Prinzeßin, also sprachen mit einander Zwe'n Engel, welche sich vergnügt, Daß nicht in Dir ein zweyter Alexander, Ein Pyrrhus ward gewiegt;
Daß nicht in Dir tief eingewickelt läge Ein Prinz, der einst voll Kriegeswut Durch Feld und Wald bezeichnete die Wege Mit der Erschlagnen Blut.
Sie sahen alle Züge, die gezwungen Dein Freund, Dein König, muste thun, Und Schlachten, die den Feinden mißgelungen, Eh Friedrich konnte ruhn;
Und Deinen Sohn bekleidet mit dem Panzer, Den Heldendegen in der Hand, Und voller Glut, als wär in Ihm Sein ganzer Sonst sanfter Geist entbrannt.
O Fürstin! Die Beschützer Deiner Wiege Begleiteten Ihn durch Gefahr, Als Er bey Friedrichs leztem großen Siege An den Sudeten war.
Prinzeßin, alſo ſprachen mit einander Zwe’n Engel, welche ſich vergnuͤgt, Daß nicht in Dir ein zweyter Alexander, Ein Pyrrhus ward gewiegt;
Daß nicht in Dir tief eingewickelt laͤge Ein Prinz, der einſt voll Kriegeswut Durch Feld und Wald bezeichnete die Wege Mit der Erſchlagnen Blut.
Sie ſahen alle Zuͤge, die gezwungen Dein Freund, Dein Koͤnig, muſte thun, Und Schlachten, die den Feinden mißgelungen, Eh Friedrich konnte ruhn;
Und Deinen Sohn bekleidet mit dem Panzer, Den Heldendegen in der Hand, Und voller Glut, als waͤr in Ihm Sein ganzer Sonſt ſanfter Geiſt entbrannt.
O Fuͤrſtin! Die Beſchuͤtzer Deiner Wiege Begleiteten Ihn durch Gefahr, Als Er bey Friedrichs leztem großen Siege An den Sudeten war.
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Prinzeßin, alſo ſprachen mit einander
Zwe’n Engel, welche ſich vergnuͤgt,
Daß nicht in Dir ein zweyter Alexander,
Ein Pyrrhus ward gewiegt;
Daß nicht in Dir tief eingewickelt laͤge
Ein Prinz, der einſt voll Kriegeswut
Durch Feld und Wald bezeichnete die Wege
Mit der Erſchlagnen Blut.
Sie ſahen alle Zuͤge, die gezwungen
Dein Freund, Dein Koͤnig, muſte thun,
Und Schlachten, die den Feinden mißgelungen,
Eh Friedrich konnte ruhn;
Und Deinen Sohn bekleidet mit dem Panzer,
Den Heldendegen in der Hand,
Und voller Glut, als waͤr in Ihm Sein ganzer
Sonſt ſanfter Geiſt entbrannt.
O Fuͤrſtin! Die Beſchuͤtzer Deiner Wiege
Begleiteten Ihn durch Gefahr,
Als Er bey Friedrichs leztem großen Siege
An den Sudeten war.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/262>, abgerufen am 22.11.2024.
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