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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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An
die verwittwete Madame R*ldt
nach Freyenwalde nachgeschrieben.



Ach, es regnet unaufhörlich,
Und es hat die Nacht gestürmt --
Manchen Wandrer fromm und ehrlich
Hat kein Regenschirm beschirmt
Auf der offnen Post nach Preußen,
Oder wie in unsrer Welt
All die Länder mögen heißen,
Wo es naß vom Himmel fällt.
Ach, es ist doch Jammerschade,
Wenn der kalte Wolkenwind
Kranken ärgert, die zum Bade
Hoffnungsvoll gereiset sind,

An
die verwittwete Madame R*ldt
nach Freyenwalde nachgeſchrieben.



Ach, es regnet unaufhoͤrlich,
Und es hat die Nacht geſtuͤrmt —
Manchen Wandrer fromm und ehrlich
Hat kein Regenſchirm beſchirmt
Auf der offnen Poſt nach Preußen,
Oder wie in unſrer Welt
All die Laͤnder moͤgen heißen,
Wo es naß vom Himmel faͤllt.
Ach, es iſt doch Jammerſchade,
Wenn der kalte Wolkenwind
Kranken aͤrgert, die zum Bade
Hoffnungsvoll gereiſet ſind,
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[159/0319] An die verwittwete Madame R*ldt nach Freyenwalde nachgeſchrieben. Den 19. Jul. 1791. Ach, es regnet unaufhoͤrlich, Und es hat die Nacht geſtuͤrmt — Manchen Wandrer fromm und ehrlich Hat kein Regenſchirm beſchirmt Auf der offnen Poſt nach Preußen, Oder wie in unſrer Welt All die Laͤnder moͤgen heißen, Wo es naß vom Himmel faͤllt. Ach, es iſt doch Jammerſchade, Wenn der kalte Wolkenwind Kranken aͤrgert, die zum Bade Hoffnungsvoll gereiſet ſind,

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/319>, abgerufen am 14.05.2024.