Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.guter Künsten vnd Handwercken. zum Ende gieng. Da haben seine statliche vnd fürnehmeLeute (welcher damals eine grosse menge vmb jhn gewesen) alßbald die Hände selber mit angelegt/ die Werckzeuge er- griffen/ vnd tapffer helffen arbeiten/ also/ daß in gegenwart vnd zusehens des Königs die Arbeit verfertigt ward/ vnd er ein vberaus grosses Gefallen darob hatte. Sixtus V. Papst zu Rom/ hat den Ruhm/ daß er mitEmanuel von weyhe- D d
guter Kuͤnſten vnd Handwercken. zum Ende gieng. Da haben ſeine ſtatliche vnd fuͤrnehmeLeute (welcher damals eine groſſe menge vmb jhn geweſen) alßbald die Haͤnde ſelber mit angelegt/ die Werckzeuge er- griffen/ vnd tapffer helffen arbeiten/ alſo/ daß in gegenwart vnd zuſehens des Koͤnigs die Arbeit verfertigt ward/ vnd er ein vberaus groſſes Gefallen darob hatte. Sixtus V. Papſt zu Rom/ hat den Ruhm/ daß er mitEmanuel von weyhe- D d
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guter Kuͤnſten vnd Handwercken.
zum Ende gieng. Da haben ſeine ſtatliche vnd fuͤrnehme
Leute (welcher damals eine groſſe menge vmb jhn geweſen)
alßbald die Haͤnde ſelber mit angelegt/ die Werckzeuge er-
griffen/ vnd tapffer helffen arbeiten/ alſo/ daß in gegenwart
vnd zuſehens des Koͤnigs die Arbeit verfertigt ward/ vnd er
ein vberaus groſſes Gefallen darob hatte.
Sixtus V. Papſt zu Rom/ hat den Ruhm/ daß er mit
ſehr groſſen Vnkoſten vie ſtatliches Dinges/ ad urbis Romæ
beneficium & ornamentum habe bawen laſſen. Son-
derlich hat er die zwo vberblibene herrliche Seulen Antonini
vnd Adriani gezieret/ vnd auff dieſelben die Bilder der beyden
Seulen der Kirchen Petri vnd Pauli Apoſtolorum, ſetzen
laſſen/ damit auch jetzt gemelte beyde Bilder der Apoſteln
einander ins Geſicht ſehen koͤnten/ hat er darzwiſchen etli-
che Bebaͤwd vnnd Haͤuſer einreiſſen vnnd einebnen laſſen.
Sonderlich aber iſt die transferirung vn̄ verſetzung des groſ-
ſen Obeliſci oder Pyramidis, den Kuͤnſtlern vnd Handwer-
ckern zu guten geſchehen. Dieſer Pfeiler war ein einiger
gantzer Stein/ aus einem Egyptiſchen Felſen/ zur Zeit des
Keyſers Auguſti/ vor Chriſti Geburt/ ausgehauen/ den fluß
Nilo herab/ vnd ferner vber Meer gefuͤhret/ vnd gen Rom
gebracht/ hat bey 1600. Jahrn an einem Ort geſtanden/
welcher mit der Zeit etwas verſchmecht vnd vngeachtet wor-
den/ von ſelbigen hat jhn gemeldter Papſt/ mit wunderbar-
lichen. Inſtrumenten, groſſen Geruͤſten/ von Balcken mit
40. Windachſen/ durch 77. Pferde/ vnd 900. oder 1000.
Werckleute/ außheben/ hinweg fuͤhren/ vnnd vor S. Po-
ters Kirchen/ an einem weiten vnd Inſtigen Ort wiederumb
auffrichten laſſen. Stehet alſo jetzund auffgerichtet bey 8.
Roͤmer Werckſchuch vber der Erden hoͤher/ denn er zuvor
am andern Ort geſtanden/ hat auff ſeiner Spitzen ein ge-
weyhe-
Emanuel von
Meter lib. 13.
hiſt. belg.
Dieſer Papſt
hat ſehr viel
guter ſtifftung
vnd zu deſſel-
ben vberaus
groſſes Geld
verlaſſen.
D d
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