Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Sprachmaschine.
licher. Er muß gegen einen Viertel Zoll dick seyn,
und in der Mitte ein viereckiges Loch haben; über
dieses Loch wird nach der punktirten Linie ein Stück
Kartenpapier geleimt, doch so, daß das Loch nicht
ganz bedeckt wird, sondern eine längliche Oeffnung
einer halben Linie bleibt wie Fig. 1. a. b. Wenn
dieses auf der einen, nämlich der äusseren Seite
geschehen ist, so wendet man den Deckel um, und
thut das nämliche auch an der inneren Seite, aber
so, daß die zwey länglichen Oeffnungen einander
gerade gegenüber zu stehen kommen. Sodann bringt
man diesen Deckel auf das Fig. 1. beschriebene Ge-
fäß, und nachdem man Leder dazwischen gelegt hat,
schraubt man ihn mit Holzschrauben an.

Nun beliebe sich der Leser auf das zurück
zu erinnern, was in dem Vorausgehenden um-
ständlicher von dem Pfeifen gesagt, und durch
Tab. VI. Fig. 2 und 3 erklärt ist worden. Nur
konnte ich das Büchschen mit dem dort beschriebenen
runden Loche hier nicht anwenden, weil es pfeift,
und nicht den sausenden Laut gibt, den das S er-
fordert. Nach vielen Versuchen bin ich endlich dar-

auf
D d 4

Von der Sprachmaſchine.
licher. Er muß gegen einen Viertel Zoll dick ſeyn,
und in der Mitte ein viereckiges Loch haben; uͤber
dieſes Loch wird nach der punktirten Linie ein Stuͤck
Kartenpapier geleimt, doch ſo, daß das Loch nicht
ganz bedeckt wird, ſondern eine laͤngliche Oeffnung
einer halben Linie bleibt wie Fig. 1. a. b. Wenn
dieſes auf der einen, naͤmlich der aͤuſſeren Seite
geſchehen iſt, ſo wendet man den Deckel um, und
thut das naͤmliche auch an der inneren Seite, aber
ſo, daß die zwey laͤnglichen Oeffnungen einander
gerade gegenuͤber zu ſtehen kommen. Sodann bringt
man dieſen Deckel auf das Fig. 1. beſchriebene Ge-
faͤß, und nachdem man Leder dazwiſchen gelegt hat,
ſchraubt man ihn mit Holzſchrauben an.

Nun beliebe ſich der Leſer auf das zuruͤck
zu erinnern, was in dem Vorausgehenden um-
ſtaͤndlicher von dem Pfeifen geſagt, und durch
Tab. VI. Fig. 2 und 3 erklaͤrt iſt worden. Nur
konnte ich das Buͤchschen mit dem dort beſchriebenen
runden Loche hier nicht anwenden, weil es pfeift,
und nicht den ſauſenden Laut gibt, den das S er-
fordert. Nach vielen Verſuchen bin ich endlich dar-

auf
D d 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0495" n="423"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Sprachma&#x017F;chine</hi>.</fw><lb/>
licher. Er muß gegen einen Viertel Zoll dick &#x017F;eyn,<lb/>
und in der Mitte ein viereckiges Loch haben; u&#x0364;ber<lb/>
die&#x017F;es Loch wird nach der punktirten Linie ein Stu&#x0364;ck<lb/>
Kartenpapier geleimt, doch &#x017F;o, daß das Loch nicht<lb/>
ganz bedeckt wird, &#x017F;ondern eine la&#x0364;ngliche Oeffnung<lb/>
einer halben Linie bleibt wie <hi rendition="#aq">Fig. 1. a. b.</hi> Wenn<lb/>
die&#x017F;es auf der einen, na&#x0364;mlich der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Seite<lb/>
ge&#x017F;chehen i&#x017F;t, &#x017F;o wendet man den Deckel um, und<lb/>
thut das na&#x0364;mliche auch an der inneren Seite, aber<lb/>
&#x017F;o, daß die zwey la&#x0364;nglichen Oeffnungen einander<lb/>
gerade gegenu&#x0364;ber zu &#x017F;tehen kommen. Sodann bringt<lb/>
man die&#x017F;en Deckel auf das <hi rendition="#aq">Fig. 1.</hi> be&#x017F;chriebene Ge-<lb/>
fa&#x0364;ß, und nachdem man Leder dazwi&#x017F;chen gelegt hat,<lb/>
&#x017F;chraubt man ihn mit Holz&#x017F;chrauben an.</p><lb/>
            <p>Nun beliebe &#x017F;ich der Le&#x017F;er auf das zuru&#x0364;ck<lb/>
zu erinnern, was in dem Vorausgehenden um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndlicher von dem Pfeifen ge&#x017F;agt, und durch<lb/><hi rendition="#aq">Tab. VI. Fig. 2</hi> und 3 erkla&#x0364;rt i&#x017F;t worden. Nur<lb/>
konnte ich das Bu&#x0364;chschen mit dem dort be&#x017F;chriebenen<lb/>
runden Loche hier nicht anwenden, weil es <hi rendition="#b">pfeift</hi>,<lb/>
und nicht den &#x017F;au&#x017F;enden Laut gibt, den das <hi rendition="#aq">S</hi> er-<lb/>
fordert. Nach vielen Ver&#x017F;uchen bin ich endlich dar-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">auf</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0495] Von der Sprachmaſchine. licher. Er muß gegen einen Viertel Zoll dick ſeyn, und in der Mitte ein viereckiges Loch haben; uͤber dieſes Loch wird nach der punktirten Linie ein Stuͤck Kartenpapier geleimt, doch ſo, daß das Loch nicht ganz bedeckt wird, ſondern eine laͤngliche Oeffnung einer halben Linie bleibt wie Fig. 1. a. b. Wenn dieſes auf der einen, naͤmlich der aͤuſſeren Seite geſchehen iſt, ſo wendet man den Deckel um, und thut das naͤmliche auch an der inneren Seite, aber ſo, daß die zwey laͤnglichen Oeffnungen einander gerade gegenuͤber zu ſtehen kommen. Sodann bringt man dieſen Deckel auf das Fig. 1. beſchriebene Ge- faͤß, und nachdem man Leder dazwiſchen gelegt hat, ſchraubt man ihn mit Holzſchrauben an. Nun beliebe ſich der Leſer auf das zuruͤck zu erinnern, was in dem Vorausgehenden um- ſtaͤndlicher von dem Pfeifen geſagt, und durch Tab. VI. Fig. 2 und 3 erklaͤrt iſt worden. Nur konnte ich das Buͤchschen mit dem dort beſchriebenen runden Loche hier nicht anwenden, weil es pfeift, und nicht den ſauſenden Laut gibt, den das S er- fordert. Nach vielen Verſuchen bin ich endlich dar- auf D d 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/495
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/495>, abgerufen am 18.12.2024.