Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

aber ein Vnglück vorhanden / rafft er sie vor demselben weg. Ob nun gleich neben dem edlen gehabten Friede vnd anderen vielen Wolthaten Gottes / bey S. F. G. Regierung was vnrichtiges mit vntergelauffen / so zu Beschwerung armer Leute gereicht / wie denn keine Regimente auff Erden sein / darin nicht zu zeiten was vnrichtiges für fihle / So ist doch solches fürwar nicht des gottseligen frommen Landesfürsten schult / sonderen böses Berichtes derer Leute / die vnrichtige böse Sachen durch zutreiben sich bemühet vnd bearbeitet haben / vnd darnach aussen gewest / das arme Vnterthanen beschwert / ja lenger ja mehr ausgesogen / vnnd den Dienern jhr altes Herkommen / Gerechtigkeit / Besoldung / vnd was sie sonst gehabt / wo nicht gantz vnd gar genommen / doch geschwechet vnd geschmeleret / vnd also jhnen eins nach dem anderen möchte entzogen werden / Darauff entlichen etzlichen allerley böses gefolget / etzlichen ist es dahin kommen / das sie die hohe Gnade verlohren / vnd hat mit solchen geheissen / aus dem 119. Psalm / vidi finem, IchPsalm. 119. hab alles dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot wehret. An S. F. G. aber ist diß nicht ein geringes / sonderen an derselben für einen werthen vnd hohen Schatz zurühmen gewesen / nach dem bey diesem Heupt vnd vornehmer Seule des Römischen Reichs Gott selbesten ist erhöhet / haben S. F. G. Gott zu ehren Kirchen vnd Schulen gantz Löblich vnd Fürstlich erbawet / darunter ein ausbundt vnd auserlesen Stück von einer schöner Kirchen ist / die gebawete Bischöffliche Grüningische Kirche / die trawn ein ehrliches gekostet / die itzige newe Heinrichstettische / zu welcher S. F. G. sampt derselben vielgeliebten nachgelassenen Gemahlin ein ehrliches contribuirt haben / Das Helmstetische newe Collegium / das ich geschweige anderer

aber ein Vnglück vorhanden / rafft er sie vor demselben weg. Ob nun gleich neben dem edlen gehabten Friede vnd anderen vielen Wolthaten Gottes / bey S. F. G. Regierung was vnrichtiges mit vntergelauffen / so zu Beschwerung armer Leute gereicht / wie deñ keine Regimente auff Erden sein / darin nicht zu zeiten was vnrichtiges für fihle / So ist doch solches fürwar nicht des gottseligen frommen Landesfürsten schult / sonderen böses Berichtes derer Leute / die vnrichtige böse Sachen durch zutreiben sich bemühet vnd bearbeitet haben / vnd darnach aussen gewest / das arme Vnterthanen beschwert / ja lenger ja mehr ausgesogen / vnnd den Dienern jhr altes Herkommen / Gerechtigkeit / Besoldung / vnd was sie sonst gehabt / wo nicht gantz vnd gar genommen / doch geschwechet vnd geschmeleret / vnd also jhnen eins nach dem anderen möchte entzogen werden / Darauff entlichen etzlichen allerley böses gefolget / etzlichen ist es dahin kommen / das sie die hohe Gnade verlohren / vnd hat mit solchen geheissen / aus dem 119. Psalm / vidi finem, IchPsalm. 119. hab alles dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot wehret. An S. F. G. aber ist diß nicht ein geringes / sonderen an derselben für einen werthen vnd hohen Schatz zurühmen gewesen / nach dem bey diesem Heupt vnd vornehmer Seule des Römischen Reichs Gott selbesten ist erhöhet / haben S. F. G. Gott zu ehren Kirchen vnd Schulen gantz Löblich vnd Fürstlich erbawet / darunter ein ausbundt vnd auserlesen Stück von einer schöner Kirchẽ ist / die gebawete Bischöffliche Grüningische Kirche / die trawn ein ehrliches gekostet / die itzige newe Heinrichstettische / zu welcher S. F. G. sampt derselben vielgeliebten nachgelassenen Gemahlin ein ehrliches contribuirt haben / Das Helmstetische newe Collegium / das ich geschweige anderer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0031"/>
aber ein Vnglück vorhanden / rafft er sie vor demselben
                     weg. Ob nun gleich neben dem edlen gehabten Friede vnd anderen vielen Wolthaten
                     Gottes / bey S. F. G. Regierung was vnrichtiges mit vntergelauffen / so zu
                     Beschwerung armer Leute gereicht / wie den&#x0303; keine Regimente auff
                     Erden sein / darin nicht zu zeiten was vnrichtiges für fihle / So ist doch
                     solches fürwar nicht des gottseligen frommen Landesfürsten schult / sonderen
                     böses Berichtes derer Leute / die vnrichtige böse Sachen durch zutreiben sich
                     bemühet vnd bearbeitet haben / vnd darnach aussen gewest / das arme Vnterthanen
                     beschwert / ja lenger ja mehr ausgesogen / vnnd den Dienern jhr altes Herkommen
                     / Gerechtigkeit / Besoldung / vnd was sie sonst gehabt / wo nicht gantz vnd gar
                     genommen / doch geschwechet vnd geschmeleret / vnd also jhnen eins nach dem
                     anderen möchte entzogen werden / Darauff entlichen etzlichen allerley böses
                     gefolget / etzlichen ist es dahin kommen / das sie die hohe Gnade verlohren /
                     vnd hat mit solchen geheissen / aus dem 119. Psalm / <hi rendition="#i">vidi
                         finem,</hi> Ich<note place="right">Psalm. 119.</note> hab alles
                     dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot wehret. An S. F. G. aber ist diß nicht
                     ein geringes / sonderen an derselben für einen werthen vnd hohen Schatz zurühmen
                     gewesen / nach dem bey diesem Heupt vnd vornehmer Seule des Römischen Reichs
                     Gott selbesten ist erhöhet / haben S. F. G. Gott zu ehren Kirchen vnd Schulen
                     gantz Löblich vnd Fürstlich erbawet / darunter ein ausbundt vnd auserlesen Stück
                     von einer schöner Kirche&#x0303; ist / die gebawete Bischöffliche
                     Grüningische Kirche / die trawn ein ehrliches gekostet / die itzige newe
                     Heinrichstettische / zu welcher S. F. G. sampt derselben vielgeliebten
                     nachgelassenen Gemahlin ein ehrliches <hi rendition="#i">contribuirt</hi> haben
                     / Das Helmstetische newe Collegium / das ich geschweige anderer
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0031] aber ein Vnglück vorhanden / rafft er sie vor demselben weg. Ob nun gleich neben dem edlen gehabten Friede vnd anderen vielen Wolthaten Gottes / bey S. F. G. Regierung was vnrichtiges mit vntergelauffen / so zu Beschwerung armer Leute gereicht / wie deñ keine Regimente auff Erden sein / darin nicht zu zeiten was vnrichtiges für fihle / So ist doch solches fürwar nicht des gottseligen frommen Landesfürsten schult / sonderen böses Berichtes derer Leute / die vnrichtige böse Sachen durch zutreiben sich bemühet vnd bearbeitet haben / vnd darnach aussen gewest / das arme Vnterthanen beschwert / ja lenger ja mehr ausgesogen / vnnd den Dienern jhr altes Herkommen / Gerechtigkeit / Besoldung / vnd was sie sonst gehabt / wo nicht gantz vnd gar genommen / doch geschwechet vnd geschmeleret / vnd also jhnen eins nach dem anderen möchte entzogen werden / Darauff entlichen etzlichen allerley böses gefolget / etzlichen ist es dahin kommen / das sie die hohe Gnade verlohren / vnd hat mit solchen geheissen / aus dem 119. Psalm / vidi finem, Ich hab alles dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot wehret. An S. F. G. aber ist diß nicht ein geringes / sonderen an derselben für einen werthen vnd hohen Schatz zurühmen gewesen / nach dem bey diesem Heupt vnd vornehmer Seule des Römischen Reichs Gott selbesten ist erhöhet / haben S. F. G. Gott zu ehren Kirchen vnd Schulen gantz Löblich vnd Fürstlich erbawet / darunter ein ausbundt vnd auserlesen Stück von einer schöner Kirchẽ ist / die gebawete Bischöffliche Grüningische Kirche / die trawn ein ehrliches gekostet / die itzige newe Heinrichstettische / zu welcher S. F. G. sampt derselben vielgeliebten nachgelassenen Gemahlin ein ehrliches contribuirt haben / Das Helmstetische newe Collegium / das ich geschweige anderer Psalm. 119.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/31
Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/31>, abgerufen am 22.11.2024.