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Kant, Immanuel: Critik der practischen Vernunft. Riga, 1788.

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der reinen practischen Vernunft.
das von dem Verhältnisse der reinen practischen Ver-
nunft zur Sinnlichkeit und ihrem nothwendigen, a priori
zu erkennenden Einflusse auf dieselbe, d. i. vom mora-
lischen Gefühle,
den Theil beschließen. So theilete
denn die Analytik der practischen reinen Vernunft ganz
analogisch mit der theoretischen den ganzen Umfang al-
ler Bedingungen ihres Gebrauchs, aber in umgekehr-
ter Ordnung. Die Analytik der theoretischen reinen
Vernunft wurde in transscendentale Aesthetik und
transscendentale Logik eingetheilt, die der practischen
umgekehrt in Logik und Aesthetik der reinen practischen
Vernunft, (wenn es mir erlaubt ist, diese sonst gar nicht
angemessene Benennungen, blos der Analogie wegen,
hier zu gebrauchen,) die Logik wiederum dort in die
Analytik der Begriffe und die der Grundsätze, hier in
die der Grundsätze und Begriffe. Die Aesthetik hatte
dort noch zwey Theile, wegen der doppelten Art einer
sinnlichen Anschauung; hier wird die Sinnlichkeit gar
nicht als Anschauungsfähigkeit, sondern blos als Gefühl
(das ein subjectiver Grund des Begehrens seyn kann,)
betrachtet, und in Ansehung dessen verstattet die reine
practische Vernunft keine weitere Eintheilung.

Auch, daß diese Eintheilung in zwey Theile mit
deren Unterabtheilung nicht wirklich (so wie man wol
im Anfange durch das Beyspiel der ersteren verleitet
werden konnte, zu versuchen) hier vorgenommen wur-
de, davon läßt sich auch der Grund gar wohl einsehen.

Denn
Kants Crit. d. pract. Vern. L

der reinen practiſchen Vernunft.
das von dem Verhaͤltniſſe der reinen practiſchen Ver-
nunft zur Sinnlichkeit und ihrem nothwendigen, a priori
zu erkennenden Einfluſſe auf dieſelbe, d. i. vom mora-
liſchen Gefuͤhle,
den Theil beſchließen. So theilete
denn die Analytik der practiſchen reinen Vernunft ganz
analogiſch mit der theoretiſchen den ganzen Umfang al-
ler Bedingungen ihres Gebrauchs, aber in umgekehr-
ter Ordnung. Die Analytik der theoretiſchen reinen
Vernunft wurde in transſcendentale Aeſthetik und
transſcendentale Logik eingetheilt, die der practiſchen
umgekehrt in Logik und Aeſthetik der reinen practiſchen
Vernunft, (wenn es mir erlaubt iſt, dieſe ſonſt gar nicht
angemeſſene Benennungen, blos der Analogie wegen,
hier zu gebrauchen,) die Logik wiederum dort in die
Analytik der Begriffe und die der Grundſaͤtze, hier in
die der Grundſaͤtze und Begriffe. Die Aeſthetik hatte
dort noch zwey Theile, wegen der doppelten Art einer
ſinnlichen Anſchauung; hier wird die Sinnlichkeit gar
nicht als Anſchauungsfaͤhigkeit, ſondern blos als Gefuͤhl
(das ein ſubjectiver Grund des Begehrens ſeyn kann,)
betrachtet, und in Anſehung deſſen verſtattet die reine
practiſche Vernunft keine weitere Eintheilung.

Auch, daß dieſe Eintheilung in zwey Theile mit
deren Unterabtheilung nicht wirklich (ſo wie man wol
im Anfange durch das Beyſpiel der erſteren verleitet
werden konnte, zu verſuchen) hier vorgenommen wur-
de, davon laͤßt ſich auch der Grund gar wohl einſehen.

Denn
Kants Crit. d. pract. Vern. L
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[161/0169] der reinen practiſchen Vernunft. das von dem Verhaͤltniſſe der reinen practiſchen Ver- nunft zur Sinnlichkeit und ihrem nothwendigen, a priori zu erkennenden Einfluſſe auf dieſelbe, d. i. vom mora- liſchen Gefuͤhle, den Theil beſchließen. So theilete denn die Analytik der practiſchen reinen Vernunft ganz analogiſch mit der theoretiſchen den ganzen Umfang al- ler Bedingungen ihres Gebrauchs, aber in umgekehr- ter Ordnung. Die Analytik der theoretiſchen reinen Vernunft wurde in transſcendentale Aeſthetik und transſcendentale Logik eingetheilt, die der practiſchen umgekehrt in Logik und Aeſthetik der reinen practiſchen Vernunft, (wenn es mir erlaubt iſt, dieſe ſonſt gar nicht angemeſſene Benennungen, blos der Analogie wegen, hier zu gebrauchen,) die Logik wiederum dort in die Analytik der Begriffe und die der Grundſaͤtze, hier in die der Grundſaͤtze und Begriffe. Die Aeſthetik hatte dort noch zwey Theile, wegen der doppelten Art einer ſinnlichen Anſchauung; hier wird die Sinnlichkeit gar nicht als Anſchauungsfaͤhigkeit, ſondern blos als Gefuͤhl (das ein ſubjectiver Grund des Begehrens ſeyn kann,) betrachtet, und in Anſehung deſſen verſtattet die reine practiſche Vernunft keine weitere Eintheilung. Auch, daß dieſe Eintheilung in zwey Theile mit deren Unterabtheilung nicht wirklich (ſo wie man wol im Anfange durch das Beyſpiel der erſteren verleitet werden konnte, zu verſuchen) hier vorgenommen wur- de, davon laͤßt ſich auch der Grund gar wohl einſehen. Denn Kants Crit. d. pract. Vern. L

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Zitationshilfe: Kant, Immanuel: Critik der practischen Vernunft. Riga, 1788, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_pvernunft_1788/169>, abgerufen am 22.11.2024.