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Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882.

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piquirte, daß sie das Buch der Freundin schickte. Er las
daher auf beiden Seiten und fand eine allerdings seltsame
Heirathsanekdote, die ohne Zweifel das war, was die zwei
Damen beschäftigt hatte. Das Histörchen gefiel auch
Reinharten, und weil er doch keinen Schlaf verspürte,
spann und malte er den größten Theil der Nacht hindurch
das Geschichtchen aus und nahm sich vor, es vorzutragen,
sofern nochmals eine Erzählerei stattfinden sollte. Es
schien ihm nämlich prächtig zur Abwehr gegen die Ueber¬
hebung des ebenbürtigen Frauengeschlechts zu taugen.

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piquirte, daß ſie das Buch der Freundin ſchickte. Er las
daher auf beiden Seiten und fand eine allerdings ſeltſame
Heirathsanekdote, die ohne Zweifel das war, was die zwei
Damen beſchäftigt hatte. Das Hiſtörchen gefiel auch
Reinharten, und weil er doch keinen Schlaf verſpürte,
ſpann und malte er den größten Theil der Nacht hindurch
das Geſchichtchen aus und nahm ſich vor, es vorzutragen,
ſofern nochmals eine Erzählerei ſtattfinden ſollte. Es
ſchien ihm nämlich prächtig zur Abwehr gegen die Ueber¬
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[265/0275] piquirte, daß ſie das Buch der Freundin ſchickte. Er las daher auf beiden Seiten und fand eine allerdings ſeltſame Heirathsanekdote, die ohne Zweifel das war, was die zwei Damen beſchäftigt hatte. Das Hiſtörchen gefiel auch Reinharten, und weil er doch keinen Schlaf verſpürte, ſpann und malte er den größten Theil der Nacht hindurch das Geſchichtchen aus und nahm ſich vor, es vorzutragen, ſofern nochmals eine Erzählerei ſtattfinden ſollte. Es ſchien ihm nämlich prächtig zur Abwehr gegen die Ueber¬ hebung des ebenbürtigen Frauengeſchlechts zu taugen. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Das Sinngedicht. Berlin, 1882, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_sinngedicht_1882/275>, abgerufen am 23.11.2024.