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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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von Handwercken berühmet.

Von diesen vnd andern dergleichen Künstlern ist auch
zu wissen/ daß jhrer jeglicher nicht in allen Wercken excelli-
ret
vnnd fürtrefflich gewesen/ sondern nur in etlichen/ Als:
Zeuxis vnnd Nizias haben die Weibesbilder trefflich mah-
len können/ Dahero Zeuxis, als er die Abgöttin Lucinam,
(oder Venerem) mahlen wolte/ die Crotoniaten damit zu
zu verehren/ hat er jhme aus der gantzen Jungfrawen
Schaar selbiger Stadt/ fünffe der Allerschönsten erweh-
let/ damit von diesen/ was an jeder Weiblicher gestalt am
schönsten war/ von jhme in sein Gemählde gebracht wür-
de. Dargegen war einer Sorapion, der machte alle Dinge
wohl/ aber nicht die Menschen. Dionysius aber machte
nichts bessers/ denn die Menschenbilder. Eraclides war gut
vnd berühmbt/ die Schafe zu mahlen. Alexander ein Rö-
mischer Mahler/ mahlete zwar alle dinge wohl/ aber in son-
derheit die Hunde. Aurelius der Mahler war ein grosser
Buhler/ der machte auch nichts liebers noch bessers/ als Göt-
tine/ an welcher Angesichte er gemeiniglich seiner Buhlschaff-
ten Gestalt vnd Conterfeyt machte. Vnd dergleichen Ex-
empel könten mehr benennet werden. Daher einer von sol-
cher Vngleichheit geschrieben:Heinrie. Hon-
dij.

Propria Belgarum laus est bene pingere rura,
Ausoniorum homines pingere, sive Deos.
Omnibus haud idem Genius, placet ille colore,
Umbris; hic gratis floribus, arboribus.
Agros scite alter pingit, tumida aequora, rupes;
Urbibus ast alter clarus, imaginibus.

Was sonsten andere Städte in Teutschland hin vnd wie-
der betrifft/ welche auch von mancherley guten Wahren vnd
Handwercken berühmt seyn/ ist selbiges vorhin bekant gnug/

vnd
V ij
von Handwercken beruͤhmet.

Von dieſen vnd andern dergleichen Kuͤnſtlern iſt auch
zu wiſſen/ daß jhrer jeglicher nicht in allen Wercken excelli-
ret
vnnd fuͤrtrefflich geweſen/ ſondern nur in etlichen/ Als:
Zeuxis vnnd Nizias haben die Weibesbilder trefflich mah-
len koͤnnen/ Dahero Zeuxis, als er die Abgoͤttin Lucinam,
(oder Venerem) mahlen wolte/ die Crotoniaten damit zu
zu verehren/ hat er jhme aus der gantzen Jungfrawen
Schaar ſelbiger Stadt/ fuͤnffe der Allerſchoͤnſten erweh-
let/ damit von dieſen/ was an jeder Weiblicher geſtalt am
ſchoͤnſten war/ von jhme in ſein Gemaͤhlde gebracht wuͤr-
de. Dargegen war einer Sorapion, der machte alle Dinge
wohl/ aber nicht die Menſchen. Dionyſius aber machte
nichts beſſers/ denn die Menſchenbilder. Eraclides war gut
vnd beruͤhmbt/ die Schafe zu mahlen. Alexander ein Roͤ-
miſcher Mahler/ mahlete zwar alle dinge wohl/ aber in ſon-
derheit die Hunde. Aurelius der Mahler war ein groſſer
Buhler/ der machte auch nichts liebers noch beſſers/ als Goͤt-
tine/ an welcher Angeſichte er gemeiniglich ſeiner Buhlſchaff-
ten Geſtalt vnd Conterfeyt machte. Vnd dergleichen Ex-
empel koͤnten mehr benennet werden. Daher einer von ſol-
cher Vngleichheit geſchrieben:Heinrie. Hon-
dij.

Propria Belgarum laus eſt bene pingere rura,
Auſoniorum homines pingere, ſive Deos.
Omnibus haud idem Genius, placet ille colore,
Umbris; hic gratis floribus, arboribus.
Agros ſcitè alter pingit, tumida æquora, rupes;
Urbibus aſt alter clarus, imaginibus.

Was ſonſten andere Staͤdte in Teutſchland hin vnd wie-
der betrifft/ welche auch von mancherley guten Wahren vnd
Handwercken beruͤhmt ſeyn/ iſt ſelbiges vorhin bekant gnug/

vnd
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[155/0167] von Handwercken beruͤhmet. Von dieſen vnd andern dergleichen Kuͤnſtlern iſt auch zu wiſſen/ daß jhrer jeglicher nicht in allen Wercken excelli- ret vnnd fuͤrtrefflich geweſen/ ſondern nur in etlichen/ Als: Zeuxis vnnd Nizias haben die Weibesbilder trefflich mah- len koͤnnen/ Dahero Zeuxis, als er die Abgoͤttin Lucinam, (oder Venerem) mahlen wolte/ die Crotoniaten damit zu zu verehren/ hat er jhme aus der gantzen Jungfrawen Schaar ſelbiger Stadt/ fuͤnffe der Allerſchoͤnſten erweh- let/ damit von dieſen/ was an jeder Weiblicher geſtalt am ſchoͤnſten war/ von jhme in ſein Gemaͤhlde gebracht wuͤr- de. Dargegen war einer Sorapion, der machte alle Dinge wohl/ aber nicht die Menſchen. Dionyſius aber machte nichts beſſers/ denn die Menſchenbilder. Eraclides war gut vnd beruͤhmbt/ die Schafe zu mahlen. Alexander ein Roͤ- miſcher Mahler/ mahlete zwar alle dinge wohl/ aber in ſon- derheit die Hunde. Aurelius der Mahler war ein groſſer Buhler/ der machte auch nichts liebers noch beſſers/ als Goͤt- tine/ an welcher Angeſichte er gemeiniglich ſeiner Buhlſchaff- ten Geſtalt vnd Conterfeyt machte. Vnd dergleichen Ex- empel koͤnten mehr benennet werden. Daher einer von ſol- cher Vngleichheit geſchrieben: Heinrie. Hon- dij. Propria Belgarum laus eſt bene pingere rura, Auſoniorum homines pingere, ſive Deos. Omnibus haud idem Genius, placet ille colore, Umbris; hic gratis floribus, arboribus. Agros ſcitè alter pingit, tumida æquora, rupes; Urbibus aſt alter clarus, imaginibus. Was ſonſten andere Staͤdte in Teutſchland hin vnd wie- der betrifft/ welche auch von mancherley guten Wahren vnd Handwercken beruͤhmt ſeyn/ iſt ſelbiges vorhin bekant gnug/ vnd V ij

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/167>, abgerufen am 25.11.2024.