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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.

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Oden.
Des Donners Wuth,
Des Meeres Fluth,
Den Sturmwind und die Stille
Schickt deiner Allmacht Wille!
Du schickst den Hunger in ein Land,
Und strafst die sündigen Geschöpfe
Mit Ueberschwemmung und mit Brand:
Dein Krieg zermalmt die Menschen wie die Töpfe.
Sie schreyn zu dir:
Herr! siehe, wir
Sind elend, und zerschlagen;
Dann wendest du die Plagen:
Und deine Güte blickt herab
Auf öde Felder voller Leichen;
Sie schließt das unerfüllte Grab
Und giebt die Ruh verheerten Königreichen.
Oden.
Des Donners Wuth,
Des Meeres Fluth,
Den Sturmwind und die Stille
Schickt deiner Allmacht Wille!
Du ſchickſt den Hunger in ein Land,
Und ſtrafſt die ſuͤndigen Geſchoͤpfe
Mit Ueberſchwemmung und mit Brand:
Dein Krieg zermalmt die Menſchen wie die Toͤpfe.
Sie ſchreyn zu dir:
Herr! ſiehe, wir
Sind elend, und zerſchlagen;
Dann wendeſt du die Plagen:
Und deine Guͤte blickt herab
Auf oͤde Felder voller Leichen;
Sie ſchließt das unerfuͤllte Grab
Und giebt die Ruh verheerten Koͤnigreichen.
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[18/0062] Oden. Des Donners Wuth, Des Meeres Fluth, Den Sturmwind und die Stille Schickt deiner Allmacht Wille! Du ſchickſt den Hunger in ein Land, Und ſtrafſt die ſuͤndigen Geſchoͤpfe Mit Ueberſchwemmung und mit Brand: Dein Krieg zermalmt die Menſchen wie die Toͤpfe. Sie ſchreyn zu dir: Herr! ſiehe, wir Sind elend, und zerſchlagen; Dann wendeſt du die Plagen: Und deine Guͤte blickt herab Auf oͤde Felder voller Leichen; Sie ſchließt das unerfuͤllte Grab Und giebt die Ruh verheerten Koͤnigreichen.

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/62>, abgerufen am 16.04.2024.