größeren Entfernung gehört zu werden. Wenn die Menschen sich immer ganz nahe wären, und jeder ein feines Gehör hätte, könnten sie eben so gut lei- se, das ist, mit bloßem Winde sprechen. Man könn- te daher wohl auch bloße tonlose Luft zum Haupt- werkzeuge der Sprache annehmen.(*)
Allein, da hier immer von der lauten, tönen- den Sprache gehandelt wird, so müßen wir auch immer die tönende Stimme, das ist, die durch ge- wiße Werkzeuge zum Zittern gebrachte Luft als nothwendig annehmen. Hieraus folget wieder eine Unterabtheilung von Werkzeugen, nämlich die Lun- ge, die Luftröhre, der Luftröhrenkopf und die Stimmritze, die vereinigt die Stimme her- vorbringen.
§. 28.
(*) Jch kann auf meiner Sprachmaschine ganz ver- nehmlich mit bloßem Winde sprechen, wenn ich in das Stimmrohr ein kleines Stück Holz einlege, und dadurch die Vibration verhindere.
III. Abtheilung.
groͤßeren Entfernung gehoͤrt zu werden. Wenn die Menſchen ſich immer ganz nahe waͤren, und jeder ein feines Gehoͤr haͤtte, koͤnnten ſie eben ſo gut lei- ſe, das iſt, mit bloßem Winde ſprechen. Man koͤnn- te daher wohl auch bloße tonloſe Luft zum Haupt- werkzeuge der Sprache annehmen.(*)
Allein, da hier immer von der lauten, toͤnen- den Sprache gehandelt wird, ſo muͤßen wir auch immer die toͤnende Stimme, das iſt, die durch ge- wiße Werkzeuge zum Zittern gebrachte Luft als nothwendig annehmen. Hieraus folget wieder eine Unterabtheilung von Werkzeugen, naͤmlich die Lun- ge, die Luftroͤhre, der Luftroͤhrenkopf und die Stimmritze, die vereinigt die Stimme her- vorbringen.
§. 28.
(*) Jch kann auf meiner Sprachmaſchine ganz ver- nehmlich mit bloßem Winde ſprechen, wenn ich in das Stimmrohr ein kleines Stuͤck Holz einlege, und dadurch die Vibration verhindere.
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III. Abtheilung.
groͤßeren Entfernung gehoͤrt zu werden. Wenn die
Menſchen ſich immer ganz nahe waͤren, und jeder
ein feines Gehoͤr haͤtte, koͤnnten ſie eben ſo gut lei-
ſe, das iſt, mit bloßem Winde ſprechen. Man koͤnn-
te daher wohl auch bloße tonloſe Luft zum Haupt-
werkzeuge der Sprache annehmen. (*)
Allein, da hier immer von der lauten, toͤnen-
den Sprache gehandelt wird, ſo muͤßen wir auch
immer die toͤnende Stimme, das iſt, die durch ge-
wiße Werkzeuge zum Zittern gebrachte Luft als
nothwendig annehmen. Hieraus folget wieder eine
Unterabtheilung von Werkzeugen, naͤmlich die Lun-
ge, die Luftroͤhre, der Luftroͤhrenkopf und
die Stimmritze, die vereinigt die Stimme her-
vorbringen.
§. 28.
(*) Jch kann auf meiner Sprachmaſchine ganz ver-
nehmlich mit bloßem Winde ſprechen, wenn ich in das
Stimmrohr ein kleines Stuͤck Holz einlege, und dadurch
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/88>, abgerufen am 24.11.2024.
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