und daher auch als für jedermann, der durch Verstand und Sinne in Verbindung zu urtheilen bestimmt ist (je- den Menschen) gültig halten.
Aus dem zweyten Momente gefolgerte Er- klärung des Schönen.
Schön ist das, was ohne Begrif allgemein gefällt.
Drittes Moment der Geschmacksurtheile nach der Relation der Zwecke, welche in ihnen in Betrachtung gezogen wird.
§. 10. Von der Zweckmäßigkeit überhaupt.
Wenn man, was ein Zweck sey, nach seinen tran- scendentalen Bestimmungen (ohne etwas Empirisches, dergleichen das Gefühl der Lust ist, vorauszusetzen) er- klären will: so ist Zweck der Gegenstand eines Begrifs, sofern dieser als die Ursache von jenem (der reale Grund seiner Möglichkeit) angesehen wird und die Causalität eines Begrifs in Ansehung seines Objects ist die Zweck- mäßigkeit (forma finalis). Wo also nicht etwa blos die Erkenntnis von einem Gegenstande, sondern der Gegen- stand selbst (die Form oder Existenz desselben) als Wir- kung, nur als durch einen Begrif von der letzteren mög- lich gedacht wird, da denkt man sich einen Zweck. Die
Vorstellung
I. Th. Critik der aͤſthetiſchen Urtheilskraft.
und daher auch als fuͤr jedermann, der durch Verſtand und Sinne in Verbindung zu urtheilen beſtimmt iſt (je- den Menſchen) guͤltig halten.
Aus dem zweyten Momente gefolgerte Er- klaͤrung des Schoͤnen.
Schoͤn iſt das, was ohne Begrif allgemein gefaͤllt.
Drittes Moment der Geſchmacksurtheile nach der Relation der Zwecke, welche in ihnen in Betrachtung gezogen wird.
§. 10. Von der Zweckmaͤßigkeit uͤberhaupt.
Wenn man, was ein Zweck ſey, nach ſeinen tran- ſcendentalen Beſtimmungen (ohne etwas Empiriſches, dergleichen das Gefuͤhl der Luſt iſt, vorauszuſetzen) er- klaͤren will: ſo iſt Zweck der Gegenſtand eines Begrifs, ſofern dieſer als die Urſache von jenem (der reale Grund ſeiner Moͤglichkeit) angeſehen wird und die Cauſalitaͤt eines Begrifs in Anſehung ſeines Objects iſt die Zweck- maͤßigkeit (forma finalis). Wo alſo nicht etwa blos die Erkenntnis von einem Gegenſtande, ſondern der Gegen- ſtand ſelbſt (die Form oder Exiſtenz deſſelben) als Wir- kung, nur als durch einen Begrif von der letzteren moͤg- lich gedacht wird, da denkt man ſich einen Zweck. Die
Vorſtellung
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I. Th. Critik der aͤſthetiſchen Urtheilskraft.
und daher auch als fuͤr jedermann, der durch Verſtand
und Sinne in Verbindung zu urtheilen beſtimmt iſt (je-
den Menſchen) guͤltig halten.
Aus dem zweyten Momente gefolgerte Er-
klaͤrung des Schoͤnen.
Schoͤn iſt das, was ohne Begrif allgemein gefaͤllt.
Drittes Moment
der Geſchmacksurtheile nach der Relation der
Zwecke, welche in ihnen in Betrachtung
gezogen wird.
§. 10.
Von der Zweckmaͤßigkeit uͤberhaupt.
Wenn man, was ein Zweck ſey, nach ſeinen tran-
ſcendentalen Beſtimmungen (ohne etwas Empiriſches,
dergleichen das Gefuͤhl der Luſt iſt, vorauszuſetzen) er-
klaͤren will: ſo iſt Zweck der Gegenſtand eines Begrifs,
ſofern dieſer als die Urſache von jenem (der reale Grund
ſeiner Moͤglichkeit) angeſehen wird und die Cauſalitaͤt
eines Begrifs in Anſehung ſeines Objects iſt die Zweck-
maͤßigkeit (forma finalis). Wo alſo nicht etwa blos die
Erkenntnis von einem Gegenſtande, ſondern der Gegen-
ſtand ſelbſt (die Form oder Exiſtenz deſſelben) als Wir-
kung, nur als durch einen Begrif von der letzteren moͤg-
lich gedacht wird, da denkt man ſich einen Zweck. Die
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Kant, Immanuel: Critik der Urtheilskraft. Berlin u. a., 1790, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_urtheilskraft_1790/96>, abgerufen am 27.11.2024.
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