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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Etliche Völcker vnd Städte
Handthierung/ daß einer auff einen Tag so viel Seiden kauf-
fen kan/ das er 3000. Cameelen damit beladen kan. Vnd daß
diß Theil Asiae mit künstlichen Handwerckern versehen sey/
bezeugen vnter andern auch die statliche Praesenten vnd Ver-
chrungen/ welche von selbiger Orten Potentaten/ sonderlich
Persianern vnd Türcken/ heraus in Europam vber geschicket
werden/ wie dessen Exempel in den Historien zu lesen/ als beym
Meterano lib. 13. &c.

Im Königreich Catharij rühmen sie sich/ sie vbertreffen
alle Völcker mit Wissenschafft vnd Subtiligkeiten der Kün-
Quad.
Haytho in
passag. Terrm
sanct. ac part.
orient. & alij
Auth.
sten/ wie denn auch daselbst viel Dings gemachet wird/ ineffa-
bilis subtilitatis & laboris manuum,
das ist/ Viel vberaus
subtil vnd künstlich Handarbeit. Vnd in Cathaij ist eine
Landschafft/ Tainfu/ da lest der grosse Tarter Cham alle
Waffen für so viel tausend seines Kriegsvolcks machen.

Abr. Ortel in
Theatr. urb.
ex obs. Bellon.
Exc, 27. & 28.

In klein Asia oder Natolia, der Stadt Anguori/ in
Caramanien, werden die besten gewässerten vnd vngewässer-
ten Schamlotte gemacht/ von Ziegen Haaren/ welche daselb-
sten klein vnd Schneeweiß sind/ das Haar ist lang wie Sei-
den/ welches nicht abgeschoren/ sondern außgeräufft wird.
Dergleichen Schamloten werden auch in Cypern gemacht.
Vorzeiten ward auch Prusia (jetzund Bursa) in Natolien
berühmbt/ wegen Seidenzeugs/ sonderlich des Sammets/
der erstlich da erfunden vnd gemacht worden.

Die H. Schrifft selb sten gedencket etlicher Asiatschen
Städte vnd Orter/ wegen jhrer Wahren vnd Handwercken/
wie denn von Tyro stehet/ daß sie mit mancherley Kanffman-
schafften vnd Handgewercken/ schöner Arbeit/ vnd reichen
Märckten florirt/ vnd mit vielen Insuln der Völcker gehand-
tiert habe. Sonsten seyud Tyrus vnd Sidon die Städte be-
rühmbt gewesen/ wegen des stadtlichen Purpurfarb Ge-
wands.

Die

Etliche Voͤlcker vnd Staͤdte
Handthierung/ daß einer auff einen Tag ſo viel Seiden kauf-
fen kan/ das er 3000. Cameelen damit beladen kan. Vnd daß
diß Theil Aſiæ mit kuͤnſtlichen Handwerckern verſehen ſey/
bezeugen vnter andern auch die ſtatliche Præſenten vnd Ver-
chrungen/ welche von ſelbiger Orten Potentaten/ ſonderlich
Perſianern vnd Tuͤrcken/ heraus in Europam vber geſchicket
werden/ wie deſſen Exempel in den Hiſtorien zu leſen/ als beym
Meterano lib. 13. &c.

Im Koͤnigreich Catharij ruͤhmen ſie ſich/ ſie vbertreffen
alle Voͤlcker mit Wiſſenſchafft vnd Subtiligkeiten der Kuͤn-
Quad.
Haytho in
paſſag. Terrm
ſanct. ac part.
orient. & alij
Auth.
ſten/ wie denn auch daſelbſt viel Dings gemachet wird/ ineffa-
bilis ſubtilitatis & laboris manuum,
das iſt/ Viel vberaus
ſubtil vnd kuͤnſtlich Handarbeit. Vnd in Cathaij iſt eine
Landſchafft/ Tainfu/ da leſt der groſſe Tarter Cham alle
Waffen fuͤr ſo viel tauſend ſeines Kriegsvolcks machen.

Abr. Ortel in
Theatr. urb.
ex obſ. Bellon.
Exc, 27. & 28.

In klein Aſia oder Natolia, der Stadt Anguori/ in
Caramanien, werden die beſten gewaͤſſerten vnd vngewaͤſſer-
ten Schamlotte gemacht/ von Ziegen Haaren/ welche daſelb-
ſten klein vnd Schneeweiß ſind/ das Haar iſt lang wie Sei-
den/ welches nicht abgeſchoren/ ſondern außgeraͤufft wird.
Dergleichen Schamloten werden auch in Cypern gemacht.
Vorzeiten ward auch Pruſia (jetzund Burſa) in Natolien
beruͤhmbt/ wegen Seidenzeugs/ ſonderlich des Sammets/
der erſtlich da erfunden vnd gemacht worden.

Die H. Schrifft ſelb ſten gedencket etlicher Aſiatſchen
Staͤdte vnd Orter/ wegen jhrer Wahren vnd Handwercken/
wie denn von Tyro ſtehet/ daß ſie mit mancherley Kanffman-
ſchafften vnd Handgewercken/ ſchoͤner Arbeit/ vnd reichen
Maͤrckten florirt/ vnd mit vielen Inſuln der Voͤlcker gehand-
tiert habe. Sonſten ſeyud Tyrus vnd Sidon die Staͤdte be-
ruͤhmbt geweſen/ wegen des ſtadtlichen Purpurfarb Ge-
wands.

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[134/0146] Etliche Voͤlcker vnd Staͤdte Handthierung/ daß einer auff einen Tag ſo viel Seiden kauf- fen kan/ das er 3000. Cameelen damit beladen kan. Vnd daß diß Theil Aſiæ mit kuͤnſtlichen Handwerckern verſehen ſey/ bezeugen vnter andern auch die ſtatliche Præſenten vnd Ver- chrungen/ welche von ſelbiger Orten Potentaten/ ſonderlich Perſianern vnd Tuͤrcken/ heraus in Europam vber geſchicket werden/ wie deſſen Exempel in den Hiſtorien zu leſen/ als beym Meterano lib. 13. &c. Im Koͤnigreich Catharij ruͤhmen ſie ſich/ ſie vbertreffen alle Voͤlcker mit Wiſſenſchafft vnd Subtiligkeiten der Kuͤn- ſten/ wie denn auch daſelbſt viel Dings gemachet wird/ ineffa- bilis ſubtilitatis & laboris manuum, das iſt/ Viel vberaus ſubtil vnd kuͤnſtlich Handarbeit. Vnd in Cathaij iſt eine Landſchafft/ Tainfu/ da leſt der groſſe Tarter Cham alle Waffen fuͤr ſo viel tauſend ſeines Kriegsvolcks machen. Quad. Haytho in paſſag. Terrm ſanct. ac part. orient. & alij Auth. In klein Aſia oder Natolia, der Stadt Anguori/ in Caramanien, werden die beſten gewaͤſſerten vnd vngewaͤſſer- ten Schamlotte gemacht/ von Ziegen Haaren/ welche daſelb- ſten klein vnd Schneeweiß ſind/ das Haar iſt lang wie Sei- den/ welches nicht abgeſchoren/ ſondern außgeraͤufft wird. Dergleichen Schamloten werden auch in Cypern gemacht. Vorzeiten ward auch Pruſia (jetzund Burſa) in Natolien beruͤhmbt/ wegen Seidenzeugs/ ſonderlich des Sammets/ der erſtlich da erfunden vnd gemacht worden. Die H. Schrifft ſelb ſten gedencket etlicher Aſiatſchen Staͤdte vnd Orter/ wegen jhrer Wahren vnd Handwercken/ wie denn von Tyro ſtehet/ daß ſie mit mancherley Kanffman- ſchafften vnd Handgewercken/ ſchoͤner Arbeit/ vnd reichen Maͤrckten florirt/ vnd mit vielen Inſuln der Voͤlcker gehand- tiert habe. Sonſten ſeyud Tyrus vnd Sidon die Staͤdte be- ruͤhmbt geweſen/ wegen des ſtadtlichen Purpurfarb Ge- wands. Die

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/146>, abgerufen am 23.11.2024.