che in der Lage der Zunge, die man sich selbst aus- gedacht hat, leicht finden können.
Ausser der Lage der Zunge finden sich noch viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem und Pe sollte der Mund, und bey Aleph Beth und Pe die Nase geschlossen seyn. Er hat zwar die Na- senöffnung mit ihrer Klappe, das ist, das Gaumen- segel oder unser Läppchen hingezeichnet, aber wohl gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey allen Buchstaben immer in dem nämlichen Zu- stande unthätig herabhangen ließ.
Die Verbindung oder der Uibergang von einem Buchstaben zu dem anderen ist theils unverständlich, theils lächerlich(*), so wie manche andere Anmer-
kun-
(*)Pag. 62. steht Folgendes von dem Uibergang von Aleph zu Beth. Frag: Quomodo connexio hujus literae cum sub- sequenti ex ipsa literae natura deduci potest? Antw. Finis actionis ejus consistit in adscensu lin-
III. Abtheilung.
che in der Lage der Zunge, die man ſich ſelbſt aus- gedacht hat, leicht finden koͤnnen.
Auſſer der Lage der Zunge finden ſich noch viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem und Pe ſollte der Mund, und bey Aleph Beth und Pe die Naſe geſchloſſen ſeyn. Er hat zwar die Na- ſenoͤffnung mit ihrer Klappe, das iſt, das Gaumen- ſegel oder unſer Laͤppchen hingezeichnet, aber wohl gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey allen Buchſtaben immer in dem naͤmlichen Zu- ſtande unthaͤtig herabhangen ließ.
Die Verbindung oder der Uibergang von einem Buchſtaben zu dem anderen iſt theils unverſtaͤndlich, theils laͤcherlich(*), ſo wie manche andere Anmer-
kun-
(*)Pag. 62. ſteht Folgendes von dem Uibergang von Aleph zu Beth. Frag: Quomodo connexio hujus literæ cum ſub- ſequenti ex ipſa literæ natura deduci poteſt? Antw. Finis actionis ejus conſiſtit in adſcenſu lin-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0190"n="146"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
che in der Lage der Zunge, die man ſich ſelbſt aus-<lb/>
gedacht hat, leicht finden koͤnnen.</p><lb/><p>Auſſer der Lage der Zunge finden ſich noch<lb/>
viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Beth Mem</hi></hi><lb/>
und <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Pe</hi></hi>ſollte der Mund, und bey <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Aleph Beth</hi></hi> und<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Pe</hi></hi> die Naſe geſchloſſen ſeyn. Er hat zwar die Na-<lb/>ſenoͤffnung mit ihrer Klappe, das iſt, das Gaumen-<lb/>ſegel oder unſer Laͤppchen hingezeichnet, aber wohl<lb/>
gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je<lb/>
Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey<lb/>
allen Buchſtaben immer in dem naͤmlichen Zu-<lb/>ſtande unthaͤtig herabhangen ließ.</p><lb/><p>Die Verbindung oder der Uibergang von einem<lb/>
Buchſtaben zu dem anderen iſt theils unverſtaͤndlich,<lb/>
theils laͤcherlich<notexml:id="fn5"next="#fn6"place="foot"n="(*)"><hirendition="#aq">Pag. 62.</hi>ſteht Folgendes von dem Uibergang<lb/>
von <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Aleph</hi></hi> zu <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Beth</hi></hi>.<lb/><hirendition="#g">Frag</hi>: <hirendition="#aq">Quomodo connexio hujus literæ cum ſub-<lb/>ſequenti ex ipſa literæ natura deduci poteſt?</hi><lb/><hirendition="#g">Antw</hi>. <hirendition="#aq">Finis actionis ejus conſiſtit in adſcenſu lin-</hi></note>, ſo wie manche andere Anmer-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">kun-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[146/0190]
III. Abtheilung.
che in der Lage der Zunge, die man ſich ſelbſt aus-
gedacht hat, leicht finden koͤnnen.
Auſſer der Lage der Zunge finden ſich noch
viele andere Hauptgebrechen. z. B. bey Beth Mem
und Pe ſollte der Mund, und bey Aleph Beth und
Pe die Naſe geſchloſſen ſeyn. Er hat zwar die Na-
ſenoͤffnung mit ihrer Klappe, das iſt, das Gaumen-
ſegel oder unſer Laͤppchen hingezeichnet, aber wohl
gar nicht vermuthet, daß bey der Sprache je
Gebrauch davon gemacht wird, weil er es bey
allen Buchſtaben immer in dem naͤmlichen Zu-
ſtande unthaͤtig herabhangen ließ.
Die Verbindung oder der Uibergang von einem
Buchſtaben zu dem anderen iſt theils unverſtaͤndlich,
theils laͤcherlich (*), ſo wie manche andere Anmer-
kun-
(*) Pag. 62. ſteht Folgendes von dem Uibergang
von Aleph zu Beth.
Frag: Quomodo connexio hujus literæ cum ſub-
ſequenti ex ipſa literæ natura deduci poteſt?
Antw. Finis actionis ejus conſiſtit in adſcenſu lin-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/190>, abgerufen am 10.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.