Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Du erscheinst mit ganzen Myriaden Bunter Blumen um und um beladen, Die du auf der Erde Schooß gestreut; Deine weisse Silberglöckchen düften Ihren Balsam aus, und in den Lüften Singen Lerchen deine Lieblichkeit. Von der Liebe treulich unterrichtet Singt ein Vogel, der wie Sapho dichtet, Ganze Nächte in der Ode Thon. Nachtigallen singen ihre Klagen, Und der Sperling in den alten Tagen, Hüpft und buhlt noch, wie Anacreon. Du erweckst mit deinem sanften Hauche Alle Creaturen zum Gebrauche Ihres Lebens, das so bald verflieht; Bienen summen, und die kalten Frösche Sagen, durch ihr quackendes Gewäsche, Daß die Freude sie ans Ufer zieht. Oden. Du erſcheinſt mit ganzen Myriaden Bunter Blumen um und um beladen, Die du auf der Erde Schooß geſtreut; Deine weiſſe Silbergloͤckchen duͤften Ihren Balſam aus, und in den Luͤften Singen Lerchen deine Lieblichkeit. Von der Liebe treulich unterrichtet Singt ein Vogel, der wie Sapho dichtet, Ganze Naͤchte in der Ode Thon. Nachtigallen ſingen ihre Klagen, Und der Sperling in den alten Tagen, Huͤpft und buhlt noch, wie Anacreon. Du erweckſt mit deinem ſanften Hauche Alle Creaturen zum Gebrauche Ihres Lebens, das ſo bald verflieht; Bienen ſummen, und die kalten Froͤſche Sagen, durch ihr quackendes Gewaͤſche, Daß die Freude ſie ans Ufer zieht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0084" n="40"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="2"> <l>Du erſcheinſt mit ganzen Myriaden<lb/> Bunter Blumen um und um beladen,<lb/> Die du auf der Erde Schooß geſtreut;<lb/> Deine weiſſe Silbergloͤckchen duͤften<lb/> Ihren Balſam aus, und in den Luͤften<lb/> Singen Lerchen deine Lieblichkeit.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Von der Liebe treulich unterrichtet<lb/> Singt ein Vogel, der wie Sapho dichtet,<lb/> Ganze Naͤchte in der Ode Thon.<lb/> Nachtigallen ſingen ihre Klagen,<lb/> Und der Sperling in den alten Tagen,<lb/> Huͤpft und buhlt noch, wie Anacreon.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Du erweckſt mit deinem ſanften Hauche<lb/> Alle Creaturen zum Gebrauche<lb/> Ihres Lebens, das ſo bald verflieht;<lb/> Bienen ſummen, und die kalten Froͤſche<lb/> Sagen, durch ihr quackendes Gewaͤſche,<lb/> Daß die Freude ſie ans Ufer zieht.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0084]
Oden.
Du erſcheinſt mit ganzen Myriaden
Bunter Blumen um und um beladen,
Die du auf der Erde Schooß geſtreut;
Deine weiſſe Silbergloͤckchen duͤften
Ihren Balſam aus, und in den Luͤften
Singen Lerchen deine Lieblichkeit.
Von der Liebe treulich unterrichtet
Singt ein Vogel, der wie Sapho dichtet,
Ganze Naͤchte in der Ode Thon.
Nachtigallen ſingen ihre Klagen,
Und der Sperling in den alten Tagen,
Huͤpft und buhlt noch, wie Anacreon.
Du erweckſt mit deinem ſanften Hauche
Alle Creaturen zum Gebrauche
Ihres Lebens, das ſo bald verflieht;
Bienen ſummen, und die kalten Froͤſche
Sagen, durch ihr quackendes Gewaͤſche,
Daß die Freude ſie ans Ufer zieht.
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