hingegen aber bey dem P der hintere Theil der Zun- ge gleich den Eingang des Schlundes versperret, folglich die Luft einen noch weit engeren Raum, das ist, nur jenen der Kehle oder vielmehr des Ra- chens auszufüllen hat, wie man sich es durch eine Klappe Tab. XIV. Fig. 1. A vorstellen kann, die die Stelle der Zunge vertritt.(*) Wenn nun dergestalt die Luft durch den Druck der Lunge etwas an- gespannt, oder vielmehr zusammengedrückt ist, und die Zunge sich plötzlich von dem weichen Gaumen losreißet, so platzt diese Luft mit einem Getöse her- aus, und eben dieses Getöse ist das K, welches da- durch noch mehr vernehmlich wird, daß sich ein an- derer Buchstab ganz genau an dasselbe anschliesset, wie in ka ke ki kr kl u. s. f.
Jtzt kommen wir also zu unserem G, das weiter nichts anderes ist, als ein weiches k. Um aus dem k sogleich ein G zu machen, wird weiter
nichts
(*) Hierbey ist auch die ganz andere Richtung, die die Luft bey ihrem Ausbruche in einem jeden der bishe- rigen Fällen bekömmt, nicht ausser Acht zu lassen.
IV. Abtheilung.
hingegen aber bey dem P der hintere Theil der Zun- ge gleich den Eingang des Schlundes verſperret, folglich die Luft einen noch weit engeren Raum, das iſt, nur jenen der Kehle oder vielmehr des Ra- chens auszufuͤllen hat, wie man ſich es durch eine Klappe Tab. XIV. Fig. 1. A vorſtellen kann, die die Stelle der Zunge vertritt.(*) Wenn nun dergeſtalt die Luft durch den Druck der Lunge etwas an- geſpannt, oder vielmehr zuſammengedruͤckt iſt, und die Zunge ſich ploͤtzlich von dem weichen Gaumen losreißet, ſo platzt dieſe Luft mit einem Getoͤſe her- aus, und eben dieſes Getoͤſe iſt das K, welches da- durch noch mehr vernehmlich wird, daß ſich ein an- derer Buchſtab ganz genau an daſſelbe anſchlieſſet, wie in ka ke ki kr kl u. ſ. f.
Jtzt kommen wir alſo zu unſerem G, das weiter nichts anderes iſt, als ein weiches k. Um aus dem κ ſogleich ein G zu machen, wird weiter
nichts
(*) Hierbey iſt auch die ganz andere Richtung, die die Luft bey ihrem Ausbruche in einem jeden der bishe- rigen Faͤllen bekoͤmmt, nicht auſſer Acht zu laſſen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0322"n="266"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
hingegen aber bey dem <hirendition="#aq">P</hi> der hintere Theil der Zun-<lb/>
ge gleich den Eingang des Schlundes verſperret,<lb/>
folglich die Luft einen noch weit engeren Raum,<lb/>
das iſt, nur jenen der Kehle oder vielmehr des Ra-<lb/>
chens auszufuͤllen hat, wie man ſich es durch eine<lb/>
Klappe <hirendition="#aq">Tab. XIV. Fig. 1. A</hi> vorſtellen kann, die die<lb/>
Stelle der Zunge vertritt.<noteplace="foot"n="(*)">Hierbey iſt auch die ganz andere Richtung, die<lb/>
die Luft bey ihrem Ausbruche in einem jeden der bishe-<lb/>
rigen Faͤllen bekoͤmmt, nicht auſſer Acht zu laſſen.</note> Wenn nun dergeſtalt<lb/>
die Luft durch den Druck der Lunge etwas an-<lb/>
geſpannt, oder vielmehr zuſammengedruͤckt iſt, und<lb/>
die Zunge ſich ploͤtzlich von dem weichen Gaumen<lb/>
losreißet, ſo platzt dieſe Luft mit einem Getoͤſe her-<lb/>
aus, und eben dieſes Getoͤſe iſt das <hirendition="#aq">K</hi>, welches da-<lb/>
durch noch mehr vernehmlich wird, daß ſich ein an-<lb/>
derer Buchſtab ganz genau an daſſelbe anſchlieſſet,<lb/>
wie in <hirendition="#aq">ka ke ki kr kl</hi> u. ſ. f.</p><lb/><p>Jtzt kommen wir alſo zu unſerem <hirendition="#aq">G</hi>, das<lb/>
weiter nichts anderes iſt, als ein weiches <hirendition="#aq">k</hi>. Um<lb/>
aus dem κſogleich ein <hirendition="#aq">G</hi> zu machen, wird weiter<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nichts</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[266/0322]
IV. Abtheilung.
hingegen aber bey dem P der hintere Theil der Zun-
ge gleich den Eingang des Schlundes verſperret,
folglich die Luft einen noch weit engeren Raum,
das iſt, nur jenen der Kehle oder vielmehr des Ra-
chens auszufuͤllen hat, wie man ſich es durch eine
Klappe Tab. XIV. Fig. 1. A vorſtellen kann, die die
Stelle der Zunge vertritt. (*) Wenn nun dergeſtalt
die Luft durch den Druck der Lunge etwas an-
geſpannt, oder vielmehr zuſammengedruͤckt iſt, und
die Zunge ſich ploͤtzlich von dem weichen Gaumen
losreißet, ſo platzt dieſe Luft mit einem Getoͤſe her-
aus, und eben dieſes Getoͤſe iſt das K, welches da-
durch noch mehr vernehmlich wird, daß ſich ein an-
derer Buchſtab ganz genau an daſſelbe anſchlieſſet,
wie in ka ke ki kr kl u. ſ. f.
Jtzt kommen wir alſo zu unſerem G, das
weiter nichts anderes iſt, als ein weiches k. Um
aus dem κ ſogleich ein G zu machen, wird weiter
nichts
(*) Hierbey iſt auch die ganz andere Richtung, die
die Luft bey ihrem Ausbruche in einem jeden der bishe-
rigen Faͤllen bekoͤmmt, nicht auſſer Acht zu laſſen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/322>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.