Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite

künstlichen Werckeu.
meister/ oder Beschliesser darzu verordnet ist. Dieses Kloster-
Gebäwde ist also gemachet/ daß es einen Roest abbildet/ zum
Ehrengedächtniß dem H. Laurentio/ welcher auff einem Roest
gebraten worden. Es seynd darinnen bey 300. Mönche/ S.
Hieronymi Ordens/ haben für jhr Einkommen/ 35000.
Spanische Ducaten/ das vbrige kömpt dem Könige zum be-
sten/ Vnd ist mit Gemächern vnd Zimmern dermassen verse-
hen/ das zugleich vier Könige darinnen räumlich wohnen vnd
hofehalten könten. Vnd ist heutiges Tages/ pretiosissimun,
maxi mum, & magnificentissimun totius orbis aedificium.

Sintemal darzu angewendet worden 24. Million Goldes.

Von etlichen newen künstlichen Erfin-
dungen vnd Wercken.

DErselben seynd auch nicht wenig verhanden/ auch
bey vnterschiedlichen Nationen zu finden/ wie denn
etliche Autores geschrieben/ de novis & art. fic o-
sis repertis,
Item/ von Künstlereyen/ welche die Teutschen er-
funden haben/ vnd dergleichen/ vnd kömpt noch jmmer etwas
Künstliches an Tag/ vnter welchem denn abermal billich das
jenige vorgehet/ welches den besten Nutzen schaffet: Derwe-
gen seynd nun Exempels weise/ etliche folgende hoch zu hal-
ten/ wie sie auch andere Autores setzen. Als:

TYPOGR APHIA, Die Buch-
drucker Kunst.

OMnium artium conservatrix. Dadurch alle Künste
mögen erhalten werden: Welche auch an Würden/ Sub-Bodinus.
Cardanns.

tiligkeit vnd Nutzbarkeit/ keiner Kunst weichet/ auch den aller-
fürtrefflichsten alten Künsten nichts bevor gibt/ von welcher
man mit Warheit sagen kan:

O Ger-
P ij

kuͤnſtlichen Werckeu.
meiſter/ oder Beſchlieſſer darzu verordnet iſt. Dieſes Kloſter-
Gebaͤwde iſt alſo gemachet/ daß es einen Roeſt abbildet/ zum
Ehrengedaͤchtniß dem H. Laurentio/ welcher auff einem Roeſt
gebraten worden. Es ſeynd darinnen bey 300. Moͤnche/ S.
Hieronymi Ordens/ haben fuͤr jhr Einkommen/ 35000.
Spaniſche Ducaten/ das vbrige koͤmpt dem Koͤnige zum be-
ſten/ Vnd iſt mit Gemaͤchern vnd Zimmern dermaſſen verſe-
hen/ das zugleich vier Koͤnige darinnen raͤumlich wohnen vnd
hofehalten koͤnten. Vnd iſt heutiges Tages/ pretioſiſſimũ,
maxi mum, & magnificentiſſimũ totius orbis ædificium.

Sintemal darzu angewendet worden 24. Million Goldes.

Von etlichen newen kuͤnſtlichen Erfin-
dungen vnd Wercken.

DErſelben ſeynd auch nicht wenig verhanden/ auch
bey vnterſchiedlichen Nationen zu finden/ wie denn
etliche Autores geſchrieben/ de novis & art. fic o-
ſis repertis,
Item/ von Kuͤnſtlereyen/ welche die Teutſchen er-
funden haben/ vnd dergleichen/ vnd koͤmpt noch jmmer etwas
Kuͤnſtliches an Tag/ vnter welchem denn abermal billich das
jenige vorgehet/ welches den beſten Nutzen ſchaffet: Derwe-
gen ſeynd nun Exempels weiſe/ etliche folgende hoch zu hal-
ten/ wie ſie auch andere Autores ſetzen. Als:

TYPOGR APHIA, Die Buch-
drucker Kunſt.

OMnium artium conſervatrix. Dadurch alle Kuͤnſte
moͤgen erhalten werden: Welche auch an Wuͤrden/ Sub-Bodinus.
Cardanns.

tiligkeit vnd Nutzbarkeit/ keiner Kunſt weichet/ auch den aller-
fuͤrtrefflichſten alten Kuͤnſten nichts bevor gibt/ von welcher
man mit Warheit ſagen kan:

O Ger-
P ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0127" n="115"/><fw place="top" type="header">ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Werckeu.</fw><lb/>
mei&#x017F;ter/ oder Be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;er darzu verordnet i&#x017F;t. Die&#x017F;es Klo&#x017F;ter-<lb/>
Geba&#x0364;wde i&#x017F;t al&#x017F;o gemachet/ daß es einen Roe&#x017F;t abbildet/ zum<lb/>
Ehrengeda&#x0364;chtniß dem H. Laurentio/ welcher auff einem Roe&#x017F;t<lb/>
gebraten worden. Es &#x017F;eynd darinnen bey 300. Mo&#x0364;nche/ S.<lb/>
Hieronymi Ordens/ haben fu&#x0364;r jhr Einkommen/ 35000.<lb/>
Spani&#x017F;che Ducaten/ das vbrige ko&#x0364;mpt dem Ko&#x0364;nige zum be-<lb/>
&#x017F;ten/ Vnd i&#x017F;t mit Gema&#x0364;chern vnd Zimmern derma&#x017F;&#x017F;en ver&#x017F;e-<lb/>
hen/ das zugleich vier Ko&#x0364;nige darinnen ra&#x0364;umlich wohnen vnd<lb/>
hofehalten ko&#x0364;nten. Vnd i&#x017F;t heutiges Tages/ <hi rendition="#aq">pretio&#x017F;i&#x017F;&#x017F;imu&#x0303;,<lb/>
maxi mum, &amp; magnificenti&#x017F;&#x017F;imu&#x0303; totius orbis ædificium.</hi><lb/>
Sintemal darzu angewendet worden 24. <hi rendition="#aq">Million</hi> Goldes.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head>Von etlichen newen ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Erfin-<lb/>
dungen vnd Wercken.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Er&#x017F;elben &#x017F;eynd auch nicht wenig verhanden/ auch<lb/>
bey vnter&#x017F;chiedlichen Nationen zu finden/ wie denn<lb/>
etliche <hi rendition="#aq">Autores</hi> ge&#x017F;chrieben/ <hi rendition="#aq">de novis &amp; art. fic o-<lb/>
&#x017F;is repertis,</hi> Item/ von Ku&#x0364;n&#x017F;tlereyen/ welche die Teut&#x017F;chen er-<lb/>
funden haben/ vnd dergleichen/ vnd ko&#x0364;mpt noch jmmer etwas<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;tliches an Tag/ vnter welchem denn abermal billich das<lb/>
jenige vorgehet/ welches den be&#x017F;ten Nutzen &#x017F;chaffet: Derwe-<lb/>
gen &#x017F;eynd nun Exempels wei&#x017F;e/ etliche folgende hoch zu hal-<lb/>
ten/ wie &#x017F;ie auch andere <hi rendition="#aq">Autores</hi> &#x017F;etzen. Als:</p><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">TYPOGR APHIA,</hi></hi> Die Buch-<lb/>
drucker Kun&#x017F;t.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">O</hi>Mnium artium con&#x017F;ervatrix.</hi> Dadurch alle Ku&#x0364;n&#x017F;te<lb/>
mo&#x0364;gen erhalten werden: Welche auch an Wu&#x0364;rden/ Sub-<note place="right"><hi rendition="#aq">Bodinus.<lb/>
Cardanns.</hi></note><lb/>
tiligkeit vnd Nutzbarkeit/ keiner Kun&#x017F;t weichet/ auch den aller-<lb/>
fu&#x0364;rtrefflich&#x017F;ten alten Ku&#x0364;n&#x017F;ten nichts bevor gibt/ von welcher<lb/>
man mit Warheit &#x017F;agen kan:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">P ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">O Ger-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0127] kuͤnſtlichen Werckeu. meiſter/ oder Beſchlieſſer darzu verordnet iſt. Dieſes Kloſter- Gebaͤwde iſt alſo gemachet/ daß es einen Roeſt abbildet/ zum Ehrengedaͤchtniß dem H. Laurentio/ welcher auff einem Roeſt gebraten worden. Es ſeynd darinnen bey 300. Moͤnche/ S. Hieronymi Ordens/ haben fuͤr jhr Einkommen/ 35000. Spaniſche Ducaten/ das vbrige koͤmpt dem Koͤnige zum be- ſten/ Vnd iſt mit Gemaͤchern vnd Zimmern dermaſſen verſe- hen/ das zugleich vier Koͤnige darinnen raͤumlich wohnen vnd hofehalten koͤnten. Vnd iſt heutiges Tages/ pretioſiſſimũ, maxi mum, & magnificentiſſimũ totius orbis ædificium. Sintemal darzu angewendet worden 24. Million Goldes. Von etlichen newen kuͤnſtlichen Erfin- dungen vnd Wercken. DErſelben ſeynd auch nicht wenig verhanden/ auch bey vnterſchiedlichen Nationen zu finden/ wie denn etliche Autores geſchrieben/ de novis & art. fic o- ſis repertis, Item/ von Kuͤnſtlereyen/ welche die Teutſchen er- funden haben/ vnd dergleichen/ vnd koͤmpt noch jmmer etwas Kuͤnſtliches an Tag/ vnter welchem denn abermal billich das jenige vorgehet/ welches den beſten Nutzen ſchaffet: Derwe- gen ſeynd nun Exempels weiſe/ etliche folgende hoch zu hal- ten/ wie ſie auch andere Autores ſetzen. Als: TYPOGR APHIA, Die Buch- drucker Kunſt. OMnium artium conſervatrix. Dadurch alle Kuͤnſte moͤgen erhalten werden: Welche auch an Wuͤrden/ Sub- tiligkeit vnd Nutzbarkeit/ keiner Kunſt weichet/ auch den aller- fuͤrtrefflichſten alten Kuͤnſten nichts bevor gibt/ von welcher man mit Warheit ſagen kan: Bodinus. Cardanns. O Ger- P ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/127
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/127>, abgerufen am 24.11.2024.