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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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der Künste.
redet/ wie denn auch noch etwa verständige Handwercks Lcu-Folgos.
te gern mit gelehrten Leuten vmbgehen/ vnd mit jhnen con-
versiren.

Pittacus Mitilen. einer aus den sieben weisen Meistern
des Griechischen Landes/ hat sonderliche Lust am Mühlwerck
gehabt/ offt selbst damit vmbgangen/ arbeiten vnd mahlen
helffen/ auch darzu gesungen.

Als die zween Philosophi Menedem des vnd Asclepi-
ades
bey den Arcopagiten wurden angegeben daß sie müssig
giengen/ hat ein Müller sie entschüldiget/ vnd bezeuget/ daß
sie auff seiner Mühlen des Nachts arbeiteten. Ja viel Hoch-
gelahrte in obern Faculteten haben sich offt mit Mechanischer
Handarbeit geübet vnd erlustiret.

Von Hippia einem Athenienser schreibt man/ daß sel-Thom. Gar-
zon. in Pinzz[ - 1 Zeichen fehlt]
univers.

biger so grossen Lust zur Handarbeit gehabt/ daß er viel herr-
licher Künsten vnd Handwercken gelernet vnd gekundt/ auch
alles was zierlichs vnd nützlichs in seiner Haußhaltung gewe-
sen/ mit eigenen Händen gemachet.

Johan Guttenberger Adeliches Geschlechtes/ hat ausEman. Meter.
hist, Belg.

Lieb zur Buchdrucker Kunst/ selbige in Teutschland sehr helf-
fen befördern/ vnd viel darauff gewendet.

Johannes Zamoseius/ weiland Groß Cantzler in Po-
len/ ist ein hochberühmbter milder Freund/ nicht allein der
Studien/ sondern auch aller guten Mechanischen Künste ge-
wesen/ vnd der trefflichen Verstand gehabt.

Viel Potentaten vnd Printzen haben jhren bekandten
Handwercksleuten selbsten zugeschrieben/ als Alexander M.Anton. Gutv.
Sendschr.
par. 1.

schreibt dem Pullioni seinem Schmied/ Jul. Ces. dem Ruffo/
seinem Gärtner/ Augustus dem Pamphilo seinem Hofe-
schmied Tyberius seinem Müller/ Tullius dem Wirtho sei-
nem Schneider. Diesen vnd jhres gleichen hat solche Ge-Id. Gueyar.

mein-
B b ij

der Kuͤnſte.
redet/ wie denn auch noch etwa verſtaͤndige Handwercks Lcu-Folgoſ.
te gern mit gelehrten Leuten vmbgehen/ vnd mit jhnen con-
verſiren.

Pittacus Mitilen. einer aus den ſieben weiſen Meiſtern
des Griechiſchen Landes/ hat ſonderliche Luſt am Muͤhlwerck
gehabt/ offt ſelbſt damit vmbgangen/ arbeiten vnd mahlen
helffen/ auch darzu geſungen.

Als die zween Philoſophi Menedem des vnd Aſclepi-
ades
bey den Arcopagiten wurden angegeben daß ſie muͤſſig
giengen/ hat ein Muͤller ſie entſchuͤldiget/ vnd bezeuget/ daß
ſie auff ſeiner Muͤhlen des Nachts arbeiteten. Ja viel Hoch-
gelahrte in obern Faculteten haben ſich offt mit Mechaniſcher
Handarbeit geuͤbet vnd erluſtiret.

Von Hippia einem Athenienſer ſchreibt man/ daß ſel-Thom. Gar-
zon. in Pinzz[ – 1 Zeichen fehlt]
univerſ.

biger ſo groſſen Luſt zur Handarbeit gehabt/ daß er viel herr-
licher Kuͤnſten vnd Handwercken gelernet vnd gekundt/ auch
alles was zierlichs vnd nuͤtzlichs in ſeiner Haußhaltung gewe-
ſen/ mit eigenen Haͤnden gemachet.

Johan Guttenberger Adeliches Geſchlechtes/ hat ausEman. Meter.
hiſt, Belg.

Lieb zur Buchdrucker Kunſt/ ſelbige in Teutſchland ſehr helf-
fen befoͤrdern/ vnd viel darauff gewendet.

Johannes Zamoſeius/ weiland Groß Cantzler in Po-
len/ iſt ein hochberuͤhmbter milder Freund/ nicht allein der
Studien/ ſondern auch aller guten Mechaniſchen Kuͤnſte ge-
weſen/ vnd der trefflichen Verſtand gehabt.

Viel Potentaten vnd Printzen haben jhren bekandten
Handwercksleuten ſelbſten zugeſchrieben/ als Alexander M.Anton. Gutv.
Sendſchr.
par. 1.

ſchreibt dem Pullioni ſeinem Schmied/ Jul. Ceſ. dem Ruffo/
ſeinem Gaͤrtner/ Auguſtus dem Pamphilo ſeinem Hofe-
ſchmied Tyberius ſeinem Muͤller/ Tullius dem Wirtho ſei-
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[195/0207] der Kuͤnſte. redet/ wie denn auch noch etwa verſtaͤndige Handwercks Lcu- te gern mit gelehrten Leuten vmbgehen/ vnd mit jhnen con- verſiren. Folgoſ. Pittacus Mitilen. einer aus den ſieben weiſen Meiſtern des Griechiſchen Landes/ hat ſonderliche Luſt am Muͤhlwerck gehabt/ offt ſelbſt damit vmbgangen/ arbeiten vnd mahlen helffen/ auch darzu geſungen. Als die zween Philoſophi Menedem des vnd Aſclepi- ades bey den Arcopagiten wurden angegeben daß ſie muͤſſig giengen/ hat ein Muͤller ſie entſchuͤldiget/ vnd bezeuget/ daß ſie auff ſeiner Muͤhlen des Nachts arbeiteten. Ja viel Hoch- gelahrte in obern Faculteten haben ſich offt mit Mechaniſcher Handarbeit geuͤbet vnd erluſtiret. Von Hippia einem Athenienſer ſchreibt man/ daß ſel- biger ſo groſſen Luſt zur Handarbeit gehabt/ daß er viel herr- licher Kuͤnſten vnd Handwercken gelernet vnd gekundt/ auch alles was zierlichs vnd nuͤtzlichs in ſeiner Haußhaltung gewe- ſen/ mit eigenen Haͤnden gemachet. Thom. Gar- zon. in Pinzz_ univerſ. Johan Guttenberger Adeliches Geſchlechtes/ hat aus Lieb zur Buchdrucker Kunſt/ ſelbige in Teutſchland ſehr helf- fen befoͤrdern/ vnd viel darauff gewendet. Eman. Meter. hiſt, Belg. Johannes Zamoſeius/ weiland Groß Cantzler in Po- len/ iſt ein hochberuͤhmbter milder Freund/ nicht allein der Studien/ ſondern auch aller guten Mechaniſchen Kuͤnſte ge- weſen/ vnd der trefflichen Verſtand gehabt. Viel Potentaten vnd Printzen haben jhren bekandten Handwercksleuten ſelbſten zugeſchrieben/ als Alexander M. ſchreibt dem Pullioni ſeinem Schmied/ Jul. Ceſ. dem Ruffo/ ſeinem Gaͤrtner/ Auguſtus dem Pamphilo ſeinem Hofe- ſchmied Tyberius ſeinem Muͤller/ Tullius dem Wirtho ſei- nem Schneider. Dieſen vnd jhres gleichen hat ſolche Ge- mein- Anton. Gutv. Sendſchr. par. 1. Id. Gueyar. B b ij

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/207>, abgerufen am 25.11.2024.