Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

Evangelij nicht schemen / wie Paulus sagt / zun Rom. amRom. 1. 1. Cap. sonderen viel mehr auff sein Ampt trotzen sol / wie Syr. am 10. cap. sagt. Zum dritten / weil sich in einem jeglichenSyr. 10. die Gaben des heiligen Geistes ereugen sollen zum gemeinen Nutz / vnd darneben wol weiß / das in einem grossen Hause nicht allein weren Güldene vnd Silberne Gefesse / sonderen auch Hültzerne vnd jrdische / wie wir Exod. am 28. Cap. lesen / dasExod. 28. zum Tabernacul vnd Hütten des Stifftes / auch allen Gottesdiensten / nicht alleine reiche vnd vermügene Leut / Gold / Silber / Ertz / Edelgesteine / Seyden vnd dergleichen gebracht / sondern auch der armen Christliches vnd williges Hebeopffer / nach jhrem vermügen Widder / Ziegen / vnd Dachsfell / gleichfals Ziegenhar / Ole vnd dergleichen / auch dem reichen Gott hertzlich wolgefallen / lieb vnd angenehm gewesen / wie solches auch bezeuget der alte Lehrer Hieronymus, da er sagt: Vnusquisque Hieronymus. offert ad Tabernaculum Domini quod potest, alius aurum, alius argentum, gemmas, alius pelles & pilos caprarum, omnibus enim his opus habet Dominus, & placet voluntas aequaliter eorum, qui inaequaliter offerunt. Vnd dann zum Vierdten auch ein jeglicher mit der Gabe die er empfangen hat / alß die guten Haußhalter Gottes der mannicherley Gaben Gottes / einem anderen dienen sol / wie S. Petrus sagt in der 1. Epistel1. Pet. 4. am 4. Cap. Daher hoffe ich werde diese geringe Predigt / weil sie in Gottes Wort gegründet / Gott auch angenehm sein / vnd ich daran / das sie zum druck kommen / nicht könne gesündiget haben. Zum letzten / weil Gottes Wort saget vnd bezeuget / das des Gerechten nimmermehr sol vergessen werden / wie derPsal. 112. Prophet David im 112. Psalmsaget: In memoria sempiterna erit Justus, so kan vnd sol ich auch S. F. G. nicht vergessen.

Evangelij nicht schemen / wie Paulus sagt / zun Rom. amRom. 1. 1. Cap. sonderen viel mehr auff sein Ampt trotzen sol / wie Syr. am 10. cap. sagt. Zum dritten / weil sich in einem jeglichenSyr. 10. die Gaben des heiligen Geistes ereugen sollen zum gemeinen Nutz / vñ darneben wol weiß / das in einem grossen Hause nicht allein weren Güldene vnd Silberne Gefesse / sonderen auch Hültzerne vnd jrdische / wie wir Exod. am 28. Cap. lesen / dasExod. 28. zum Tabernacul vnd Hütten des Stifftes / auch allen Gottesdiensten / nicht alleine reiche vnd vermügene Leut / Gold / Silber / Ertz / Edelgesteine / Seyden vnd dergleichen gebracht / sondern auch der armen Christliches vnd williges Hebeopffer / nach jhrem vermügen Widder / Ziegen / vnd Dachsfell / gleichfals Ziegenhar / Ole vnd dergleichen / auch dem reichen Gott hertzlich wolgefallen / lieb vnd angenehm gewesen / wie solches auch bezeuget der alte Lehrer Hieronymus, da er sagt: Vnusquisque Hieronymus. offert ad Tabernaculum Domini quod potest, alius aurum, alius argentum, gemmas, alius pelles & pilos caprarum, omnibus enim his opus habet Dominus, & placet voluntas aequaliter eorum, qui inaequaliter offerunt. Vnd dann zum Vierdten auch ein jeglicher mit der Gabe die er empfangen hat / alß die guten Haußhalter Gottes der mannicherley Gaben Gottes / einem anderen dienen sol / wie S. Petrus sagt in der 1. Epistel1. Pet. 4. am 4. Cap. Daher hoffe ich werde diese geringe Predigt / weil sie in Gottes Wort gegründet / Gott auch angenehm sein / vnd ich daran / das sie zum druck kommen / nicht könne gesündiget haben. Zum letzten / weil Gottes Wort saget vnd bezeuget / das des Gerechten nimmermehr sol vergessen werden / wie derPsal. 112. Prophet David im 112. Psalmsaget: In memoria sempiterna erit Justus, so kan vnd sol ich auch S. F. G. nicht vergessen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0005"/>
Evangelij nicht schemen / wie Paulus sagt / zun Rom.
                         am<note place="right">Rom. 1.</note> 1. Cap. sonderen viel mehr auff
                     sein Ampt trotzen sol / wie Syr. am 10. cap. sagt. Zum dritten / weil sich in
                     einem jeglichen<note place="right">Syr. 10.</note> die Gaben des heiligen
                     Geistes ereugen sollen zum gemeinen Nutz / vn&#x0303; darneben wol weiß /
                     das in einem grossen Hause nicht allein weren Güldene vnd Silberne Gefesse /
                     sonderen auch Hültzerne vnd jrdische / wie wir Exod. am 28. Cap. lesen /
                         das<note place="right">Exod. 28.</note> zum <hi rendition="#i">Tabernacul</hi> vnd Hütten des Stifftes / auch allen Gottesdiensten / nicht
                     alleine reiche vnd vermügene Leut / Gold / Silber / Ertz / Edelgesteine / Seyden
                     vnd dergleichen gebracht / sondern auch der armen Christliches vnd williges
                     Hebeopffer / nach jhrem vermügen Widder / Ziegen / vnd Dachsfell / gleichfals
                     Ziegenhar / Ole vnd dergleichen / auch dem reichen Gott hertzlich wolgefallen /
                     lieb vnd angenehm gewesen / wie solches auch bezeuget der alte Lehrer <hi rendition="#i">Hieronymus,</hi> da er sagt: <hi rendition="#i">Vnusquisque</hi><note place="right"><hi rendition="#i">Hieronymus.</hi></note> <hi rendition="#i">offert ad Tabernaculum Domini quod potest, alius aurum, alius
                         argentum, gemmas, alius pelles &amp; pilos caprarum, omnibus enim his
                         opus habet Dominus, &amp; placet voluntas aequaliter eorum, qui
                         inaequaliter offerunt.</hi> Vnd dann zum Vierdten auch ein jeglicher mit der
                     Gabe die er empfangen hat / alß die guten Haußhalter Gottes der mannicherley
                     Gaben Gottes / einem anderen dienen sol / wie S. Petrus sagt in der 1.
                         Epistel<note place="right">1. Pet. 4.</note> am 4. Cap. Daher hoffe
                     ich werde diese geringe Predigt / weil sie in Gottes Wort gegründet / Gott auch
                     angenehm sein / vnd ich daran / das sie zum druck kommen / nicht könne
                     gesündiget haben. Zum letzten / weil Gottes Wort saget vnd bezeuget / das des
                     Gerechten nimmermehr sol vergessen werden / wie der<note place="right">Psal. 112.</note> Prophet David im 112. Psalmsaget: <hi rendition="#i">In
                         memoria sempiterna erit Justus,</hi> so kan vnd sol ich auch S. F. G. nicht
                     vergessen.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0005] Evangelij nicht schemen / wie Paulus sagt / zun Rom. am 1. Cap. sonderen viel mehr auff sein Ampt trotzen sol / wie Syr. am 10. cap. sagt. Zum dritten / weil sich in einem jeglichen die Gaben des heiligen Geistes ereugen sollen zum gemeinen Nutz / vñ darneben wol weiß / das in einem grossen Hause nicht allein weren Güldene vnd Silberne Gefesse / sonderen auch Hültzerne vnd jrdische / wie wir Exod. am 28. Cap. lesen / das zum Tabernacul vnd Hütten des Stifftes / auch allen Gottesdiensten / nicht alleine reiche vnd vermügene Leut / Gold / Silber / Ertz / Edelgesteine / Seyden vnd dergleichen gebracht / sondern auch der armen Christliches vnd williges Hebeopffer / nach jhrem vermügen Widder / Ziegen / vnd Dachsfell / gleichfals Ziegenhar / Ole vnd dergleichen / auch dem reichen Gott hertzlich wolgefallen / lieb vnd angenehm gewesen / wie solches auch bezeuget der alte Lehrer Hieronymus, da er sagt: Vnusquisque offert ad Tabernaculum Domini quod potest, alius aurum, alius argentum, gemmas, alius pelles & pilos caprarum, omnibus enim his opus habet Dominus, & placet voluntas aequaliter eorum, qui inaequaliter offerunt. Vnd dann zum Vierdten auch ein jeglicher mit der Gabe die er empfangen hat / alß die guten Haußhalter Gottes der mannicherley Gaben Gottes / einem anderen dienen sol / wie S. Petrus sagt in der 1. Epistel am 4. Cap. Daher hoffe ich werde diese geringe Predigt / weil sie in Gottes Wort gegründet / Gott auch angenehm sein / vnd ich daran / das sie zum druck kommen / nicht könne gesündiget haben. Zum letzten / weil Gottes Wort saget vnd bezeuget / das des Gerechten nimmermehr sol vergessen werden / wie der Prophet David im 112. Psalmsaget: In memoria sempiterna erit Justus, so kan vnd sol ich auch S. F. G. nicht vergessen. Rom. 1. Syr. 10. Exod. 28. Hieronymus. 1. Pet. 4. Psal. 112.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/5
Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/5>, abgerufen am 19.04.2024.