Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Daß mich, zu meines Vaterlandes Ehre, Der zungenvolle Ruf in fremden Ländern nennt, Und daß mein Saytenspiel nun thönt, bis zum Gehöre Des Weisen, der die Geister kennt; Daß Friedrich jüngst des Musengottes Flöte Von Seinen liederreichen Lippen nahm und mir Entgegen lächelte, wie Frühlingsmorgenröthe; O Freund! dis alles dank ich Dir. Denn ohne Dich wär, an dem Oderstrande Mühselig unterdrückt mein glückliches Genie; Ein Blumen-Saame stirbt in unbetautem Sande, Keimt auf des Steines Rücken nie. Daß mich, zu meines Vaterlandes Ehre, Der zungenvolle Ruf in fremden Laͤndern nennt, Und daß mein Saytenſpiel nun thoͤnt, bis zum Gehoͤre Des Weiſen, der die Geiſter kennt; Daß Friedrich juͤngſt des Muſengottes Floͤte Von Seinen liederreichen Lippen nahm und mir Entgegen laͤchelte, wie Fruͤhlingsmorgenroͤthe; O Freund! dis alles dank ich Dir. Denn ohne Dich waͤr, an dem Oderſtrande Muͤhſelig unterdruͤckt mein gluͤckliches Genie; Ein Blumen-Saame ſtirbt in unbetautem Sande, Keimt auf des Steines Ruͤcken nie. <TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <pb facs="#f0008" n="[IV]"/> <lg type="poem" n="2"> <l><hi rendition="#in">D</hi>aß mich, zu meines Vaterlandes Ehre,</l><lb/> <l>Der zungenvolle Ruf in fremden Laͤndern nennt,</l><lb/> <l>Und daß mein Saytenſpiel nun thoͤnt, bis zum Gehoͤre</l><lb/> <l>Des Weiſen, der die Geiſter kennt;</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l><hi rendition="#in">D</hi>aß Friedrich juͤngſt des Muſengottes Floͤte</l><lb/> <l>Von Seinen liederreichen Lippen nahm und mir</l><lb/> <l>Entgegen laͤchelte, wie Fruͤhlingsmorgenroͤthe;</l><lb/> <l>O Freund! dis alles dank ich Dir.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l><hi rendition="#in">D</hi>enn ohne Dich waͤr, an dem Oderſtrande</l><lb/> <l>Muͤhſelig unterdruͤckt mein gluͤckliches Genie;</l><lb/> <l>Ein Blumen-Saame ſtirbt in unbetautem Sande,</l><lb/> <l>Keimt auf des Steines Ruͤcken nie.</l> </lg><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [[IV]/0008]
Daß mich, zu meines Vaterlandes Ehre,
Der zungenvolle Ruf in fremden Laͤndern nennt,
Und daß mein Saytenſpiel nun thoͤnt, bis zum Gehoͤre
Des Weiſen, der die Geiſter kennt;
Daß Friedrich juͤngſt des Muſengottes Floͤte
Von Seinen liederreichen Lippen nahm und mir
Entgegen laͤchelte, wie Fruͤhlingsmorgenroͤthe;
O Freund! dis alles dank ich Dir.
Denn ohne Dich waͤr, an dem Oderſtrande
Muͤhſelig unterdruͤckt mein gluͤckliches Genie;
Ein Blumen-Saame ſtirbt in unbetautem Sande,
Keimt auf des Steines Ruͤcken nie.
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. [IV]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/8>, abgerufen am 16.07.2024. |