Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

herz der kleinen Denise, das Opalherz der Tante Angelika,
hin und her, nach links und nach rechts, und bammelten
die anderen Sachen, die Kreuzchen, Medaillons und
Ringe blinkernd und blitzend durcheinander und peitschten
beide Nasenflügel des Helden.

Jetzt tanzte dieser ein Weilchen auf derselben Stelle,
still wie die Luft vor dem Gewitter, indem er nur mit
dem einen oder anderen Fuße ein wenig trampelte; plötz¬
lich aber stieß er ein wahres Bärengebrüll hervor, ergriff
die Quoneschi am Arme, schwang sie wie ein geschossenes
Reh auf seine Schulter und ras'te, gefolgt von seinen
Aexte schwingenden Genossen und dem Beifallsrufe der
rothen Völker, aus dem Ringe hinaus. Der Herr von
Vallormes bekam weder die Berlocken noch die Indianerin
je wieder zu sehen.

[Abbildung]

herz der kleinen Deniſe, das Opalherz der Tante Angelika,
hin und her, nach links und nach rechts, und bammelten
die anderen Sachen, die Kreuzchen, Medaillons und
Ringe blinkernd und blitzend durcheinander und peitſchten
beide Naſenflügel des Helden.

Jetzt tanzte dieſer ein Weilchen auf derſelben Stelle,
ſtill wie die Luft vor dem Gewitter, indem er nur mit
dem einen oder anderen Fuße ein wenig trampelte; plötz¬
lich aber ſtieß er ein wahres Bärengebrüll hervor, ergriff
die Quoneſchi am Arme, ſchwang ſie wie ein geſchoſſenes
Reh auf ſeine Schulter und raſ'te, gefolgt von ſeinen
Aexte ſchwingenden Genoſſen und dem Beifallsrufe der
rothen Völker, aus dem Ringe hinaus. Der Herr von
Vallormes bekam weder die Berlocken noch die Indianerin
je wieder zu ſehen.

[Abbildung] 
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0377" n="367"/>
herz der kleinen Deni&#x017F;e, das Opalherz der Tante Angelika,<lb/>
hin und her, nach links und nach rechts, und bammelten<lb/>
die anderen Sachen, die Kreuzchen, Medaillons und<lb/>
Ringe blinkernd und blitzend durcheinander und peit&#x017F;chten<lb/>
beide Na&#x017F;enflügel des Helden.</p><lb/>
          <p>Jetzt tanzte die&#x017F;er ein Weilchen auf der&#x017F;elben Stelle,<lb/>
&#x017F;till wie die Luft vor dem Gewitter, indem er nur mit<lb/>
dem einen oder anderen Fuße ein wenig trampelte; plötz¬<lb/>
lich aber &#x017F;tieß er ein wahres Bärengebrüll hervor, ergriff<lb/>
die Quone&#x017F;chi am Arme, &#x017F;chwang &#x017F;ie wie ein ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;enes<lb/>
Reh auf &#x017F;eine Schulter und ra&#x017F;'te, gefolgt von &#x017F;einen<lb/>
Aexte &#x017F;chwingenden Geno&#x017F;&#x017F;en und dem Beifallsrufe der<lb/>
rothen Völker, aus dem Ringe hinaus. Der Herr von<lb/>
Vallormes bekam weder die Berlocken noch die Indianerin<lb/>
je wieder zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <figure/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[367/0377] herz der kleinen Deniſe, das Opalherz der Tante Angelika, hin und her, nach links und nach rechts, und bammelten die anderen Sachen, die Kreuzchen, Medaillons und Ringe blinkernd und blitzend durcheinander und peitſchten beide Naſenflügel des Helden. Jetzt tanzte dieſer ein Weilchen auf derſelben Stelle, ſtill wie die Luft vor dem Gewitter, indem er nur mit dem einen oder anderen Fuße ein wenig trampelte; plötz¬ lich aber ſtieß er ein wahres Bärengebrüll hervor, ergriff die Quoneſchi am Arme, ſchwang ſie wie ein geſchoſſenes Reh auf ſeine Schulter und raſ'te, gefolgt von ſeinen Aexte ſchwingenden Genoſſen und dem Beifallsrufe der rothen Völker, aus dem Ringe hinaus. Der Herr von Vallormes bekam weder die Berlocken noch die Indianerin je wieder zu ſehen. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882/377
Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882/377>, abgerufen am 22.11.2024.