Und auf der Römer Kampfplatz nichts Vergleichendes mit dem, der Seines Angesichts In Winterlüften nicht geschonet, Und wenn der Lenz geblüht das Kriegeszelt bewohnet, Von Freuden und vom Throne fern. Und mehr den Vater als den Herrn Zurückgebracht aus so viel Schlachten. Er frug: wer lehrte dich Gesang? Wer unterwies dich in Apollens Saytenzwang?
Held! sprach ich, die Natur und Deine Siege machten Mich ohne Kunst zur Dichterin. Er lächelte, und wollte wissen Woher ich Nahrung nähm; da sagt' ich: Freunde müssen Mich nähren, täglich geh ich hin Zum niemals stolzen Stahl, der stets mich gerne siehet, Und eine zweyte Sängerin In meiner Tochter Dir erziehet. Ich sprach's, und Friedrichs Blick schien meinen Freund zu loben. Nach meiner Wohnung frug er mich. Monarch! sprach ich, die Sterne gränzen nachbarlich Mit meinem Winkel unterm Dache hoch erhoben. Wenn Du nicht zürntest, würd' ich Dich Kniebeugend bitten, daß Du meine Kammer dächtest,
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Und auf der Roͤmer Kampfplatz nichts Vergleichendes mit dem, der Seines Angeſichts In Winterluͤften nicht geſchonet, Und wenn der Lenz gebluͤht das Kriegeszelt bewohnet, Von Freuden und vom Throne fern. Und mehr den Vater als den Herrn Zuruͤckgebracht aus ſo viel Schlachten. Er frug: wer lehrte dich Geſang? Wer unterwies dich in Apollens Saytenzwang?
Held! ſprach ich, die Natur und Deine Siege machten Mich ohne Kunſt zur Dichterin. Er laͤchelte, und wollte wiſſen Woher ich Nahrung naͤhm; da ſagt’ ich: Freunde muͤſſen Mich naͤhren, taͤglich geh ich hin Zum niemals ſtolzen Stahl, der ſtets mich gerne ſiehet, Und eine zweyte Saͤngerin In meiner Tochter Dir erziehet. Ich ſprach’s, und Friedrichs Blick ſchien meinen Freund zu loben. Nach meiner Wohnung frug er mich. Monarch! ſprach ich, die Sterne graͤnzen nachbarlich Mit meinem Winkel unterm Dache hoch erhoben. Wenn Du nicht zuͤrnteſt, wuͤrd’ ich Dich Kniebeugend bitten, daß Du meine Kammer daͤchteſt,
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Und auf der Roͤmer Kampfplatz nichts
Vergleichendes mit dem, der Seines Angeſichts
In Winterluͤften nicht geſchonet,
Und wenn der Lenz gebluͤht das Kriegeszelt bewohnet,
Von Freuden und vom Throne fern.
Und mehr den Vater als den Herrn
Zuruͤckgebracht aus ſo viel Schlachten.
Er frug: wer lehrte dich Geſang?
Wer unterwies dich in Apollens Saytenzwang?
Held! ſprach ich, die Natur und Deine Siege
machten
Mich ohne Kunſt zur Dichterin.
Er laͤchelte, und wollte wiſſen
Woher ich Nahrung naͤhm; da ſagt’ ich: Freunde muͤſſen
Mich naͤhren, taͤglich geh ich hin
Zum niemals ſtolzen Stahl, der ſtets mich gerne ſiehet,
Und eine zweyte Saͤngerin
In meiner Tochter Dir erziehet.
Ich ſprach’s, und Friedrichs Blick ſchien meinen
Freund zu loben.
Nach meiner Wohnung frug er mich.
Monarch! ſprach ich, die Sterne graͤnzen nachbarlich
Mit meinem Winkel unterm Dache hoch erhoben.
Wenn Du nicht zuͤrnteſt, wuͤrd’ ich Dich
Kniebeugend bitten, daß Du meine Kammer daͤchteſt,
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/345>, abgerufen am 22.11.2024.
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