Ein Mitlauter ist ein Laut oder Buchstab, der für sich selbst entweder gar nicht, oder nicht ganz rein vernommen werden kann, sondern um vollkommen vernehmlich zu werden, noch mit einem anderen Laut verbunden werden muß, es mag ihm dieser vor- oder nachgehn, ein Selbst- oder Mitlau- ter seyn. Das Wort Mitlauter (consonans) ist sehr wohl gewählt, und drückt die Sache, die es bezeichnen soll, vollkommen gut aus. Es ist oben, wo von den Selbstlautern gehandelt wird, weitläu- fig gesagt worden, was diese für Eigenschaften ha- ben müßen, und durch was sie sich von den Mit- lautern unterscheiden. Nun ist also nothwendig jeder Buchstab, der diese Eigenschaften nicht alle zugleich beysammen hat, nur ein Mitlauter.
§. 127.
IV. Abtheilung.
Von den Mitlautern.
§. 126.
Ein Mitlauter iſt ein Laut oder Buchſtab, der fuͤr ſich ſelbſt entweder gar nicht, oder nicht ganz rein vernommen werden kann, ſondern um vollkommen vernehmlich zu werden, noch mit einem anderen Laut verbunden werden muß, es mag ihm dieſer vor- oder nachgehn, ein Selbſt- oder Mitlau- ter ſeyn. Das Wort Mitlauter (conſonans) iſt ſehr wohl gewaͤhlt, und druͤckt die Sache, die es bezeichnen ſoll, vollkommen gut aus. Es iſt oben, wo von den Selbſtlautern gehandelt wird, weitlaͤu- fig geſagt worden, was dieſe fuͤr Eigenſchaften ha- ben muͤßen, und durch was ſie ſich von den Mit- lautern unterſcheiden. Nun iſt alſo nothwendig jeder Buchſtab, der dieſe Eigenſchaften nicht alle zugleich beyſammen hat, nur ein Mitlauter.
§. 127.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0270"n="222"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Von den Mitlautern</hi>.</head><lb/><divn="3"><head>§. 126.</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>in <hirendition="#b">Mitlauter</hi> iſt ein Laut oder Buchſtab,<lb/>
der fuͤr ſich ſelbſt entweder gar nicht, oder nicht<lb/>
ganz rein vernommen werden kann, ſondern um<lb/>
vollkommen vernehmlich zu werden, noch mit einem<lb/>
anderen Laut verbunden werden muß, es mag ihm<lb/>
dieſer vor- oder nachgehn, ein Selbſt- oder Mitlau-<lb/>
ter ſeyn. Das Wort <hirendition="#b">Mitlauter</hi> (<hirendition="#aq">conſonans</hi>) iſt<lb/>ſehr wohl gewaͤhlt, und druͤckt die Sache, die es<lb/>
bezeichnen ſoll, vollkommen gut aus. Es iſt oben,<lb/>
wo von den Selbſtlautern gehandelt wird, weitlaͤu-<lb/>
fig geſagt worden, was dieſe fuͤr Eigenſchaften ha-<lb/>
ben muͤßen, und durch was ſie ſich von den Mit-<lb/>
lautern unterſcheiden. Nun iſt alſo nothwendig jeder<lb/>
Buchſtab, der dieſe Eigenſchaften nicht alle zugleich<lb/>
beyſammen hat, nur ein Mitlauter.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 127.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[222/0270]
IV. Abtheilung.
Von den Mitlautern.
§. 126.
Ein Mitlauter iſt ein Laut oder Buchſtab,
der fuͤr ſich ſelbſt entweder gar nicht, oder nicht
ganz rein vernommen werden kann, ſondern um
vollkommen vernehmlich zu werden, noch mit einem
anderen Laut verbunden werden muß, es mag ihm
dieſer vor- oder nachgehn, ein Selbſt- oder Mitlau-
ter ſeyn. Das Wort Mitlauter (conſonans) iſt
ſehr wohl gewaͤhlt, und druͤckt die Sache, die es
bezeichnen ſoll, vollkommen gut aus. Es iſt oben,
wo von den Selbſtlautern gehandelt wird, weitlaͤu-
fig geſagt worden, was dieſe fuͤr Eigenſchaften ha-
ben muͤßen, und durch was ſie ſich von den Mit-
lautern unterſcheiden. Nun iſt alſo nothwendig jeder
Buchſtab, der dieſe Eigenſchaften nicht alle zugleich
beyſammen hat, nur ein Mitlauter.
§. 127.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/270>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.