeschlagen, welche zum Theil
wohl genaue Resultate geben, aber zum Theil complicirt und
meist einer allgemeinen Anwendung nicht fähig sind, indem sie
die Abwesenheit gewisser Substanzen voraussetzen.
Werth der
volumetr.
Methoden.
Am einfachsten sind noch die Methoden von Mohr und
Scheerer.
§. 179. Massanalytische Methoden.
1) Mohr’s Verfahren. Man versetzt das Quecksilber in
Chloridlösung und fügt eine alkalische Lösung von Eisenoxy-
dulsalz hinzu, wo dann das Chlorid in Chlorür verwandelt wird
und ein Theil des Eisenoxyduls in Oxyd übergeht (2 Hg Cl
+ 2 Fe Cl = Hg2 Cl + Fe2 Cl3). Der Rest des Eisenoxyduls
wird mit Chamäleon zurücktitrirt.
Mohr’s
Methode.
Salpetersäure darf nicht anwesend sein, sondern muss durch
Eindampfen der Flüssigkeit mit Salzsäure zur Trockne ausge-
trieben werden.
2) Scheerer’s Methode. Die Quecksilberoxydul ent-
haltende Lösung wird verdünnt, gelinde erwärmt und unter
starkem Schütteln in Zwischenräumen titrirte Lösung von unter-
schwefligsaurem Natron so lange hinzugetröpfelt, bis kein brauner
Niederschlag von Quecksilbersulphür mehr entsteht, welcher sich
rasch absetzt (Hg N + Na S = Hg + Na S + N). Bei 12,4
Gramm Natronsalz (Na S + 5 aq.) im Liter Lösung entsprechen
Scheerer’s
Methode.
1) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 85. S. 289, 307.
2) Pogg. Ann. Bd. 92. S. 73.
3) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 110. S. 176.
4) Mohr, Titrirmethode. 1862. S. 199.
5) Dess. Lehrb. d. Chemie, I, 511.
6) Dingl., Bd. 169. S. 202.
Kerl, Probirkunst. 26
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/439>, abgerufen am 22.07.2024.
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