Kant, Immanuel: Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels. Königsberg u. a., 1755.Allgemeine Naturgeschichte die letztere Gattung mit der erstern zusam-menhängen? Das Gesetz, nach welchem die Eccentricität Jst
Allgemeine Naturgeſchichte die letztere Gattung mit der erſtern zuſam-menhaͤngen? Das Geſetz, nach welchem die Eccentricitaͤt Jſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0086" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine Naturgeſchichte</hi></fw><lb/> die letztere Gattung mit der erſtern zuſam-<lb/> menhaͤngen?</p><lb/> <p>Das Geſetz, nach welchem die Eccentricitaͤt<lb/> der Planetenkreiſe ſich in Gegenhaltung ihres Ab-<lb/> ſtandes von der Sonne verhaͤlt, unterſtuͤtzt dieſe<lb/> Vermuthung. Die Eccentricitaͤt in den Bewe-<lb/> gungen der Planeten nimmt mit derſelben Abſtande<lb/> von der Sonne zu, und die entfernten Planeten<lb/> kommen dadurch der Beſtimmung der Cometen naͤ-<lb/> her. Es iſt alſo zu vermuthen, daß es noch an-<lb/> dere Planeten uͤber dem Saturn geben wird, wel-<lb/> che noch eccentriſcher, und dadurch alſo jenen noch<lb/> naͤher verwandt, vermittelſt einer beſtaͤndigen Lei-<lb/> ter die Planeten endlich zu Cometen machen. Die<lb/> Eccentricitaͤt iſt bey der Venus <formula notation="TeX">\frac{1}{126}</formula> von der halben<lb/> Achſe ihres elliptiſchen Kreiſes; bey der Erde <formula notation="TeX">\frac{1}{58}</formula>,<lb/> beym Jupiter <formula notation="TeX">\frac{1}{20}</formula>, und beym Saturn <formula notation="TeX">\frac{1}{17}</formula> derſel-<lb/> ben; ſie nimmt alſo augenſcheinlich mit den Ent-<lb/> fernungen zu. Es iſt wahr, Merkur und Mars<lb/> nehmen ſich durch ihre viel groͤſſere Eecentricitaͤt,<lb/> als das Maaß ihres Abſtandes von der Sonne es<lb/> erlaubet, von dieſem Geſetze aus; aber wir werden<lb/> im folgenden belehret werden, daß eben dieſelbe Ur-<lb/> ſachen, weswegen einigen Planeten bey ihrer Bil-<lb/> dung eine kleinere Maſſe zu Theil worden, auch die<lb/> Ermangelung des zum Cirkellaufe erforderlichen<lb/> Schwunges, folglich die Eccentricitaͤt nach ſich ge-<lb/> zogen, folglich ſie in beyden Stuͤcken unvollſtaͤndig<lb/> gelaſſen hat.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jſt</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [18/0086]
Allgemeine Naturgeſchichte
die letztere Gattung mit der erſtern zuſam-
menhaͤngen?
Das Geſetz, nach welchem die Eccentricitaͤt
der Planetenkreiſe ſich in Gegenhaltung ihres Ab-
ſtandes von der Sonne verhaͤlt, unterſtuͤtzt dieſe
Vermuthung. Die Eccentricitaͤt in den Bewe-
gungen der Planeten nimmt mit derſelben Abſtande
von der Sonne zu, und die entfernten Planeten
kommen dadurch der Beſtimmung der Cometen naͤ-
her. Es iſt alſo zu vermuthen, daß es noch an-
dere Planeten uͤber dem Saturn geben wird, wel-
che noch eccentriſcher, und dadurch alſo jenen noch
naͤher verwandt, vermittelſt einer beſtaͤndigen Lei-
ter die Planeten endlich zu Cometen machen. Die
Eccentricitaͤt iſt bey der Venus [FORMEL] von der halben
Achſe ihres elliptiſchen Kreiſes; bey der Erde [FORMEL],
beym Jupiter [FORMEL], und beym Saturn [FORMEL] derſel-
ben; ſie nimmt alſo augenſcheinlich mit den Ent-
fernungen zu. Es iſt wahr, Merkur und Mars
nehmen ſich durch ihre viel groͤſſere Eecentricitaͤt,
als das Maaß ihres Abſtandes von der Sonne es
erlaubet, von dieſem Geſetze aus; aber wir werden
im folgenden belehret werden, daß eben dieſelbe Ur-
ſachen, weswegen einigen Planeten bey ihrer Bil-
dung eine kleinere Maſſe zu Theil worden, auch die
Ermangelung des zum Cirkellaufe erforderlichen
Schwunges, folglich die Eccentricitaͤt nach ſich ge-
zogen, folglich ſie in beyden Stuͤcken unvollſtaͤndig
gelaſſen hat.
Jſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |