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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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das bei den Japanern und Sinesern sehr häufig gebraucht wird.
hervorragt, wenn man den Kopf etwas vorüber auf die Brust beugt. Und eben diese Zäh-
lung ist auch bei den übrigen hier vorkommenden Angaben zu verstehn.
Zweitens. Sun ist das gewöhnliche Längenmaaß in diesem Reich, die Kaufleute
bedienen sich eines längern, die Künstler und Handwerker eines kleinern. Bei dem Bren-
nen aber sieht man weder auf das eine noch andre dieser Maaße; sondern hier ist Sun die
Länge des zweiten Gliedes des Mittelfingers der Person, welche gebrant werden fol,
man nimt sie als den Maaßstab an, der mit ihrem Körper in der besten Proportion
steht.
3) Bei dem Uebel Sakf (d. i. dem chronischen Bauchschmerzen, der nach kurzer
Unterbrechung allemal wiederkömt) Senki, (d. i. den endemischen Colikschmerzen) Su-
bakf,
(d. i. in Leibschmerzen, die von Würmern herrühren) brent man an beiden Sei-
ten des Nabels, ohngefähr in dem Umfang von zwei Sun; dieser Ort wird
Tensu genant.
4) Sowohl bei dem Ausbleiben als dem zu starken Flus des Monatlichen,
bei dem weißen Fluß, bei der güldnen Ader und den Geschwüren derselben; bei dem Teka-
gami
(d. i. bei einem chronischen Schnuppen, der periodisch wiederkömt) muß der Ort
Kisoo no Kitz an beiden Seiten mit fünf artemisialischen Küchleins gebrant wer-
den. Um diesen Ort zu finden, fährt man in gerader Linie vom Nabel vier Sun
herab, und denn zu beiden Seiten wieder vier Sun, so daß zwischen den beiden
zu brennenden Punkten ein Zwischenraum von acht Sun bleibt.
5) Bei schweren Geburten muß die äußerste Spitze des kleinsten Zehen
am linken Fuß mit drei Kegeln gebrant werden.
6) Bei dem Mangel von Milch brent man der säugenden Person gerade
die Mittelstelle zwischen den Brüsten mit fünf Portionen der Moxa.
7) Bei der Gicht und dem Huftweh, so auch in allen Schmerzen der
Beine, und in der Strangurie, brent man an den dicken Beinen, etwa drei Sun
über dem Knie
(an dem Orte, wo man gemeiniglich die Fontanelle anzubringen pflegt)
mit ohngefähr elf Kegeln.
8) Bei Aufblähung und Schmerzen des Bauchs; bei Magenkrämpfen,
die aus eintägigem hitzigem Fieber entstehen, und bei verlornem Appetit brent man
mit sechs Kegeln vier Sun über dem Nabel, in gerader Linie.
9) Bei dem Huft- und Knieweh, bei Schwäche und Ermattung der Ge-
beine, überhaupt bei algemeinem Gliederwehe und Schwäche des ganzen Kör-
pers, muß Fusi gebrant werden.
(Fusi heist der Ort an beiden Hüften, den man ge-
rade mit der Spitze des Mittelfingers berührt, wenn man die Arme in ihrer natürlichen Lage
mit ausgestrekten Händen herabhängen läst.)
10) Wer
das bei den Japanern und Sineſern ſehr haͤufig gebraucht wird.
hervorragt, wenn man den Kopf etwas voruͤber auf die Bruſt beugt. Und eben dieſe Zaͤh-
lung iſt auch bei den uͤbrigen hier vorkommenden Angaben zu verſtehn.
Zweitens. Sun iſt das gewoͤhnliche Laͤngenmaaß in dieſem Reich, die Kaufleute
bedienen ſich eines laͤngern, die Kuͤnſtler und Handwerker eines kleinern. Bei dem Bren-
nen aber ſieht man weder auf das eine noch andre dieſer Maaße; ſondern hier iſt Sun die
Laͤnge des zweiten Gliedes des Mittelfingers der Perſon, welche gebrant werden fol,
man nimt ſie als den Maaßſtab an, der mit ihrem Koͤrper in der beſten Proportion
ſteht.
3) Bei dem Uebel Sakf (d. i. dem chroniſchen Bauchſchmerzen, der nach kurzer
Unterbrechung allemal wiederkoͤmt) Senki, (d. i. den endemiſchen Colikſchmerzen) Su-
bakf,
(d. i. in Leibſchmerzen, die von Wuͤrmern herruͤhren) brent man an beiden Sei-
ten des Nabels, ohngefaͤhr in dem Umfang von zwei Sun; dieſer Ort wird
Tenſu genant.
4) Sowohl bei dem Ausbleiben als dem zu ſtarken Flus des Monatlichen,
bei dem weißen Fluß, bei der guͤldnen Ader und den Geſchwuͤren derſelben; bei dem Teka-
gami
(d. i. bei einem chroniſchen Schnuppen, der periodiſch wiederkoͤmt) muß der Ort
Kiſoo no Kitz an beiden Seiten mit fuͤnf artemiſialiſchen Kuͤchleins gebrant wer-
den. Um dieſen Ort zu finden, faͤhrt man in gerader Linie vom Nabel vier Sun
herab, und denn zu beiden Seiten wieder vier Sun, ſo daß zwiſchen den beiden
zu brennenden Punkten ein Zwiſchenraum von acht Sun bleibt.
5) Bei ſchweren Geburten muß die aͤußerſte Spitze des kleinſten Zehen
am linken Fuß mit drei Kegeln gebrant werden.
6) Bei dem Mangel von Milch brent man der ſaͤugenden Perſon gerade
die Mittelſtelle zwiſchen den Bruͤſten mit fuͤnf Portionen der Moxa.
7) Bei der Gicht und dem Huftweh, ſo auch in allen Schmerzen der
Beine, und in der Strangurie, brent man an den dicken Beinen, etwa drei Sun
uͤber dem Knie
(an dem Orte, wo man gemeiniglich die Fontanelle anzubringen pflegt)
mit ohngefaͤhr elf Kegeln.
8) Bei Aufblaͤhung und Schmerzen des Bauchs; bei Magenkraͤmpfen,
die aus eintaͤgigem hitzigem Fieber entſtehen, und bei verlornem Appetit brent man
mit ſechs Kegeln vier Sun uͤber dem Nabel, in gerader Linie.
9) Bei dem Huft- und Knieweh, bei Schwaͤche und Ermattung der Ge-
beine, uͤberhaupt bei algemeinem Gliederwehe und Schwaͤche des ganzen Koͤr-
pers, muß Fuſi gebrant werden.
(Fuſi heiſt der Ort an beiden Huͤften, den man ge-
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[439/0499] das bei den Japanern und Sineſern ſehr haͤufig gebraucht wird. hervorragt, wenn man den Kopf etwas voruͤber auf die Bruſt beugt. Und eben dieſe Zaͤh- lung iſt auch bei den uͤbrigen hier vorkommenden Angaben zu verſtehn. Zweitens. Sun iſt das gewoͤhnliche Laͤngenmaaß in dieſem Reich, die Kaufleute bedienen ſich eines laͤngern, die Kuͤnſtler und Handwerker eines kleinern. Bei dem Bren- nen aber ſieht man weder auf das eine noch andre dieſer Maaße; ſondern hier iſt Sun die Laͤnge des zweiten Gliedes des Mittelfingers der Perſon, welche gebrant werden fol, man nimt ſie als den Maaßſtab an, der mit ihrem Koͤrper in der beſten Proportion ſteht. 3) Bei dem Uebel Sakf (d. i. dem chroniſchen Bauchſchmerzen, der nach kurzer Unterbrechung allemal wiederkoͤmt) Senki, (d. i. den endemiſchen Colikſchmerzen) Su- bakf, (d. i. in Leibſchmerzen, die von Wuͤrmern herruͤhren) brent man an beiden Sei- ten des Nabels, ohngefaͤhr in dem Umfang von zwei Sun; dieſer Ort wird Tenſu genant. 4) Sowohl bei dem Ausbleiben als dem zu ſtarken Flus des Monatlichen, bei dem weißen Fluß, bei der guͤldnen Ader und den Geſchwuͤren derſelben; bei dem Teka- gami (d. i. bei einem chroniſchen Schnuppen, der periodiſch wiederkoͤmt) muß der Ort Kiſoo no Kitz an beiden Seiten mit fuͤnf artemiſialiſchen Kuͤchleins gebrant wer- den. Um dieſen Ort zu finden, faͤhrt man in gerader Linie vom Nabel vier Sun herab, und denn zu beiden Seiten wieder vier Sun, ſo daß zwiſchen den beiden zu brennenden Punkten ein Zwiſchenraum von acht Sun bleibt. 5) Bei ſchweren Geburten muß die aͤußerſte Spitze des kleinſten Zehen am linken Fuß mit drei Kegeln gebrant werden. 6) Bei dem Mangel von Milch brent man der ſaͤugenden Perſon gerade die Mittelſtelle zwiſchen den Bruͤſten mit fuͤnf Portionen der Moxa. 7) Bei der Gicht und dem Huftweh, ſo auch in allen Schmerzen der Beine, und in der Strangurie, brent man an den dicken Beinen, etwa drei Sun uͤber dem Knie (an dem Orte, wo man gemeiniglich die Fontanelle anzubringen pflegt) mit ohngefaͤhr elf Kegeln. 8) Bei Aufblaͤhung und Schmerzen des Bauchs; bei Magenkraͤmpfen, die aus eintaͤgigem hitzigem Fieber entſtehen, und bei verlornem Appetit brent man mit ſechs Kegeln vier Sun uͤber dem Nabel, in gerader Linie. 9) Bei dem Huft- und Knieweh, bei Schwaͤche und Ermattung der Ge- beine, uͤberhaupt bei algemeinem Gliederwehe und Schwaͤche des ganzen Koͤr- pers, muß Fuſi gebrant werden. (Fuſi heiſt der Ort an beiden Huͤften, den man ge- rade mit der Spitze des Mittelfingers beruͤhrt, wenn man die Arme in ihrer natuͤrlichen Lage mit ausgeſtrekten Haͤnden herabhaͤngen laͤſt.) 10) Wer

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/499>, abgerufen am 24.11.2024.