allgemeinen Zufälligkeit und Abhängigkeit alles dessen, was zur Sinnenwelt gehört, imgleichen aus dem Princip: bey keinem einzigen Gliede derselben, so fern es zufällig ist, aufzuhören und sich auf eine Ursache ausser der Welt zu be- rufen, keinesweges geschlossen werden. Die Vernunft geht ihren Gang im empirischen und ihren besondern Gang im transscendentalen Gebrauche.
Die Sinnenwelt enthält nichts als Erscheinungen, diese aber sind blosse Vorstellungen, die immer wiederum sinnlich bedingt sind und, da wir hier niemals Dinge an sich selbst zu unseren Gegenständen haben, so ist nicht zu verwundern: daß wir niemals berechtigt seyn, von einem Gliede der empirischen Reihen, welches es auch sey, einen Sprung ausser dem Zusammenhange der Sinnlich- keit zu thun, gleich als wenn es Dinge an sich selbst wä- ren, die ausser ihrem transscendentalen Grunde existireten und die man verlassen könte, um die Ursache ihres Da- seyns ausser ihnen zu suchen; welches bey zufälligen Din- gen allerdings endlich geschehen müßte, aber nicht bey blossen Vorstellungen von Dingen, deren Zufälligkeit selbst nur Phänomen ist und auf keinen andern Regressus, als denienigen, der die Phänomena bestimt, d. i. der empi- risch ist, führen kan. Sich aber einen intelligibelen Grund der Erscheinungen, d. i. der Sinnenwelt, und denselben befreit von der Zufälligkeit der lezteren, denken, ist we- der dem uneingeschränkten empirischen Regressus in der Reihe der Erscheinungen, noch der durchgängigen Zufäl-
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IX. Abſch. Vom empir. Gebrauche des regul. ꝛc.
allgemeinen Zufaͤlligkeit und Abhaͤngigkeit alles deſſen, was zur Sinnenwelt gehoͤrt, imgleichen aus dem Princip: bey keinem einzigen Gliede derſelben, ſo fern es zufaͤllig iſt, aufzuhoͤren und ſich auf eine Urſache auſſer der Welt zu be- rufen, keinesweges geſchloſſen werden. Die Vernunft geht ihren Gang im empiriſchen und ihren beſondern Gang im transſcendentalen Gebrauche.
Die Sinnenwelt enthaͤlt nichts als Erſcheinungen, dieſe aber ſind bloſſe Vorſtellungen, die immer wiederum ſinnlich bedingt ſind und, da wir hier niemals Dinge an ſich ſelbſt zu unſeren Gegenſtaͤnden haben, ſo iſt nicht zu verwundern: daß wir niemals berechtigt ſeyn, von einem Gliede der empiriſchen Reihen, welches es auch ſey, einen Sprung auſſer dem Zuſammenhange der Sinnlich- keit zu thun, gleich als wenn es Dinge an ſich ſelbſt waͤ- ren, die auſſer ihrem transſcendentalen Grunde exiſtireten und die man verlaſſen koͤnte, um die Urſache ihres Da- ſeyns auſſer ihnen zu ſuchen; welches bey zufaͤlligen Din- gen allerdings endlich geſchehen muͤßte, aber nicht bey bloſſen Vorſtellungen von Dingen, deren Zufaͤlligkeit ſelbſt nur Phaͤnomen iſt und auf keinen andern Regreſſus, als denienigen, der die Phaͤnomena beſtimt, d. i. der empi- riſch iſt, fuͤhren kan. Sich aber einen intelligibelen Grund der Erſcheinungen, d. i. der Sinnenwelt, und denſelben befreit von der Zufaͤlligkeit der lezteren, denken, iſt we- der dem uneingeſchraͤnkten empiriſchen Regreſſus in der Reihe der Erſcheinungen, noch der durchgaͤngigen Zufaͤl-
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IX. Abſch. Vom empir. Gebrauche des regul. ꝛc.
allgemeinen Zufaͤlligkeit und Abhaͤngigkeit alles deſſen, was
zur Sinnenwelt gehoͤrt, imgleichen aus dem Princip: bey
keinem einzigen Gliede derſelben, ſo fern es zufaͤllig iſt,
aufzuhoͤren und ſich auf eine Urſache auſſer der Welt zu be-
rufen, keinesweges geſchloſſen werden. Die Vernunft geht
ihren Gang im empiriſchen und ihren beſondern Gang im
transſcendentalen Gebrauche.
Die Sinnenwelt enthaͤlt nichts als Erſcheinungen,
dieſe aber ſind bloſſe Vorſtellungen, die immer wiederum
ſinnlich bedingt ſind und, da wir hier niemals Dinge an
ſich ſelbſt zu unſeren Gegenſtaͤnden haben, ſo iſt nicht
zu verwundern: daß wir niemals berechtigt ſeyn, von
einem Gliede der empiriſchen Reihen, welches es auch ſey,
einen Sprung auſſer dem Zuſammenhange der Sinnlich-
keit zu thun, gleich als wenn es Dinge an ſich ſelbſt waͤ-
ren, die auſſer ihrem transſcendentalen Grunde exiſtireten
und die man verlaſſen koͤnte, um die Urſache ihres Da-
ſeyns auſſer ihnen zu ſuchen; welches bey zufaͤlligen Din-
gen allerdings endlich geſchehen muͤßte, aber nicht bey
bloſſen Vorſtellungen von Dingen, deren Zufaͤlligkeit
ſelbſt nur Phaͤnomen iſt und auf keinen andern Regreſſus,
als denienigen, der die Phaͤnomena beſtimt, d. i. der empi-
riſch iſt, fuͤhren kan. Sich aber einen intelligibelen Grund
der Erſcheinungen, d. i. der Sinnenwelt, und denſelben
befreit von der Zufaͤlligkeit der lezteren, denken, iſt we-
der dem uneingeſchraͤnkten empiriſchen Regreſſus in der
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/593>, abgerufen am 23.11.2024.
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