Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

Bild:
<< vorherige Seite

§. 113. Ansiedeprobe.
Erze verschmilzt man auch wohl zur genauen Silberbestimmung
auf einen Lech und siedet diesen an.

b) Arsenikalische Erze. Bei nicht hinreichend hoher
Temperatur hinterlassen dieselben einen nicht völlig geschmol-
zenen Rand, den man dann wohl durch Aufstreuen von etwas
Kohlenstaub oder Glätte zu entfernen sucht. Auch trägt man
wohl Borax nach.

g) Eisenreiche Substanzen, z. B. Rohsteine, schmilzt
man zur Vermeidung einer Röstung und in Folge dessen der
gleich anfänglichen Entstehung einer eisenreichen dickflüssigen
Schlacke in möglichst hoher Temperatur ein und setzt später
Borax nach.

d) Kobalt- und nickelhaltige Erze erfordern wegen Bil-
dung strengflüssiger Oxyde beim Einschmelzen und Verschlacken
eine hohe Temperatur und später ein Nachsetzen von Borax.

Strengflüssige Proben setzt man hinten, leichtflüssige vorn
in die Muffel.

Nachstehende Zusammenstellung ergiebt die Beschickungs-Beispiele
für Be-
schickungen

verhältnisse für häufiger vorkommende Erze und Hütten-
producte
, einschliesslich der später noch näher zu erwähnenden
Legirungen:

[Tabelle]

§. 113. Ansiedeprobe.
Erze verschmilzt man auch wohl zur genauen Silberbestimmung
auf einen Lech und siedet diesen an.

β) Arsenikalische Erze. Bei nicht hinreichend hoher
Temperatur hinterlassen dieselben einen nicht völlig geschmol-
zenen Rand, den man dann wohl durch Aufstreuen von etwas
Kohlenstaub oder Glätte zu entfernen sucht. Auch trägt man
wohl Borax nach.

γ) Eisenreiche Substanzen, z. B. Rohsteine, schmilzt
man zur Vermeidung einer Röstung und in Folge dessen der
gleich anfänglichen Entstehung einer eisenreichen dickflüssigen
Schlacke in möglichst hoher Temperatur ein und setzt später
Borax nach.

δ) Kobalt- und nickelhaltige Erze erfordern wegen Bil-
dung strengflüssiger Oxyde beim Einschmelzen und Verschlacken
eine hohe Temperatur und später ein Nachsetzen von Borax.

Strengflüssige Proben setzt man hinten, leichtflüssige vorn
in die Muffel.

Nachstehende Zusammenstellung ergiebt die Beschickungs-Beispiele
für Be-
schickungen

verhältnisse für häufiger vorkommende Erze und Hütten-
producte
, einschliesslich der später noch näher zu erwähnenden
Legirungen:

[Tabelle]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0285" n="247"/><fw place="top" type="header">§. 113. Ansiedeprobe.</fw><lb/>
Erze verschmilzt man auch wohl zur genauen Silberbestimmung<lb/>
auf einen Lech und siedet diesen an.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>) <hi rendition="#g">Arsenikalische Erze</hi>. Bei nicht hinreichend hoher<lb/>
Temperatur hinterlassen dieselben einen nicht völlig geschmol-<lb/>
zenen Rand, den man dann wohl durch Aufstreuen von etwas<lb/>
Kohlenstaub oder Glätte zu entfernen sucht. Auch trägt man<lb/>
wohl Borax nach.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">&#x03B3;</hi>) <hi rendition="#g">Eisenreiche Substanzen</hi>, z. B. Rohsteine, schmilzt<lb/>
man zur Vermeidung einer Röstung und in Folge dessen der<lb/>
gleich anfänglichen Entstehung einer eisenreichen dickflüssigen<lb/>
Schlacke in möglichst hoher Temperatur ein und setzt später<lb/>
Borax nach.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#i">&#x03B4;</hi>) <hi rendition="#g">Kobalt-</hi> und <hi rendition="#g">nickelhaltige Erze</hi> erfordern wegen Bil-<lb/>
dung strengflüssiger Oxyde beim Einschmelzen und Verschlacken<lb/>
eine hohe Temperatur und später ein Nachsetzen von Borax.</p><lb/>
              <p>Strengflüssige Proben setzt man hinten, leichtflüssige vorn<lb/>
in die Muffel.</p><lb/>
              <p>Nachstehende Zusammenstellung ergiebt die <hi rendition="#g">Beschickungs-</hi><note place="right">Beispiele<lb/>
für Be-<lb/>
schickungen</note><lb/><hi rendition="#g">verhältnisse</hi> für häufiger vorkommende <hi rendition="#g">Erze</hi> und <hi rendition="#g">Hütten-<lb/>
producte</hi>, einschliesslich der später noch näher zu erwähnenden<lb/><hi rendition="#g">Legirungen</hi>:</p><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell/>
                </row>
              </table>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0285] §. 113. Ansiedeprobe. Erze verschmilzt man auch wohl zur genauen Silberbestimmung auf einen Lech und siedet diesen an. β) Arsenikalische Erze. Bei nicht hinreichend hoher Temperatur hinterlassen dieselben einen nicht völlig geschmol- zenen Rand, den man dann wohl durch Aufstreuen von etwas Kohlenstaub oder Glätte zu entfernen sucht. Auch trägt man wohl Borax nach. γ) Eisenreiche Substanzen, z. B. Rohsteine, schmilzt man zur Vermeidung einer Röstung und in Folge dessen der gleich anfänglichen Entstehung einer eisenreichen dickflüssigen Schlacke in möglichst hoher Temperatur ein und setzt später Borax nach. δ) Kobalt- und nickelhaltige Erze erfordern wegen Bil- dung strengflüssiger Oxyde beim Einschmelzen und Verschlacken eine hohe Temperatur und später ein Nachsetzen von Borax. Strengflüssige Proben setzt man hinten, leichtflüssige vorn in die Muffel. Nachstehende Zusammenstellung ergiebt die Beschickungs- verhältnisse für häufiger vorkommende Erze und Hütten- producte, einschliesslich der später noch näher zu erwähnenden Legirungen: Beispiele für Be- schickungen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/285
Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/285>, abgerufen am 28.04.2024.