Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792."Den unter seinen Lorbeerkränzen neiden "Perikles würde, der Athen "Neunmahl verfochten, und in prächtigen Gebäuden "Hieß seine goldne Götter stehn; "Und in der Hand ein Horn des Ueberflusses "Geschüttelt auf das Volk herab, "Als selbst Minerva die Befehle seines Schlusses "Zum Aufbau des Odeons gab, "Und einer Burg, die nach drey tausend Tagen "Noch dem Pallast nicht ähnlich schien, "Zu welchem Friedrich läßt den Marmorboden tragen "Von Starken, die zu Felde ziehn, "Wenn gegen stolzerhobne Feindes Stirne "Der Held die Waffen nehmen heißt, "Den jeder liebt, und den sein glückliches Gestirne "Hervorgebracht mit diesem Geist, "Der unerschrocken bliebe, wenn Typhonen "Bestürmen wollten seinen Sitz, "So fest wie der Olymp, auf dem die Götter wohnen, "Beschützt genug durch ihren Blitz." „Den unter ſeinen Lorbeerkraͤnzen neiden „Perikles wuͤrde, der Athen „Neunmahl verfochten, und in praͤchtigen Gebaͤuden „Hieß ſeine goldne Goͤtter ſtehn; „Und in der Hand ein Horn des Ueberfluſſes „Geſchuͤttelt auf das Volk herab, „Als ſelbſt Minerva die Befehle ſeines Schluſſes „Zum Aufbau des Odeons gab, „Und einer Burg, die nach drey tauſend Tagen „Noch dem Pallaſt nicht aͤhnlich ſchien, „Zu welchem Friedrich laͤßt den Marmorboden tragen „Von Starken, die zu Felde ziehn, „Wenn gegen ſtolzerhobne Feindes Stirne „Der Held die Waffen nehmen heißt, „Den jeder liebt, und den ſein gluͤckliches Geſtirne „Hervorgebracht mit dieſem Geiſt, „Der unerſchrocken bliebe, wenn Typhonen „Beſtuͤrmen wollten ſeinen Sitz, „So feſt wie der Olymp, auf dem die Goͤtter wohnen, „Beſchuͤtzt genug durch ihren Blitz.„ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0168" n="8"/> <lg n="5"> <l>„Den unter ſeinen Lorbeerkraͤnzen neiden</l><lb/> <l>„Perikles wuͤrde, der Athen</l><lb/> <l>„Neunmahl verfochten, und in praͤchtigen Gebaͤuden</l><lb/> <l>„Hieß ſeine goldne Goͤtter ſtehn;</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>„Und in der Hand ein Horn des Ueberfluſſes</l><lb/> <l>„Geſchuͤttelt auf das Volk herab,</l><lb/> <l>„Als ſelbſt Minerva die Befehle ſeines Schluſſes</l><lb/> <l>„Zum Aufbau des Odeons gab,</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>„Und einer Burg, die nach drey tauſend Tagen</l><lb/> <l>„Noch dem Pallaſt nicht aͤhnlich ſchien,</l><lb/> <l>„Zu welchem <hi rendition="#g">Friedrich</hi> laͤßt den Marmorboden tragen</l><lb/> <l>„Von Starken, die zu Felde ziehn,</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>„Wenn gegen ſtolzerhobne Feindes Stirne</l><lb/> <l>„Der Held die Waffen nehmen heißt,</l><lb/> <l>„Den jeder liebt, und den ſein gluͤckliches Geſtirne</l><lb/> <l>„Hervorgebracht mit dieſem Geiſt,</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>„Der unerſchrocken bliebe, wenn Typhonen</l><lb/> <l>„Beſtuͤrmen wollten ſeinen Sitz,</l><lb/> <l>„So feſt wie der Olymp, auf dem die Goͤtter wohnen,</l><lb/> <l>„Beſchuͤtzt genug durch ihren Blitz.„</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0168]
„Den unter ſeinen Lorbeerkraͤnzen neiden
„Perikles wuͤrde, der Athen
„Neunmahl verfochten, und in praͤchtigen Gebaͤuden
„Hieß ſeine goldne Goͤtter ſtehn;
„Und in der Hand ein Horn des Ueberfluſſes
„Geſchuͤttelt auf das Volk herab,
„Als ſelbſt Minerva die Befehle ſeines Schluſſes
„Zum Aufbau des Odeons gab,
„Und einer Burg, die nach drey tauſend Tagen
„Noch dem Pallaſt nicht aͤhnlich ſchien,
„Zu welchem Friedrich laͤßt den Marmorboden tragen
„Von Starken, die zu Felde ziehn,
„Wenn gegen ſtolzerhobne Feindes Stirne
„Der Held die Waffen nehmen heißt,
„Den jeder liebt, und den ſein gluͤckliches Geſtirne
„Hervorgebracht mit dieſem Geiſt,
„Der unerſchrocken bliebe, wenn Typhonen
„Beſtuͤrmen wollten ſeinen Sitz,
„So feſt wie der Olymp, auf dem die Goͤtter wohnen,
„Beſchuͤtzt genug durch ihren Blitz.„
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