Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.über den Ursprung der Sprachen. che noch vieles dunkel, unbestimmt und ganz Hy-pothese geblieben. Man erwarte hier keine Unter- suchung oder Widerlegung dieser oder jener Mei- nung. Das würde uns zu weit von unserem Ziele abführen, und für sich schon einen Band füllen. Vielleicht hat Zobel hierin schon Genüge geleistet.(*) Nur will ich einige Anmerkungen und Gründe an- führen, auf die ich meine Meinung stütze. Süßmilch und mit ihm mehr Andere be- Sprache (*) Gedanken über die verschiedenen Meinungen vom Ursprung der Sprache. Von Rud. Heinr. Zobel. Frankf. 1773. (**) Versuch eines Beweises, daß die erste Sprache
ihren Ursprung nicht vom Menschen, sondern allein vom Schöpfer erhalten habe. Von Johann Peter Süßmilch. Berlin 1766. uͤber den Urſprung der Sprachen. che noch vieles dunkel, unbeſtimmt und ganz Hy-potheſe geblieben. Man erwarte hier keine Unter- ſuchung oder Widerlegung dieſer oder jener Mei- nung. Das wuͤrde uns zu weit von unſerem Ziele abfuͤhren, und fuͤr ſich ſchon einen Band fuͤllen. Vielleicht hat Zobel hierin ſchon Genuͤge geleiſtet.(*) Nur will ich einige Anmerkungen und Gruͤnde an- fuͤhren, auf die ich meine Meinung ſtuͤtze. Suͤßmilch und mit ihm mehr Andere be- Sprache (*) Gedanken uͤber die verſchiedenen Meinungen vom Urſprung der Sprache. Von Rud. Heinr. Zobel. Frankf. 1773. (**) Verſuch eines Beweiſes, daß die erſte Sprache
ihren Urſprung nicht vom Menſchen, ſondern allein vom Schoͤpfer erhalten habe. Von Johann Peter Suͤßmilch. Berlin 1766. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0057" n="29"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">uͤber den Urſprung der Sprachen</hi>.</fw><lb/> che noch vieles dunkel, unbeſtimmt und ganz Hy-<lb/> potheſe geblieben. Man erwarte hier keine Unter-<lb/> ſuchung oder Widerlegung dieſer oder jener Mei-<lb/> nung. Das wuͤrde uns zu weit von unſerem Ziele<lb/> abfuͤhren, und fuͤr ſich ſchon einen Band fuͤllen.<lb/> Vielleicht hat <hi rendition="#b">Zobel</hi> hierin ſchon Genuͤge geleiſtet.<note place="foot" n="(*)">Gedanken uͤber die verſchiedenen Meinungen vom<lb/> Urſprung der Sprache. Von Rud. Heinr. Zobel. Frankf.<lb/> 1773.</note><lb/> Nur will ich einige Anmerkungen und Gruͤnde an-<lb/> fuͤhren, auf die ich <hi rendition="#b">meine</hi> Meinung ſtuͤtze.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Suͤßmilch</hi> und mit ihm mehr Andere be-<lb/> haupten: die Sprache waͤre dem Menſchen aner-<lb/> ſchaffen.<note place="foot" n="(**)">Verſuch eines Beweiſes, daß die erſte Sprache<lb/> ihren Urſprung nicht vom Menſchen, ſondern allein vom<lb/> Schoͤpfer erhalten habe. Von Johann Peter Suͤßmilch.<lb/> Berlin 1766.</note> Jhr Hauptgrundſatz iſt: <hi rendition="#b">Der Menſch<lb/> hat ohne Sprache nie zur Entwicklung ſei-<lb/> ner Vernunft gelangen koͤnnen</hi>. Jſt dieſe<lb/> Vorausſetzung richtig, ſo folgt alles uͤbrige auch<lb/> ganz richtig daraus. Ohne Vernunft laͤßt ſich keine<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sprache</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0057]
uͤber den Urſprung der Sprachen.
che noch vieles dunkel, unbeſtimmt und ganz Hy-
potheſe geblieben. Man erwarte hier keine Unter-
ſuchung oder Widerlegung dieſer oder jener Mei-
nung. Das wuͤrde uns zu weit von unſerem Ziele
abfuͤhren, und fuͤr ſich ſchon einen Band fuͤllen.
Vielleicht hat Zobel hierin ſchon Genuͤge geleiſtet. (*)
Nur will ich einige Anmerkungen und Gruͤnde an-
fuͤhren, auf die ich meine Meinung ſtuͤtze.
Suͤßmilch und mit ihm mehr Andere be-
haupten: die Sprache waͤre dem Menſchen aner-
ſchaffen. (**) Jhr Hauptgrundſatz iſt: Der Menſch
hat ohne Sprache nie zur Entwicklung ſei-
ner Vernunft gelangen koͤnnen. Jſt dieſe
Vorausſetzung richtig, ſo folgt alles uͤbrige auch
ganz richtig daraus. Ohne Vernunft laͤßt ſich keine
Sprache
(*) Gedanken uͤber die verſchiedenen Meinungen vom
Urſprung der Sprache. Von Rud. Heinr. Zobel. Frankf.
1773.
(**) Verſuch eines Beweiſes, daß die erſte Sprache
ihren Urſprung nicht vom Menſchen, ſondern allein vom
Schoͤpfer erhalten habe. Von Johann Peter Suͤßmilch.
Berlin 1766.
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