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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Prinz Heinrich der Große, antwortete der Herausge-
berin (indem dieselbe diesem göttlichen Prinzen ihre
Furcht, Se. Hoheit zum Subskribenten eines deut-
schen Buchs einzuladen, geäußert hatte): "Le vrai
genie s'exprime bien dans toutes les langues,
sans entrer en discussion sur la preference des
langues les unes sur les autres etc.
Worte, welche
durch ihren Seitenblick die ehrenvollste Erklärung ge-
ben. Auf ähnliche Weise erklärten sich alle die höch-
sten, hohen und edlen Personen, welche diese Samm-
lung mit ihren Namen beehrten. Auch die Musen ha-
ben ihr Grab gekränzt, und nicht die kleinsten des
Vaterlandes; ihre Namen zieren die ersten Jour-
nale Deutschlands. Die Dichterin achtete der Loblie-
der nicht, welche im Leben ihr zuströmten, selbst Eines
hat sie sich nicht mehr erinnert, (so wenig eitel war sie);
Eines von dem ersten der Dichter. (Es existirt viel-
leicht nur noch einmal, und befindet sich im Archiv
des Reichsgrafen von Stollberg.) Wer den Dichter
errathen will, der muß ein lauschendes Ohr haben.
Hier ist das Gedicht:

An die Frau Karschin.



Ein neues Alles blickt auf uns
Im Wiederschein aus deiner Seele,

Prinz Heinrich der Große, antwortete der Herausge-
berin (indem dieſelbe dieſem goͤttlichen Prinzen ihre
Furcht, Se. Hoheit zum Subſkribenten eines deut-
ſchen Buchs einzuladen, geaͤußert hatte): „Le vrai
génie s’exprime bien dans toutes les langues,
sans entrer en discussion sur la preférence des
langues les unes sur les autres etc.
Worte, welche
durch ihren Seitenblick die ehrenvollſte Erklaͤrung ge-
ben. Auf aͤhnliche Weiſe erklaͤrten ſich alle die hoͤch-
ſten, hohen und edlen Perſonen, welche dieſe Samm-
lung mit ihren Namen beehrten. Auch die Muſen ha-
ben ihr Grab gekraͤnzt, und nicht die kleinſten des
Vaterlandes; ihre Namen zieren die erſten Jour-
nale Deutſchlands. Die Dichterin achtete der Loblie-
der nicht, welche im Leben ihr zuſtroͤmten, ſelbſt Eines
hat ſie ſich nicht mehr erinnert, (ſo wenig eitel war ſie);
Eines von dem erſten der Dichter. (Es exiſtirt viel-
leicht nur noch einmal, und befindet ſich im Archiv
des Reichsgrafen von Stollberg.) Wer den Dichter
errathen will, der muß ein lauſchendes Ohr haben.
Hier iſt das Gedicht:

An die Frau Karſchin.



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[127/0159] Prinz Heinrich der Große, antwortete der Herausge- berin (indem dieſelbe dieſem goͤttlichen Prinzen ihre Furcht, Se. Hoheit zum Subſkribenten eines deut- ſchen Buchs einzuladen, geaͤußert hatte): „Le vrai génie s’exprime bien dans toutes les langues, sans entrer en discussion sur la preférence des langues les unes sur les autres etc. Worte, welche durch ihren Seitenblick die ehrenvollſte Erklaͤrung ge- ben. Auf aͤhnliche Weiſe erklaͤrten ſich alle die hoͤch- ſten, hohen und edlen Perſonen, welche dieſe Samm- lung mit ihren Namen beehrten. Auch die Muſen ha- ben ihr Grab gekraͤnzt, und nicht die kleinſten des Vaterlandes; ihre Namen zieren die erſten Jour- nale Deutſchlands. Die Dichterin achtete der Loblie- der nicht, welche im Leben ihr zuſtroͤmten, ſelbſt Eines hat ſie ſich nicht mehr erinnert, (ſo wenig eitel war ſie); Eines von dem erſten der Dichter. (Es exiſtirt viel- leicht nur noch einmal, und befindet ſich im Archiv des Reichsgrafen von Stollberg.) Wer den Dichter errathen will, der muß ein lauſchendes Ohr haben. Hier iſt das Gedicht: An die Frau Karſchin. Berlin, den 2. Febr. 1762. Ein neues Alles blickt auf uns Im Wiederſchein aus deiner Seele,

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/159>, abgerufen am 22.11.2024.