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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.

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Zweytes Buch.
Dem Held glich Hercul nicht, nicht Alexander.
Bald mit den Köpfen unter sich gekehrt,
Stürzt Er verbundne Adler aus einander,
Zerhauen durch sein Schwerdt.
Sties nicht sein Arm einst mitten in dem Lande
An des zwoköpfigt starken Adlers Klau?
Er hieb sie ab. Der Adler flog mit Schande
Und blutig zu der Frau,
Die, mit drey Cronen prächtig ausgezieret,
Herscht, ihres grossen Geistes voll,
Und von des Krieges Jammer noch gerühret
Im Herzen werden soll.
Dir aber donnern in die Seele Schlachten;
Zum Weinen ward dein Auge noch bewegt,
Wenn grosse Siege deinem Helden brachten
Den Lorbeer, den Er trägt.
E 3
Zweytes Buch.
Dem Held glich Hercul nicht, nicht Alexander.
Bald mit den Koͤpfen unter ſich gekehrt,
Stuͤrzt Er verbundne Adler aus einander,
Zerhauen durch ſein Schwerdt.
Sties nicht ſein Arm einſt mitten in dem Lande
An des zwokoͤpfigt ſtarken Adlers Klau?
Er hieb ſie ab. Der Adler flog mit Schande
Und blutig zu der Frau,
Die, mit drey Cronen praͤchtig ausgezieret,
Herſcht, ihres groſſen Geiſtes voll,
Und von des Krieges Jammer noch geruͤhret
Im Herzen werden ſoll.
Dir aber donnern in die Seele Schlachten;
Zum Weinen ward dein Auge noch bewegt,
Wenn groſſe Siege deinem Helden brachten
Den Lorbeer, den Er traͤgt.
E 3
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[69/0113] Zweytes Buch. Dem Held glich Hercul nicht, nicht Alexander. Bald mit den Koͤpfen unter ſich gekehrt, Stuͤrzt Er verbundne Adler aus einander, Zerhauen durch ſein Schwerdt. Sties nicht ſein Arm einſt mitten in dem Lande An des zwokoͤpfigt ſtarken Adlers Klau? Er hieb ſie ab. Der Adler flog mit Schande Und blutig zu der Frau, Die, mit drey Cronen praͤchtig ausgezieret, Herſcht, ihres groſſen Geiſtes voll, Und von des Krieges Jammer noch geruͤhret Im Herzen werden ſoll. Dir aber donnern in die Seele Schlachten; Zum Weinen ward dein Auge noch bewegt, Wenn groſſe Siege deinem Helden brachten Den Lorbeer, den Er traͤgt. E 3

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/113>, abgerufen am 25.04.2024.