flucht zu einem Hülfsmittel. Sie schließen vorher den Zungenkanal mit der Zunge ganz zu, spannen die Luft durch die Stimme in dem Munde an, um sich gleichsam zu einem bevorstehenden Stoß vorzube- reiten, dann ziehen sie die Zungenspitze in etwas von dem Gaumen ab, wodurch die Stimme auf einmahl Luft bekömmt, und in ein gewaltiges j ausbricht, wieder wie oben bey dem Blasen. Dieses letztere ist daher kein unmittelbares, sondern ein mit einem anderen Hülfsmittel vergesellschaftetes j, und dieses haben die Jtaliener und Engelländer.
Dieses Hülfsmittel ist nun das D, und daß dieses auch das leichteste und unfehlbarste ist zu ei- nem wahren j zu gelangen, läßt sich durch folgen- des beweisen. Wenn man ein D aussprechen will, so liegt die Zunge mit der Spitze an dem Gaumen und schließt den Zungenkanal ganz zu, die Stimme tönet eingeschlossen mit, wie oben bey der Beschrei- bung des D gezeigt ist worden. Wenn nun die Zunge nur ein wenig mit der äussersten Spitze von dem Gaumen abweicht, so ist die Lage des Sch schon da, und indem die eingeschlossene aber schon
tön-
IV. Abtheilung.
flucht zu einem Huͤlfsmittel. Sie ſchließen vorher den Zungenkanal mit der Zunge ganz zu, ſpannen die Luft durch die Stimme in dem Munde an, um ſich gleichſam zu einem bevorſtehenden Stoß vorzube- reiten, dann ziehen ſie die Zungenſpitze in etwas von dem Gaumen ab, wodurch die Stimme auf einmahl Luft bekoͤmmt, und in ein gewaltiges j ausbricht, wieder wie oben bey dem Blaſen. Dieſes letztere iſt daher kein unmittelbares, ſondern ein mit einem anderen Huͤlfsmittel vergeſellſchaftetes j, und dieſes haben die Jtaliener und Engellaͤnder.
Dieſes Huͤlfsmittel iſt nun das D, und daß dieſes auch das leichteſte und unfehlbarſte iſt zu ei- nem wahren j zu gelangen, laͤßt ſich durch folgen- des beweiſen. Wenn man ein D ausſprechen will, ſo liegt die Zunge mit der Spitze an dem Gaumen und ſchließt den Zungenkanal ganz zu, die Stimme toͤnet eingeſchloſſen mit, wie oben bey der Beſchrei- bung des D gezeigt iſt worden. Wenn nun die Zunge nur ein wenig mit der aͤuſſerſten Spitze von dem Gaumen abweicht, ſo iſt die Lage des Sch ſchon da, und indem die eingeſchloſſene aber ſchon
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IV. Abtheilung.
flucht zu einem Huͤlfsmittel. Sie ſchließen vorher
den Zungenkanal mit der Zunge ganz zu, ſpannen
die Luft durch die Stimme in dem Munde an, um
ſich gleichſam zu einem bevorſtehenden Stoß vorzube-
reiten, dann ziehen ſie die Zungenſpitze in etwas
von dem Gaumen ab, wodurch die Stimme auf
einmahl Luft bekoͤmmt, und in ein gewaltiges j
ausbricht, wieder wie oben bey dem Blaſen. Dieſes
letztere iſt daher kein unmittelbares, ſondern ein mit
einem anderen Huͤlfsmittel vergeſellſchaftetes j, und
dieſes haben die Jtaliener und Engellaͤnder.
Dieſes Huͤlfsmittel iſt nun das D, und daß
dieſes auch das leichteſte und unfehlbarſte iſt zu ei-
nem wahren j zu gelangen, laͤßt ſich durch folgen-
des beweiſen. Wenn man ein D ausſprechen will,
ſo liegt die Zunge mit der Spitze an dem Gaumen
und ſchließt den Zungenkanal ganz zu, die Stimme
toͤnet eingeſchloſſen mit, wie oben bey der Beſchrei-
bung des D gezeigt iſt worden. Wenn nun die
Zunge nur ein wenig mit der aͤuſſerſten Spitze von
dem Gaumen abweicht, ſo iſt die Lage des Sch
ſchon da, und indem die eingeſchloſſene aber ſchon
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/410>, abgerufen am 24.11.2024.
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