wird, ein Geräusch verursachet. Nun ist bey dem Selbstlauter I der Zungenkanal am engsten zusam- mengeschlossen; wenn also durch diesen engen Raum die Luft mit einigem Nachdruck durchgedrückt wird, so entsteht das Geräusch, daß das Ch ausmacht. Wenn man z. B. ich sagt, so läßt man, wenn das i aufhören soll, nur die Stimme schweigen, und stoßt in die nähmliche Lage stimmlosen Wind, so wird man ein vollkommenes ich haben.
Die Natur geht hier wieder den kürzesten Weg zu ihrem Zwecke. Es ist aus §. 58. bekannt, daß man die Stimme auf mancherley Art zum schwei- gen bringen kann. Hier geschieht es dadurch, daß sich die Stimmritze nach dem i zu weit öffnet, wel- ches bey dem anhaltenden Druck der Lunge gerade das wirkt, was zu dem Ch nöthig ist, nämlich ein gewaltiger stimmloser Strohm von Luft. Die en- ge Oeffnung, die diese Luft im Durchgehen aufhalten soll, ist durch die Lage des i gleich- falls schon ganz fertig, folglich entsteht das Ch von sich selbst, und die Natur hat dabey nichts anderes gethan, als die Stimmritze erweitert. Jtzt wollen wir ein e anstatt des i setzen, und Pech sagen, so
werden
IV. Abtheilung.
wird, ein Geraͤuſch verurſachet. Nun iſt bey dem Selbſtlauter I der Zungenkanal am engſten zuſam- mengeſchloſſen; wenn alſo durch dieſen engen Raum die Luft mit einigem Nachdruck durchgedruͤckt wird, ſo entſteht das Geraͤuſch, daß das Ch ausmacht. Wenn man z. B. ich ſagt, ſo laͤßt man, wenn das i aufhoͤren ſoll, nur die Stimme ſchweigen, und ſtoßt in die naͤhmliche Lage ſtimmloſen Wind, ſo wird man ein vollkommenes ich haben.
Die Natur geht hier wieder den kuͤrzeſten Weg zu ihrem Zwecke. Es iſt aus §. 58. bekannt, daß man die Stimme auf mancherley Art zum ſchwei- gen bringen kann. Hier geſchieht es dadurch, daß ſich die Stimmritze nach dem i zu weit oͤffnet, wel- ches bey dem anhaltenden Druck der Lunge gerade das wirkt, was zu dem Ch noͤthig iſt, naͤmlich ein gewaltiger ſtimmloſer Strohm von Luft. Die en- ge Oeffnung, die dieſe Luft im Durchgehen aufhalten ſoll, iſt durch die Lage des i gleich- falls ſchon ganz fertig, folglich entſteht das Ch von ſich ſelbſt, und die Natur hat dabey nichts anderes gethan, als die Stimmritze erweitert. Jtzt wollen wir ein e anſtatt des i ſetzen, und Pech ſagen, ſo
werden
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IV. Abtheilung.
wird, ein Geraͤuſch verurſachet. Nun iſt bey dem
Selbſtlauter I der Zungenkanal am engſten zuſam-
mengeſchloſſen; wenn alſo durch dieſen engen Raum
die Luft mit einigem Nachdruck durchgedruͤckt wird,
ſo entſteht das Geraͤuſch, daß das Ch ausmacht.
Wenn man z. B. ich ſagt, ſo laͤßt man, wenn das
i aufhoͤren ſoll, nur die Stimme ſchweigen, und
ſtoßt in die naͤhmliche Lage ſtimmloſen Wind, ſo
wird man ein vollkommenes ich haben.
Die Natur geht hier wieder den kuͤrzeſten Weg
zu ihrem Zwecke. Es iſt aus §. 58. bekannt, daß
man die Stimme auf mancherley Art zum ſchwei-
gen bringen kann. Hier geſchieht es dadurch, daß
ſich die Stimmritze nach dem i zu weit oͤffnet, wel-
ches bey dem anhaltenden Druck der Lunge gerade
das wirkt, was zu dem Ch noͤthig iſt, naͤmlich ein
gewaltiger ſtimmloſer Strohm von Luft. Die en-
ge Oeffnung, die dieſe Luft im Durchgehen
aufhalten ſoll, iſt durch die Lage des i gleich-
falls ſchon ganz fertig, folglich entſteht das Ch von
ſich ſelbſt, und die Natur hat dabey nichts anderes
gethan, als die Stimmritze erweitert. Jtzt wollen
wir ein e anſtatt des i ſetzen, und Pech ſagen, ſo
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/338>, abgerufen am 21.11.2024.
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