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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.

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Oden.
An Mademoiselle Stahl.


Soll ich dein schwarzes Auge loben,
Du jüngste Tochter meines Stahls,
Soll von der Muse nur dein Antlitz seyn erhoben?
Wie Schönheit eines bunten Thals.
Ist an den Apfel auch die Schaale
Bewegungsgrund zur Lüsternheit?
Verdient ein reizend Bild, im goldnen Fürsten-Saale
Anbethung oder Zärtlichkeit?
Der äußre Fürniß des Gesichtes
Wird von den Jahren abgehaucht,
So ganz auch die Natur in Farben reines Lichtes,
Den feinen Pinsel eingetaucht.
Oden.
An Mademoiſelle Stahl.


Soll ich dein ſchwarzes Auge loben,
Du juͤngſte Tochter meines Stahls,
Soll von der Muſe nur dein Antlitz ſeyn erhoben?
Wie Schoͤnheit eines bunten Thals.
Iſt an den Apfel auch die Schaale
Bewegungsgrund zur Luͤſternheit?
Verdient ein reizend Bild, im goldnen Fuͤrſten-Saale
Anbethung oder Zaͤrtlichkeit?
Der aͤußre Fuͤrniß des Geſichtes
Wird von den Jahren abgehaucht,
So ganz auch die Natur in Farben reines Lichtes,
Den feinen Pinſel eingetaucht.
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[126/0170] Oden. An Mademoiſelle Stahl. Soll ich dein ſchwarzes Auge loben, Du juͤngſte Tochter meines Stahls, Soll von der Muſe nur dein Antlitz ſeyn erhoben? Wie Schoͤnheit eines bunten Thals. Iſt an den Apfel auch die Schaale Bewegungsgrund zur Luͤſternheit? Verdient ein reizend Bild, im goldnen Fuͤrſten-Saale Anbethung oder Zaͤrtlichkeit? Der aͤußre Fuͤrniß des Geſichtes Wird von den Jahren abgehaucht, So ganz auch die Natur in Farben reines Lichtes, Den feinen Pinſel eingetaucht.

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/170>, abgerufen am 28.03.2024.