Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Die Furcht, die Traurigkeit, Den Kummer um die Zeit, Die morgen kommen soll, Vertreib du mir, Apoll! Mir gieb dein Saitenspiel Den Freunden gieb Gefühl Der klugen Welt Gehör; Dann heisch ich mir nichts mehr Als nächtlich sanfte Ruh (*) Vom Vater Zevs dazu. Mein ist kein Winkel Land Und keine Traubenwand; Des Hagels Schlag zerbricht Mir Baum und Weinstock nicht; Vor meinen Thoren rollt Kein Wagen, der auf Gold (*) Die Dichterin hatte über schlaflose Nächte geklaget.
Oden. Die Furcht, die Traurigkeit, Den Kummer um die Zeit, Die morgen kommen ſoll, Vertreib du mir, Apoll! Mir gieb dein Saitenſpiel Den Freunden gieb Gefuͤhl Der klugen Welt Gehoͤr; Dann heiſch ich mir nichts mehr Als naͤchtlich ſanfte Ruh (*) Vom Vater Zevs dazu. Mein iſt kein Winkel Land Und keine Traubenwand; Des Hagels Schlag zerbricht Mir Baum und Weinſtock nicht; Vor meinen Thoren rollt Kein Wagen, der auf Gold (*) Die Dichterin hatte uͤber ſchlafloſe Naͤchte geklaget.
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Oden.
Die Furcht, die Traurigkeit,
Den Kummer um die Zeit,
Die morgen kommen ſoll,
Vertreib du mir, Apoll!
Mir gieb dein Saitenſpiel
Den Freunden gieb Gefuͤhl
Der klugen Welt Gehoͤr;
Dann heiſch ich mir nichts mehr
Als naͤchtlich ſanfte Ruh (*)
Vom Vater Zevs dazu.
Mein iſt kein Winkel Land
Und keine Traubenwand;
Des Hagels Schlag zerbricht
Mir Baum und Weinſtock nicht;
Vor meinen Thoren rollt
Kein Wagen, der auf Gold
(*) Die Dichterin hatte uͤber ſchlafloſe Naͤchte geklaget.
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/288>, abgerufen am 17.07.2024. |