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Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

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klagen verkehrt / die Kron vnsers Heuptes ist abgefallen: O wehe / das wir so gesündiget haben! Darumb ist auch vnser hertz betrübet / vnd vnsere Augen sind + Finster worden. Letzlich+ Finster) das ist / Das Gesicht vergehet vns / vnd ist alles schwartz für den Augen für grossent Jammer. sind noch vbrig wir arme vnd betrübte Vnterthanen / denen auch jhr frommer natürlicher Erb vnd Landes Herr / ja viel mehr gemeiner Landesvater / dessen mit fug vnd recht sich niemandt hat beschweren können / durch den zeitlichen Todt entfallen ist.

Daß ist abermahl kein leichtes oder geringes / sonderen gar ein hartes / das Gott seinem Volck erzeiget hat. Dann vnter diesem frommen Landesfürsten haben diese Bergstedte / am Hartz insonderheit / ins 25. jahr den edelen Frieden vnd allerhand Ruhe vnd stilles Wesen so gut gehabt / als ein ort Landes im gantzen Braunschweigischen Lande jmmermehr mag gehabt haben / Wir haben alle sicher gewohnet / ein jeder / wie im 1. Reg. 4. stehet / vnter seinem Weinstock / vnd vnter seinem Feigenbaum1. Reg. 4. / ja wir Sareptaner vnd Bergkstedter haben bevoraus alle vnter diesem hohen Heupt vnd Schilt der Erden / dem Gott sein Gericht vnd Gerechtigkeit gegeben im 72. Psalm / einPsal. 72. friedtliches / geruliches vnd stilles Leben führen können / in aller Gottseligkeit vnnd Ehrbarkeit. Für diesen bißher edelen gehabten Friede / (Gott gebe weiter seine Gnade) alß einen fürtrefflichen Schatz / sollen wir Gott dancksagen / in betracht / das es keine geringe / sonderen grosse Wolthat gewesen ist / drumb mögen wir wol zur Dancksagung mit jennem Heydtnischen Poeten / doch nicht Heydtnisch / sonderen recht Christlich exclamiren vnd sagen:

O pax optima rerum

klagen verkehrt / die Kron vnsers Heuptes ist abgefallen: O wehe / das wir so gesündiget habẽ! Darumb ist auch vnser hertz betrübet / vnd vnsere Augen sind † Finster worden. Letzlich† Finster) das ist / Das Gesicht vergehet vns / vnd ist alles schwartz für den Augen für grossent Jammer. sind noch vbrig wir arme vnd betrübte Vnterthanen / denen auch jhr frommer natürlicher Erb vnd Landes Herr / ja viel mehr gemeiner Landesvater / dessen mit fug vnd recht sich niemandt hat beschweren können / durch den zeitlichen Todt entfallen ist.

Daß ist abermahl kein leichtes oder geringes / sonderen gar ein hartes / das Gott seinem Volck erzeiget hat. Dann vnter diesem frommen Landesfürsten haben diese Bergstedte / am Hartz insonderheit / ins 25. jahr den edelen Frieden vnd allerhand Ruhe vnd stilles Wesen so gut gehabt / als ein ort Landes im gantzen Braunschweigischen Lande jmmermehr mag gehabt haben / Wir haben alle sicher gewohnet / ein jeder / wie im 1. Reg. 4. stehet / vnter seinem Weinstock / vnd vnter seinem Feigenbaum1. Reg. 4. / ja wir Sareptaner vnd Bergkstedter habẽ bevoraus alle vnter diesem hohen Heupt vnd Schilt der Erden / dem Gott sein Gericht vnd Gerechtigkeit gegeben im 72. Psalm / einPsal. 72. friedtliches / geruliches vnd stilles Leben führen können / in aller Gottseligkeit vnnd Ehrbarkeit. Für diesen bißher edelen gehabten Friede / (Gott gebe weiter seine Gnade) alß einen fürtrefflichen Schatz / sollen wir Gott dancksagen / in betracht / das es keine geringe / sonderen grosse Wolthat gewesen ist / drumb mögen wir wol zur Dancksagung mit jennem Heydtnischen Poeten / doch nicht Heydtnisch / sonderen recht Christlich exclamiren vnd sagen:

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[0029] klagen verkehrt / die Kron vnsers Heuptes ist abgefallen: O wehe / das wir so gesündiget habẽ! Darumb ist auch vnser hertz betrübet / vnd vnsere Augen sind † Finster worden. Letzlich sind noch vbrig wir arme vnd betrübte Vnterthanen / denen auch jhr frommer natürlicher Erb vnd Landes Herr / ja viel mehr gemeiner Landesvater / dessen mit fug vnd recht sich niemandt hat beschweren können / durch den zeitlichen Todt entfallen ist. † Finster) das ist / Das Gesicht vergehet vns / vnd ist alles schwartz für den Augen für grossent Jammer. Daß ist abermahl kein leichtes oder geringes / sonderen gar ein hartes / das Gott seinem Volck erzeiget hat. Dann vnter diesem frommen Landesfürsten haben diese Bergstedte / am Hartz insonderheit / ins 25. jahr den edelen Frieden vnd allerhand Ruhe vnd stilles Wesen so gut gehabt / als ein ort Landes im gantzen Braunschweigischen Lande jmmermehr mag gehabt haben / Wir haben alle sicher gewohnet / ein jeder / wie im 1. Reg. 4. stehet / vnter seinem Weinstock / vnd vnter seinem Feigenbaum / ja wir Sareptaner vnd Bergkstedter habẽ bevoraus alle vnter diesem hohen Heupt vnd Schilt der Erden / dem Gott sein Gericht vnd Gerechtigkeit gegeben im 72. Psalm / ein friedtliches / geruliches vnd stilles Leben führen können / in aller Gottseligkeit vnnd Ehrbarkeit. Für diesen bißher edelen gehabten Friede / (Gott gebe weiter seine Gnade) alß einen fürtrefflichen Schatz / sollen wir Gott dancksagen / in betracht / das es keine geringe / sonderen grosse Wolthat gewesen ist / drumb mögen wir wol zur Dancksagung mit jennem Heydtnischen Poeten / doch nicht Heydtnisch / sonderen recht Christlich exclamiren vnd sagen: 1. Reg. 4. Psal. 72. O pax optima rerum

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Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/29>, abgerufen am 28.03.2024.